Welche Noten vergebt Ihr am häufigsten?
Frage an die Lehrerinnen / Lehrer
3 Antworten
Bin keiner aber das sollte doch die 3 sein schon theoretisch gesehen.
Also die Noten haben ja einen gewissen Aussagewert.
Damit die Aussagekraft von 1en und 2en nicht verschwindet wollte die 3 eigentlich häufiger sein.
4 ist ne Zwischenstufe zwischen 3 und 5 und sollte wenn der Test gut designed ist seltener als 3 sein. Es sei denn es gibt viele 2en.
Testtheoretisch gesehen ist eine Klassenarbeit, die entweder 2 Haufen um die 1 und 2 und um die 4 und 5 ergibt, oder einen sehr hohen oder niedrigen Schnitt hat der nicht ca. 3 ist, wahrscheinlich schlecht- es sei denn es bildet den Stand der Klasse trotzdem gut ab.
5 ist unabhängig vom Rest aber es ist ja zu hoffen dass die 5 selten ist. Die 6 ist eigentlich nur eine extreme Form der 5 sollte also eher seltener sein als die 5 es sei denn man hat es mit Arbeitsverweigerung zu tun.
Also ein "idealer" Notenspiegel bei 22 Leuten wäre sowas wie
2 x 1
5 × 2
8 × 3
4 × 4
2 x 5
1 × 6
Das entspricht der gaussschen Normalverteilung.
Xxxx
Natürlich ist das nur der Fall wenn es um klasseninternen Vergleich geht. Bei einer Vergleichsarbeit oder Abschlussprüfung hofft man natürlich dass es in einer Klasse so viele einsen und zweien wie möglich gibt und dass der Schnitt nur über alle Teilnehmer ungefähr so ist.
Eine Gaußverteilung hat den Sinn Messfehler statistisch auszugleichen, die von dem gemacht werden der die Messung durchführt
Also eine Gaußverteilung kommt zunächst mal in der Natur vor. Die Fähigkeiten einer Gesamtheit von Schülern sind idr. grob normalverteilt.
Eine Gaußverteilung zu erzwingen, bei der die Messwerte von dem zu Messendem beeinflußt werden macht keinen Sinn
Das tut auch niemand. Jedoch wenn man als Lehrer feststellen würde z.B. "diese Klassenarbeit ergibt immer viele 1sen und 6en" oder "diese Arbeit ergibt zu 90% 2en und 3en" dann kann man das als Hinweis sehen dass die Arbeit testtheoretisch unerwünschte Eigenschaften hat also nicht oder zu stark diskriminiert.
Praktisch ist es bei Schulprüfungen aber tatsächlich so, dass durch die Prüfung des Schülers der Lehrer auch sich selbst prüft
Das stimmt, er prüft seine Leistung im Lehren und im Tests erstellen. Wichtig ist dabei aber vor allem dass er überwiegend unzureichende Leistungen nicht verbirgt. Also nicht den Schnitt anhebt bloß weil keiner was gelernt hat.
"testtheoretisch unerwünschte Eigenschaften" ! Aha !
Und wenn ein Lehrer als guter Lehrer gelten will und deshalb der Ansicht wäre, dass schlechtere Noten als Note drei unerwünscht sind, dann beeinflußt dies doch gewaltig das Testergebnis. Und jetzt sage mir bitte nicht, dass dies nicht vorkommen würde. Ich war Fachbetreuer in Mathematik und in Physik und habe feststellen müssen, dass dieses vorkommt. Und es gibt Kollegen die das sogar als Dogma von sich geben. Um dies dann zu erreichen besprechen sie die Aufgaben der am nächsten Tag zu schreibenden Schulaufgabe am Nachmittag mit den Schülern. Das ist vorgekommen.
Aber es gibt auch Lehrer, die zur Vereinfachung auf solche anstrengenden Test verzichten und die Noten einfach erfinden. An meiner Schule hat ein Schüler, der nicht an der Schule war, aber dessen Notenbogen im Klassenordner vergessen worden war, in drei verschiedenen Fächern Noten bekommen; und zwar sowohl eine Fachnote als auch eine Verhaltensnote und eine Mitarbeitsnote.
Und wenn ein Lehrer als guter Lehrer gelten will und deshalb der Ansicht wäre, dass schlechtere Noten als Note drei unerwünscht sind, dann beeinflußt dies doch gewaltig das Testergebnis
Ja klar warum denkst du dass ich da potentiell dagegenreden würde? Er würde unredlich handeln. Gute Lehrer dürfen so etwas nicht tun.
