Welche Chancen im Ingenieursstudium wenn schlecht in Mathe?

3 Antworten

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Hallo,

die Antworten sind - leider - alle realistisch.

Als Student habe ich früher 4 Freunden, die alle ein Ingenieurstudium an der FH angefangen hatten, bei den Vorbereitungen der wichtigsten Matheklausuren geholfen. Alle vier hatten einen normalen Matheunterricht an der FOS genossen (normal in dem Sinn, dass sie in Mathe keinen Unterrichtsausfall erlebt hatten).

Trotzdem waren für sie die Mathescheine die größten Hürden, und sie waren mit dem Problem wirklich nicht allein, d.h. vielen Studenten ging es so.

Um auf den Stand eines Fachoberschülers zu kommen, dessen Matheunterricht ohne Ausfälle verlaufen ist, müsstest du den fehlenden Stoff und den Oberstufenstoff, dem du wegen deiner fehlenden Kenntnisse nicht folgen konntest, bis zum Beginn des Studiums aufholen.

Würdest du dir das zutrauen? Wann fängt das Studium an, im Oktober? Dann blieben dir knapp 5 Wochen, wenn du heute Abend mit Mathelernen anfangen würdest.

Aber zu deiner Aussage "ich bin schlecht in Mathe" habe ich eine andere Sichtweise. Du weißt eigentlich gar nicht, wie du in Mathe bist. Du weißt nur, dass du Wissenslücken hast, deren Folge war, dass du dem Unterricht an der FOS nicht oder nicht ausreichend folgen konntest.

Würde dir eine Möglichkeit einfallen, ein Jahr zu pausieren (nicht studieren, nicht arbeiten gehen...) und dir in dem "Sabbatjahr" Jahr den fehlenden Stoff in Mathe reinzuziehen? Das Lernen muss nicht unbedingt mit teurer Nachhilfe sein, du könntest es auch im Selbststudium machen. Es gibt im Internet viele Lernhilfen, die einem das Selbststudium erleichtern.

Würden bei so einem Projekt deine Eltern mitspielen? Würdest du genügend Selbstdisziplin erbringen, um das Ziel zu erreichen?

Oder du machst erst etwas anderes, z.B. eine Lehre, und holst die fehlenden Mathekenntnisse abends in der Volkshochschule nach. Auch das braucht Selbstdisziplin, aber es wäre eine Möglichkeit.

Wenn dein Wunsch ein Ingenieurstudium zu machen sehr stark ist, kommst du vielleicht auf Umwegen dahin. Das wollte ich dir sagen.

Gruß

Gut möglich, daß die mathematischen Wissenslücken durch fehlenden Unterricht und ausgebliebene spätere Förderung zustande kamen.

Wenn Du ein starkes Interesse und Freude an Ingenieurarbeit hast, dann kannst Du das fehlende Wissen nachholen. Allerdings nicht mehr den ganzen Stoff bis zum kommenden Semesterbeginn. Es lohnt sich dennoch auf jeden Fall, daß Du da, wo die Lücken anfangen, einsteigst, Dich ganz frei im eigenen Tempo warmarbeitest und schaust, wie es Dir dabei geht. Du wirst dann eine klarere Einschätzung davon bekommen, wie weit Du zurück bist und wie rasch Du mit Selbstunterricht vorankommst. Brauchen können wirst Du das, was Du dabei verstehst, sowieso, egal, welchen Berufsweg Du nachher gehst. Auch in Biologie oder was auch immer Du mal tun wirst. Zu Beginn des Ing.-Studiums wird die Oberstufenmathematik auch nochmal durchgenommen, nur halt in schnellerem Tempo als an der Schule.

Es gibt spezielle Bücher für Leute, die den Schulstoff vergessen oder nie richtig verstanden haben und ihn zum Studienbeginn wiederholen wollen. Schau in der Bibliothek oder Buchhandel unter "Vorkurs Mathematik". Wer bei Brüchen, Klammern, Gleichungen, Potenzen, Logarithmen und Winkeln nicht sattelfest ist, dem empfehle ich den "Kusch".

Mach Dich im Kopf frei von der Vorstellung, "schlecht" zu sein. Das ist eine unnütze Redensart, weg damit! Sei aktiv, das ist ein wirksames Mittel gegen Angst.

Hier habe ich zum Selbstlernen Hinweise und Links auf weitere Hinweise gegeben: https://www.gutefrage.net/frage/woran-koennte-es-liegen-dass-ich-so-schlecht-bin-in-mathe

Gutes Gelingen!

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Woher ich das weiß:Hobby – Hobby, Studium, gebe Nachhilfe

Alman2211  28.05.2023, 02:08

Manuel Neuer ist auch nicht der schnellste und trotzdem Fußballprofi, also der Vergleich hinkt😅

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PWolff  29.05.2023, 09:37
@Alman2211

Manuel Neuer selbst hinkt aber nicht, soweit ich weiß!

Falls es dir nicht in erster Linie um das Wortspiel ging: Natürlich würde er von jedem Olympia-Teilnehmer in Laufdisziplinen abgehängt werden, aber bei einem Volkshalbmarathon dürfte er immer noch oberhalb des Mittelfeldes abschneiden - und das unter denen, die die Strecke überhaupt schaffen.

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