Welche Kompetenzen lernt man in einem Theologiestudium?

7 Antworten

Erstmal möchte ich dich darauf hinweisen, dass es zwei verschiedene Formen von Theologie gibt:

Die eine erklärt den christlichen Glauben und legt ihn aus. Wer diese Theologie sucht und studieren will, der muss auf der Hut sein; denn diese Theologie wird nur direkt von den Kirchen angeboten und gelehrt. Aber Vorsicht!

Die andere sieht Religion rein wissenschaftlich und ohne jeden Glauben an Gott. Eine Theologie ohne Gott sozusagen. Und um es sarkastisch zu sagen: Dieses Theologiestudium beendet man dann mit dem "Häretikum"

Du fragst,welche Kompetenzen du dir mit einem Theologiestudium erwerben kannst...

Du kannst zum Beispiel Hebräisch und Griechisch erlernen und dann in der Lage sein den griechischen Urtext des Evangeliums selber zu verstehen, sodass du den Übersetzungen gegenüber kritisch sein kannst. Denn jede Übersetzung ist immer ein Interpretation. Oft sind Übersetzungen sogar ganz einfach falsch. Wie gesagt, wenn du griechisch und hebräisch erlernst, kannst du das selber überprüfen.


jentolon 
Beitragsersteller
 17.10.2019, 11:27

Da kommen mir paar Gedanken.

Lehrer studieren ja Theologie an Unis - also rein wissenschaftlich. Unterrichten dann evang./kath./.. Religion. Jedoch bestimmen die KöR, ob sie das unterrichten dürfen, wegen dem Reichskonkordat.

Nach dem "Häretikum" :) , unterrichten diese dann bspw. kath. Rel. - und dann kommt noch der Lehrplan dazu. Also ein Kuddelmuddel.

Ich wäre dafür, dass der Religionsunterricht abgeschafft und durch Ethik ersetzt wird, welches von Philosophen unterrichtet wird.

Man muss unterscheiden zwischen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Es setzt voraus Sprachen zu erlernen. Denn man braucht Latein, Griechisch und Hebräisch. Und das setzt einiges voraus, weil das Erlernen dieser Sprachen nicht einfach ist. Dazu kommen natürlich auch wichtige Sprachen wie z.B. Englisch. Man muss selber abschätzen können, ob man dazu die Fähigkeit besitzt.

Je nach Kirchenzugehörigkeit wird sich auch das Theologiestudium unterscheiden, ob man der kath., evangelischen oder einer reformiereten Kirche angehört.

Es umfasst ein eingehendes Studium des alten und neuen Testament. Bei der kath. Kirche kommt noch die mündliche Tradition hinzu, die als weitere Glaubensquelle verwendet wird. Was gegenüber den reformierten Kirchen nicht der Fall ist, weil die Bibel alleinige Glaubensquelle ist.

Ein weiterer wichtiger Teil des Studiums umfasst die Geschichte und Kirchengeschichte. Die auch die Kirchenväterliteratur umfasst. Und dann vor allem die jeweiligen Lehren, die eine wichtige Rolle spielen. Dazu kommt Apologetik, Rhetorik, Sprache, Psychologie, Gesprächsführung, Seelsorge, gute Reden halten zu können. Natürlich auch die modernen Kommunikationmitteln usw. Und diese umfangreichen Wissensgebiete fehlen natürlich im herkömmlichen Sinne vielen Menschen. Weil ihre Ausbildung auch anders ausgerichtet ist.

Es setzt vor allem voraus mit Menschen gut umgehen zu können. D.h. Kommunikative Fähigkeiten oder die Fertigkeit Kontakte schließen zu können. Der Umgang mit Kinder und mit Jugendlichen.

Natürlich hängt es auch davon ab in welche Richtung ein Mensch arbeiten möchte. Indem man sich im religionswissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen oder kirchlichen Bereich betätigen möchte. Der Wissens- und Tätigkeitsbereich sind also breit gefächert.

Wie bereits darauf hingeweisen wurde setzt die Tätigkeit als Pfarrer/Pastor eine Anzahl an Fähigkeiten und Fertigkeiten voraus, wenn er sein Aufgaben mit Erfolg ausüben möchte.

