Welche Tontechnik für Alleinunterhalter mit Playbacks und Saxophon?
Hallo Community, ich trete in meiner Freizeit ab und zu als o.g. auf. Ich habe einen Marshall AS 50 D Verstärker den ich per AUX mit einem CD-Player verbinde, der dann meine Playbacks abspielt zu denen ich auf dem Saxophon die Melodie mitspiele. Zudem habe ich ein Shure-Gesangsmikrofon, das mit XLR an den Verstärker gekoppelt wird, benutze ich vor allem zum sprechen zwischendurch.
Ich würde gerne ein Instrumentenmikrofon kaufen (eher eines mit Klemme und Schwanenhals, da platzsparender) das dann auch über den Verstärker laufen soll, damit der Klang vom Saxophon sich noch ein bisschen mit den Playbacks vermischt.
Die konkrete Frage ist also: Was brauche ich jetzt noch dazu, um den Klang mit dem vorhandenen Equipment diesen Klang zu erreichen und trotzdem möglichst platzsparend unterwegs zu sein? Ist ein Mischpult dann auch nötig?
Zur Info: Der Verstärker verfügt über einen Acoustic-Channel mit einem Klinken-Input und einem Microphone-Channel mit Aux-Input (CD-Player), XLR-Input (Gesangsmikro) und Klinken-Input.
3 Antworten
Also du bist aktuell auf einer eher unkonventionellen Lösung unterwegs. Das ist ein Akustik-Gitarren-Verstärker und damit speziell für diesen Klang ausgelegt und du hast alles mögliche, aber keine Akustik-Gitarre dran. Die meisten Personen in der Tontechnik würden das wohl komplett anders machen. Auf diese Variante umzusteigen würde einiges an Neuanschaffungen erfordern, jedoch einen besseren Klang und auch eine bessere Bedienung liefern. Könntest es aber auch nach deiner aktuellen Methode "zusammen pfuschen". Ich schildre mal beides.
Die Version mit deinem aktuellen Equipment: Wenn ichs richtig versteh, hast du das Shure am XLR und den CD-Player an Cinch. Das sind beides Eingänge für Kanal 2, kannst die Signale also nicht getrennt steuern. Kanal 1 ist noch frei, da würde jetzt dein Sax rein kommen. Da dort keine Phantomspannung ist, brauchst du ein Dynamisches Micro. Das billigste ist das Beyerdynamic TG I52d (110€). Brauchst dann noch ein Adapter von XLR auf Klinke. Da dein Verstärker keinen symmetrischen Eingang hat, ist diese Übertragung sehr Empfindlich für Störungen und sollte sehr kurz gehalten werden. Zusätzlich bleibt der Nachteil, dass das Lautstärke-Verhältnis von CD zu Micro nur umständlich an Verstärker und CD-Player geregelt werden kann und Dinge wie EQ nur zusammen. Auch kann es sein, dass der Lautstärke-Regler von Kanal 1 dann sehr empfindlich ist, da das Micro vermutlich mehr Signal liefert als ein Tonabnehmer einer Gitarre.
Die "saubere" Lösung: Brauchst ein Mischpult und ne gescheite Box. Kein Gitarrenverstärker. Und natürlich ein Micro. Würde da auch das Beyerdynamic TG I52d nehmen. Mischpult und Lautsprecher kannst du kombinieren, ist dann auch so schön platzsparend wie du willst. Z.B. das Superlux SP108 (300€). Hat jetzt keine Phantomspannung, aber das könnte man mit einem Speiseteil wie dem Behringer PS400 (15€) lösen. Solche integrierten Pult mit Phantomspannung gibts er ab so 600€. Mit dem Superlux könntest du jetzt jedes Signal schön einzeln steuern, die Empfindlichkeit anpassen und mit diesen Boxen auch einen besseren Sound erzielen.
Wie du sicher schon gemerkt hast, bin ich ein Freund von Variante 2. Ich weiß, ist viel Geld, aber früher oder später wird dir das mit dem Gitarren-Verstärker so auf den Geist gehen und du wirst ein passendes System kaufen. Die vorgeschlagenen Geräte sind jetzt alle nicht die einige Wahrheit, aber es würde mit diesen funktionieren. Geht jetzt erst mal um die Grundkonzepte selbst. Geräte gibt es zig auf dem Markt, von denen einige vielleicht auch noch besser sind für den Preis.
Ok vielen Dank für den Ratschlag. Das mein Zeug nicht gerade optimal ist ist mir durchaus bewusst. Das wurde damals für meinen Onkel gekauft. Der spielt Akustik-Gitarre und braucht nur ein Mikro zum singen, mehr nicht. Jetzt muss ich halt das nehmen, was da ist.
Dass es solche Boxen mit integrierten Mischpulten gibt wusste ich garnicht, gut zu wissen. :)
Eines ist mir aber unklar: Wie erkenne ich, dass das Superlux oder das Mischpult allgemein keine Phantomspannung hat? (ich weiß, ist ne blöde Frage aber ich habe keine Ahnung) Und wo liegt der Unterschied zw. einem dynamischen und einem Kondensatormikrofon? Was für eines ist das Beyerdynamic?
Ob Phantomspannung oder nicht steht in den Beschreibungen der Mischpulte. Wenn nichts da steht, auch keine Phantomspannung. Viele Pulte haben auch einen Schalter an dem man die Phantomspannung an und aus schalten kann. Da steht dann 48+ oder Phantom dran. Oder auch an den Eingangsbuchsen steht so was.
Unterschied zwischen dynamischen und Kondensator-Mics: Unterschiedliche Tonabnahme. Wirklich wichtig ist nur: Kondensator-Micros brauchen die Phantomspannung, dynamische nicht. Bin jetzt mal davon ausgegangen, dass dein Shure ein Kondensator ist. Wenn nicht, brauchst du auch keine Phantomspannung. Das Beyerdynamic, das ich verlinkt hab ist ein dynamisches.
Nein, so wie ich das sehe ist das Shure SM 58 ein dynamisches Mikrofon, also brauche ich die Phantomspannung doch nicht.
Nochmals vielen Dank, ich werde sehen, was sich da machen lässt. :)
Da stimme ich zu. Kannst dir also das Behringer PS 400 sparen.
Wenn es Dir genügt, maximal 100 Zuhörer zu beschallen, wäre eine HK Audio Lucas nano 300 oder eine Bose L1 compact eine gute, leicht zu transportierende Lösung.
Die Nano kostet weniger, erlaubt Stereobetrieb, bei der Bose aber brauchst Du keine Boxenkabel, keine Stative und es gibt weniger Rückkopplungsprobleme, dafür ist sie eben nur mono, wenn auch mit einer sehr breiten Abstrahlung und einem geringeren Pegelabfall.
Bei beiden Systemen ist das Gewicht unter 12 kg, Basswiedergabe ist wie bei mittelgroßen Hifi Boxen, Klang ist eher klar und transparent.
Wenn das Sax gegen den Marshall nicht ankommt, ein AKG C417, C418 oder C 419, über eine Aktiv Box. Diese Boxen bekommst Du in verschiedenen Größen- und Leistungsstufen, billiger und teurer, mit mehreren Eingängen, Phantom- oder anderen Speisespannungen
Doch, momentan kommt es schon dagegen an. Aber es geht jetzt vor allem um den Klang zw. Verstärker und Sax unplugged. Das ist auf Dauer einfach keine Gute Lösung, finde ich.
Beyerdynamic TG I52d : http://www.thomann.de/de/search_dir.html?sw=Beyerdynamic+TG+I52d+&bn=&gk=