Du müsstest auch sehen dass ich testtheoretische Bedenken völlig neutral sehe also nicht in die eine oder andere Richtung hinaus will.
Und jetzt sage mir bitte nicht, dass dies nicht vorkommen würde.
Das kommt vor ist aber üble Praxis.
Und es gibt Kollegen die das sogar als Dogma von sich geben. Um dies dann zu erreichen besprechen sie die Aufgaben der am nächsten Tag zu schreibenden Schulaufgabe am Nachmittag mit den Schülern. Das ist vorgekommen.
...absolut inakzeptabel, hab ich aber auch schon erlebt.
. An meiner Schule hat ein Schüler, der nicht an der Schule war, aber dessen Notenbogen im Klassenordner vergessen worden war, in drei verschiedenen Fächern Noten bekommen; und zwar sowohl eine Fachnote als auch eine Verhaltensnote und eine Mitarbeitsnote.
Abgesehen davon - ich finde es persönlich eigentlich schon schlimm dass es in Lehrerzimmern üblich ist um die Noten von schlechten Schülern herumzuschachern um dies oder jenes sicherzustellen- so nach dem Motto "muss diese 5 sein sie ist halt in dem Fall schädlich da XYZ...
PPS
Abgesehen davon - ich finde es persönlich eigentlich schon schlimm dass es in Lehrerzimmern üblich ist um die Noten von schlechten Schülern herumzuschachern um dies oder jenes sicherzustellen- so nach dem Motto "muss diese 5 sein sie ist halt in dem Fall schädlich da XYZ...
Das führt dann in der Praxis üblicherweise dazu dass in Nebenfächern quasi in der Besprechung beschlossen wird ein Auge zuzudrücken und eine Note besser zu geben- was soll das aber?
PPS
Dieser Handlungsspielraum- könnte man im Nebenfach nicht doch ne Note höher gehen- liegt auch an der verlangten hohen Berücksichtigung der Mitarbeit in Nebenfächern- diese Mitarbeitsnoten neutral zu vergeben ist für die meisten Lehrer allein wegen Gedächtnislücken und Aufwand und möglichen Verzerrungen faktisch völlig unmöglich. Eine Plage. Das sollte weg. Ich kenne viele Lehrer die Mitarbeitsnoten anhand der Testnoten erfinden weil sie nicht anders können.
Auf Grund des Gedankenaustauschs mit dir bin ich gerade dabei die Frage
"Wie stellt man fest, ob ein Lehrer ein guter Lehrer ist?" hier bei gutefrage.net einzustellen.
PPPS
Das erfinden von Mitarbeitsnoten ist eigentlich unumgänglich, da der Lehrer selten die Übersicht behalten kann. In Wahrheit sabotieren viele Lehrer insgeheim Mitarbeitsnoten und nutzen das was sie über die Mitarbeit der Schüler im einzelnen wirklich beurteilen können- z.B. "sehr schlecht" oder "sehr gut"- nur als Entscheidungshilfe wenn es zwischen 2 Noten steht. Dabei werden oft leider auch Charakterbeurteilungen mit herangezogen müssen so wie z.B. "redet nicht viel macht aber alle Hausaufgaben also schon ok ist halt introvertiert" oder so was in der Art... find ich einigermaßen unangemessen. Aber das ist halt die Sache- Mitarbeitsnoten sind Projektionsflächen für die Lehrer.
Da werd ich natürlich antworten. Hab nämlich ne Antwort 😃
Ich spiele meistens Bingo mit meinen älteren Kollegen.
Ich benutze einfach einen Würfel, dann sind alle Noten gleichmäßig häufig.
Eine Gaußverteilung hat den Sinn Messfehler statistisch auszugleichen, die von dem gemacht werden der die Messung durchführt. Eine Gaußverteilung zu erzwingen, bei der die Messwerte von dem zu Messendem beeinflußt werden macht keinen Sinn. Im Prinzip ist das sogar eine Verfälschung der Messung. Praktisch ist es bei Schulprüfungen aber tatsächlich so, dass durch die Prüfung des Schülers der Lehrer auch sich selbst prüft. Es entsteht ein Circulus vitiosus der üblicherweise bewirkt, dass die Noten um so besser werden je länger das Lehrer-Schüler-Verhältnis existiert. Auch die Beurteilung der Lehrer durch den Schulleiter unterliegt diesem Sachverhalt. Wenn ich einem zu beurteilendem Kollegen in einem Jahr die Note 2=gut gegeben habe, dann würde diese Beurteilung als Fehler erscheinen, wenn ich ihm im darauf folgendem Jahr die Note drei=befriedigend geben würde. Nichts ist so einfach wie es aussieht.