Aber vor allem muss hinter dem eine Berufung stehen, ohne die man nicht wirklich auf Dauer gesehen dieses vielseitige Amt ausüben kann. Denn es wird heute von einem viel abverlangt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Er erlernt z. B. die hebräische Sprache, in der das Alte, und die altgriechische Sprache, worin das Neue Testament verfasst.

Hallo,

wie ja hier schon oft erwähnt wurde, gibt es konfessionelle Unterscheidungen beim Theologiestudium, also im Falle des Christentums evangelische, katholische, orthodoxe Theologie etc.

Ich studiere Evangelische Theologie, kann dir also nur davon berichten. Mit dem Studium entwickelt man mit der Zeit ein unglaublich großes Allgemeinwissen, denn es geht natürlich vor allem um theologische Themen, doch oft überschneiden sich diese ja mit gesellschaftlichen, historischen, kulturellen, sozialen und vielen anderen Bereichen und vermitteln damit logischerweise einen unglaublich differenzierten Blick auf die Welt. Auch sprachlich und literarisch lernt man sehr viel und lernt Dinge kritisch zu hinterfragen und sich mit seinem eigenen Glauben auseinanderzusetzen. Je nachdem ob man Evangelische Theologie auf Pfarramt, Lehramt, Magister oder im Bachelor studiert, bekommt man einen sehr fundierten und breit gefächerten Einblick in die verschiedenen theologischen Disziplinen, wie Altes Testament, Neues Testament, Praktische Theologie, Ethik, Kirchengeschichte und so weiter.

Also Evangelische Theologie ist ein sehr vielseitiges und intensives Studium, was die Auseinandersetzung mit sich selbst fordert und die mit anderen Perspektiven und Ansätzen, mit der Welt und dem eigenen Glauben, bei dem man sehr viel Denken kann und soll und das sehr, sehr viel Wissen vermitteln kann, wenn man sich darauf einlässt! :-)

Viele Grüße, Marie

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Evangelische Theologie

Evangelische Theologie ist eine wissenschaftliche Disziplin, die zum Kanon der Geisteswissenschaften gehört. Sie kann an den theologischen Fakultäten der Universitäten oder auch an kirchlichen Hochschulen studiert werden. Das Theologiestudium fordert die eigene Person und deren Einstellung zur Welt und zu Gott heraus. Es fragt nach und verändert.

Theologie studieren heißt nicht nur, sich mit Traditionen auseinander zu setzen, sondern auch neue, überraschende Einsichten gewinnen. Es heißt nicht nur, Texte zu lesen, sondern auch sich selbst in Beziehung zu Gott und zu den Menschen zu verstehen.

Auf Theologiestudierende warten sehr gute Berufsaussichten. Theologen und Theologinnen kommen in unterschiedlichen Bereichen des Arbeitsmarktes vor. Gerade der differenzierte und interdisziplinäre Fächerkanon zeigt sich als eine besondere Berufsqualifikation. Von der Managerin bis zum Journalisten oder Bundespräsidenten kommen Theolog/inn/en und Pastor/inn/en in allen Bereichen unserer Gesellschaft vor.

Wer sich für den Pfarrberuf entscheidet, auf den wartet ein attraktiver und spannender Beruf, in dem unterschiedliche Begabungen zum Zuge kommen. Das Spektrum der Tätigkeiten ist vielfältig. Sie erfordern sowohl theologische wie auch personale und kommunikative Kompetenz.

Katholische Theologie

"Du studierst Theologie? Dann wirst Du sicher Priester!" Solche Fragen kennen Nachwuchs-Theologen nur zu gut. In einer säkularen Gesellschaft sind sie mit ihrem Studienfach Exoten, denen Reaktionen von strikter Ablehnung bis zu unbefangenem Interesse begegnen. Dabei bietet das Theologie-Studium durch seine breite Ausrichtung viele Möglichkeiten, auch in einem nicht-kirchlichen Bereich zu arbeiten. Damit der Einstieg bei einem weltlichen Arbeitgeber gelingt, gibt es zahlreiche Masterprogramme, die fächerübergreifend weiterqualifizieren. Meist sind die theologischen Fakultäten selbst an diesen Studienangeboten beteiligt. Die Ausrichtung ist breitgefächert und reicht von historischen Angeboten, über kulturelle Schwerpunkte bis hin zu ökonomischen Themen.