Welche Faktoren haben zu Hitlers Aufstieg zur Macht geführt und inwieweit trug die deutsche Gesellschaft dazu bei, dass seine Ideologie angenommen wurde?
3 Antworten
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MfG
Arnold
Teile des Volkes hatten den Glauben in die Weimarer Parteien verloren und hielten diese schlichtweg für unfähig. Trotz oftmaliger Wechsel der Regierung in der Vergangenheit stiegen die Probleme immer stärker an, ein durchgehender Abwärtstrend . Es gab (zum Ende hin) deutlich über 30 Parteien, welche überwiegend Interessengruppen waren und durch ihre Auffassungen und Meinungen das Volk total gespalten hatten. Für fast jeden Berufszweig gab es eine eigene Partei um dort deren Interessen zu vertreten, selbst Arbeitgeber hatten ihre eigenen Parteien. Parteien und Wähler waren stark untereinander zerstritten. Täglich kam es zu Auseinandersetzungen mit Verletzten und Toten.
Wenige konnten sich mit den Abgeordneten einer Partei identifizieren. Extrem hohe Arbeitslosigkeit, Arbeitslosengeld unter dem Existenzminimum, Lohnzahlungen zum Teil 30% unter Tarif, hoher Anteil an Zwangsversteigerungen in der Landwirtschaft, hoher Wohnungsmangel, hohe Anzahl an Obdachlosen, Ausweglosigkeit der Jugend, Gemeinschaftslosigkeit, hohe Anzahl an Sympathisanten mit der kommunistischen Partei, zudem die "Schande von Versailles", alles starke Gründe für den Untergang der Weimarer Republik.
Erwartungen an Hitler:
Ein großer Teil der Bevölkerung verband mit der von Adolf Hitler propagierten nationalsozialistischen Revolution die Hoffnung auf Überwindung von sozialer Not, welche als Folge der Weltwirtschaftskrise bestand. Die nationalsozialistische Regierung war sich von Anfang an bewusst, das die Festigung ihrer Macht entscheidend von der Reduzierung der Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichen Stabilisierung Deutschlands abhing.
Ergebnis und Ziel:
Der rasant steigende Lebensstandard, aber auch die durch enormen Propagandaaufwand durchgeführten sozialfürsorglichen Initiativen verankerten im öffentlichen Bewusstsein nachhaltig das falsche Bild, einer sich ausschließlich um das Wohlergehen der Bevölkerung sorgenden Staatsführung. Die eigentliche Zielsetzung des NS-Staats, alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens mit nationalsozialistischer Ideologie zu durchdringen, erkannten dabei allerdings nur ganz wenige.
Teile der deutschen Gesellschaft waren in der Zeit nach dem ersten Krieg durch das Gefühl der Niederlage traumatisiert. Wirtschaftlich ging es lange schlecht und besonders das Kleinbürgertum hatte Angst vor sozialem Abstieg.
Die NSDAP war geschickt, eine Religionsgruppe und andere Minderheiten als Sündenböcke aufzustellen. Man berief sich auf traditionelle konservative Werte wie die Familie und betonte den nationalen Zusammenhalt. Nach außen präsentierte man sich als demokratische Partei.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Taktiken nicht nur in Deutschland vorkamen, ...
Ja, Länder wie Österreich, Ungarn und Italien waren ähnlich strukturiert. Und natürlich haben wir heute auch noch Parteien, die nach diesem Muster arbeiten.
Ich stimme dir zu, dass die deutsche Gesellschaft in den 1920er Jahren von Trauma und wirtschaftlichen Problemen geplagt war. Es ist bekannt, dass die NSDAP in dieser Zeit auf Populismus und Ressentiments gegenüber bestimmten Gruppen setzte, um Wählerstimmen zu gewinnen.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Taktiken nicht nur in Deutschland vorkamen, sondern in vielen Ländern weltweit bei politischen Bewegungen zu beobachten sind, die sich gegen Minderheiten richten, um ihre eigenen Agenda zu unterstützen.
Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass die öffentliche Präsentation der NSDAP als demokratische Partei eine Täuschung war, die letztendlich zu einem Regime führte, das für seine Gräueltaten bekannt ist.