Welche Spiegelreflexkamera für einen Studenten?

7 Antworten

Erster Tipp: Spiegelreflex? Warum?

Mit oder ohne Spiegel, das ist ein Glaubenskrieg. Jedes System hat seine Vor- und Nachteile. Allgemein gilt: mit Spiegel ist schneller, ohne Spiegel bietet Einblendungen, die bei DSLR nur über Umwege erreichbar sind (mit angebundenem Handy geht alles)

Des weiteren gilt zu beachten: die Kamera ist ein Elektronikbauteil, sehr schnell veraltet! Die Optiken hingegen bleiben! Für meine 30 Jahre alten Linsen bekomme ich heute nur für seeeehr viel Geld annähernd gleichwertigen Ersatz! Gebraucht aber sind die relativ günstig in guter Verfügbarkeit zu bekommen.

Spiegellose Systemkameras können grundsätzlich fast alle alten Linsen adaptieren. Damit kannst du mit Adapter also fast alle gebrauchten Highlights für kleines Geld erwerben. Für einen guten Adapter aber musst Du tief in die Taschen greifen, und Einschränkungen hinnehmen!

Der Af funktioniert meist nicht, aber auch Blendenübertragung oder andere Werte sind nicht immer gegeben - von Präzision reden wir dabei erst gar nicht! Ich habe viel über Ärger mit China-Billig-Adaptern mitbekommen.

Wenn du also Mirrorless mit neuzeitlichen Funktionen und Perfektion haben möchtest, brauchst Du einen Anbieter der umfassend Linsen anbietet - wird eng! Da sind Nikon und Pentax mit ihren DSLR ganz vorne, seit über 50 Jahren gleiches Bajonett, und alles passt! Fuji baut kontinuierlich aus, allerdings zu horrenden Preisen(!), Sony macht gerne neue Anschlüsse.

Liegt es Dir aber zu experimentieren, dann liegen Olympus und Panasonic im MFT-Format, Fuji und Sony im APS-C-Format, und Sony alleine im Vollformat ganz vorne! Die Masse ist mit nativen Linsen abgedeckt, und über Adapter geht alles.

Der entscheidende Faktor sind also die Linsen, die Kamera ist austauschbar und muss auch in 5-10 Jahren ausgetauscht werden! Mit Nikon und Pentax bist Du da auf der relativ sicheren Seite, bei den Mirrorless fehlt noch die stabile Komponente. Die verkaufen gerne neue Linsen mit der neuen Kamera!

Woher ich das weiß:Hobby – Amateurfotograf seit 85, noch alles ohne Automatik gelernt.

Hallo

wenn in der Schule Fotografie "sehr gut" behandelt wurde dann müsste dir ja klar sein was du brauchst bzw haben willst und welche "Abstriche" man machen muss bei nur 600€ Budget.

Ich würde anraten eine gebrauchte Canon 5D (Mk1) mit/und dem EF 24-85 USM, 28-105 USM oder dem 28-135 IS USM zu besorgen. Ich würde zum 24-85 greifen das ist bei aller Kritik eine gute Basis mit "viel" Weitwinkel.

Den "Unterschied" zwischen 85mm und 105mm oder 135mm kann man sich oft erlaufen, wenn man mit dem Rücken an der Wand steht sind 24mm 10° mehr Bildwinkel als 28mm und vor allem ist das 24-85 bei 28mm wesentlich besser als die anderen Optiken in 28mm Endbrennweite. Irgendwann kauft man sich bei Bedarf sowieso ein Telezoom die gibt es für kleineres Geld als ein Weitwinkelzoom. An der 5D sind selbst Kit Zoom Gurken wie die Canon 70/75-300mm  Klasse noch "brauchbar"

Aber es hat seinen Grund warum das 28-105 und das 28-135 auch "Fans" hat. (Und deswegen gesucht sind)

Das ist für 400-600€ in B(enutzt) Qualität kaufbar.

Dazu dann noch ein iTTL-Protokol (Canon DSLR) fähiges Blitzgerät mit IR Hilfslicht und/oder das aktuelle EF 50/1.8 STM besorgen.

Abgesehen von Pentax und Sigma sind alle DSLR von Nikon und Canon in der Preislage mit einem nutzlosen Gucklochsucher im Klapperkasten bestückt und daher unechte DSLR (Point&Shoot, Knispen). Eine SLR kauft man sich nur wegen dem optischen Reflexsucher und damit man denn sinnvoll nutzen kann braucht man eine wechselbare Mattscheibe. Und damit eine Mattscheibe einigermassen funktioniert braucht man ein helles Pentaprisma und der Sucher muss "Gross" sein damit man Bilddetails bzw deren Schärfe erkennt. Damit man denn Sucher nutzen kann braucht man auch Objektive die sich gut manuel scharf stellen lassen.

Wenn es unbedingt Neukauf sein muss und/oder Videofähigkeiten wichtig sind dann; 

- Pentax KS2 mit DA 18-55 WR (nicht das 18-50 !!!.)

Kameras ohne Klapperkasten (aber mit EVF);

- Fuji T10 oder XE2 mit XC 16-50
- Sony a6000 mit 16-50 oder 18-55
- Lumix G70 oder GX7 mit 12-32  oder 14-45
- Olympus O M 10II mit 14-42

Muss es eine Spiegelreflex sein?

Die Zukunft gehört den spiegellosen Kameras. Ich selber fotografiere seit 30Jahren mit Spiegelreflexkameras und die aktuellen spiegellosen Kameras sind richtig, richtig gut. Wenn ich heute einsteigen würde, ich würde mir KEINE Spiegelreflexkamera (mehr) kaufen.

http://www.pc-magazin.de/vergleich/systemkamera-beste-spiegellose-1478164.html

"Drum prüfe gut wer sich lange bindet".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR

habakuk63  22.10.2018, 08:05

Nachtrag: Mit den neuen Z-Modellen und einem Adapter können auch die F-Nikkoren genutzt werden und die Abstriche sind minimal. Danke Nikon.

Etwas allgemeiner:

Zunaechst mal ist der Markt der Digitalkameras nahezu unueberschaubar
und fast taeglich gibt es neue Modelle; die Vorgaenger sind noch lange
in den Regalen.

Um etwas "Ordnung in das Angebot" zu bringen sollte man sich zunaechst mal kritisch selbst fragen, was man ueberhaupt will und erwartet und wie viel man bereit ist zu schleppen und an Geld auszugeben..

Die ganz einfachen Kameras (50-200€) werden mehr und mehr von den eingebauten Smartphonekameras verdraengt.

Preislich im Anschluss (200-700€) kommen dann:

1.die Bridge- oder Superzoomkameras (mit kleinem Sensor)

2.hoeherwertige Kompaktkameras (mit kleinem, mittlerem oder auch APS-C-großem Sensor)

Vorteil der Bridge sind:

•der oft enorme Zoombereich,

•der Sucher

•die ueberschaubaren Kosten

•oft sehr ordentliche Makrotauglichkeit

Die Nachteile der Bridgekameras sind:

•bei wenig Licht sehr deutlich schlechtere Bildqualitaet als Kameras mit großem Sensor

•der Autofokus ist nicht sporttauglich

•schoene Hintergrundunschaerfe ist fast nur im Makrobereich oder mit Tricks und Koennen machbar

Ob man die Groeße eher als Vor- oder als Nachteil sieht ist Geschmacksache.

Kompaktkameras kauft man deshalb, weil man nicht viel schleppen will
oder darf, oder weil man unauffaellig fotografieren will. Gute
Kompaktkameras wie z.B. die Ricoh GR kosten nicht nur so viel wie eine
Systemkamera, sondern liefern auch erstklassige Bildqualitaet.
Schließlich haben sie Bildsensoren, wie sie auch in Systemkameras
verwendet werden. Weitere herrausragende Kompaktkameras kommen von
Olympus, Fuji und Sigma. Nachteile sind:

•oft kein (oder nur teurer Zubehoer-) Sucher

•nur eine Brennweite, die auch kaum erweiterbar ist

Dazwischen gibt es noch Kameras, die deutlich kompakter sind als eine
Bridge, aber auch deutlich groeßer als eine kleine Kompaktkamera.
Populaerer Vertreter sind die Canon Powershot Modele. Zoombereich und
Sensorgroeße liegen ebenso wie die Gehaesegroeße im Mittelfeld mit allen
Vor- und Nachteilen.

Kommen wir jetzt zu den Systemkameras. Auch die gibt es vereinzelt
mit winzigen Sensoren (Pentax Q und Nikon 1). Normalerweise sind aber
Sensoren verbaut, die die Groeße von mindestens 1 Daumennagel (mikroFT und FT), 1,5 Daumennaegeln (APS-C) 3 Daumennaeglen (Kleinbild oder Vollformat) oder 5 und mehr Daumennaegeln (Mittelformat) haben. Ein Schaubild gibt es bei Wikipedia---> Sensorformat 

Kostenmaeßig kann sich das Hobby Fotografie als ein "Fass ohne Boden"
entpuppen, wenn man sich fuer eine Systemkamera entscheidet. Dafuer
bleibt dann auch kaum eine Aufgabenstellung unloesbar, wenn man
genuegend Wissen und Geld hat.

Allerdings kann man auch gut unter 1000 Euro bleiben und gluecklich werden. Lichtstarke Objektive gehen aber bei  jedem System ins Geld (und ins Gewicht). Außerdem wachsen die zu schleppenden Kilos proportional zur Groeße des Sensorformats. Dabei stellen die passenden Objektive den Loewenanteil des Gesamtgewichtes.

Benutzer der "alten" Systeme wie Canon, Nikon, Pentax und Sony
(Minolta) koennen nicht nur auf ein großes (Pentax und Sony A_Bajonett) bis riesiges (Canon und Nikon) Neusortiment, sondern auch auf einen riesigen Gebrauchtmarkt zugreifen. Doch auch die neuen Systeme (Sony E-Bajonett, Olympus und Panasonic mFT, Fuji X) bieten fuer die allermeisten ernsthaften Fotografen genuegend "Arbeitmaterial".

Mit welchem System man letztendlich gluecklich wird, kann hier
(oder in anderen Foren) niemand entscheiden außer dem Kaeufer selbst.
Der muss entscheiden, wie viel er schleppen, wie viel er ausgeben will,
welche Geraetschaften sich in seiner Hand am ertraeglichsten anfuehlen, welches Menue er am besten versteht, mit welchem Sucher er am ehesten klarkommt. Man muss die Geraete gerne in die Haende nehmen. Nur dann nimmt man sie gerne mit und die Bedienung gibt nicht jedesmal neue Raetsel auf. Die erzielbaren Bildergebnisse liegen gar nicht so weit auseinander und sind mehr abhaengig vom Koennen des Fotografen, dem Licht und der Qualitaet des Objektivs als von der Wahl der Kamera
.

Der Gang in einen gut sortierten Laden oder zu einem Fotostammtisch
oder zu einem Fotoclub/VHS ist unabdingbar. Nicht um sich von
Verkaeufern oder Usern einlullen zu lassen, sondern um mal ein paar
Geraetschaften auszuprobieren und den persoenlichen Favoriten zu finden.
Kameras sind etwas sehr individuelles, aber letztlich nur ein Werkzeug.

Eigenschaften wie Sucher, Haptik, Bedienlogik, Geraeusche,
Wetterfestigkeit sollten wichtige Auswahlkriterien sein; nicht nur
Zubehoerauswahl, Image, Preis, Empfehlungen oder gar Testberichte
. Auch die Notwendigkeit von WiFi, Klappdisplay, GPS, Touchscreen usw. wird vollkommen unterschiedlich bewertet.

Wer Hallensport oder Wildlife (insbesondere kleine Voegel)
fotografieren will, hat natuerlich ganz andere Anforderungen an die
Ausruestung, sollte sich dann aber auch ueber die Kosten im Klaren sein

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Fotografiere seit fast 40 Jahren, auch nebenberuflich

Hallo !

Hm, zuerst, aus Deiner Frage geht nicht hervor, ob Du einen digitalen Apparat haben willst oder einen klassichen, mit Film.

Persönlich ziehe ich für "gute" Bilder meine alten Leicas, Linhof, Nikons und Canons vor. Mit der Zeit ist das eine richtige Sammlung geworden.

Nebenbei habe ich eine 24 Megapixel, welche ich jedoch selten raushole.
Für normale Snapshots, einfache Dokumentation, Gedächtnisstütze, nehme ich seit einiger Zeit meine Smarthpones. Deren Kameras sind einigermaßen brauchbar geworden. Man darf eben nur nicht wackeln (Hi, zum Fotografieren braucht man Licht).

Diese dienten mir auch dazu, für gute Aufnahmen vorher Bilder zu machen, zu sehen wo Überbelichtung, Unterbelichtung oder Reflektionen waren. Industriefotos. Am Anfang hatte ich zwei Zenza Bronica. Damals gab es noch kein Digitales. Also einen Polaroid-Back dahinter, um die Beleuchtung richtig zu machen. Vier bis sechs oder acht Polaroids, dann drei Schüsse auf Film. Drei, aus Sicherheitsgründen. Mittelbelichtet, und eins jeweils drunter und drüber.

Natürlich weiss ich jetzt nicht, ob Ihre Frage sich auf digitales numerisches oder auf Filme (Silbernitrat) bezieht...