Welche 1300 Verse in Latein sollte ich auswählen?

2 Antworten

Mein Rat wäre, dir unbedingt die Lateinische Wortkunde von Vischer zuzulegen, falls du sie nicht bereits besitzt. Damit kannst du gezielt die häufigsten Vokabeln nach Autoren sortiert lernen. Außerdem empfehle ich dir für die lateinischen Dichter folgende Übersetzungen: Bei Vergils Aeneis lohnt sich die Ausgabe von Edith und Gerhard Binder im Reclam Verlag. Mein persönlicher Favorit ist das sechste Buch über die Unterwelt. Für Ovids Metamorphosen kann ich die Übersetzung von Niklas Holzberg aus der Tusculum Sammlung empfehlen. Auch bei Horaz ist die Übersetzung von Niklas Holzberg aus der Tusculum Sammlung eine gute Wahl.Wähle einfach die Verse aus, die dich interessieren und die dir beim Übersetzen leichtfallen. Bene eveniat!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – LK Latein

DB2003 
Beitragsersteller
 13.03.2025, 14:20

Salve und besten Dank für den Rat. Habe mir soeben die lateinische Wort Kunde von Fischer bestellt. Kannst du mir sagen, wie sich die verschiedenen Übersetzungen von den Versen unterscheiden? Ich fand über Horaz beispielsweise den gleichen Abschnitt von verschiedenen Webseiten, aber alle nach dem ersten Absatz, anders auf Latein geschrieben? Kannst du mir erklären, warum das so ist?
Ich muss insgesamt 1300 Verse aussuchen. Darf ich da einfach nach freier Wahl auch einzelne aus den Büchern herausnehmen? Kenne mich mit den Regeln nicht raus und wäre toll, falls du mir darüber Auskunft geben könntest.

Beste Grüsse

Merlin128  13.03.2025, 15:18
@DB2003

Übersetzungen sind immer auch Interpretationen – deshalb können sie ganz unterschiedlich ausfallen. Besonders anspruchsvoll sind lateinische Texte römischer Dichter, da ihre Verse vieldeutig sind. Genau deshalb habe ich dir die Tusculum-Übersetzungen und die Reclam-Ausgabe der Aeneis empfohlen, da sie allgemein als verlässliche Referenzen gelten, an denen du dich beim Übersetzen orientieren kannst. Mein Eindruck ist, dass du mindestens 200 zusammenhängende Verse übersetzen solltest, statt dir einzelne herauszupicken, weil es sonst eine mühsame Verszählerei wird. Welche 200 Verse du wählst, bleibt scheinbar dir überlassen. Zur Sicherheit solltest du das jedoch noch einmal bei der Prüfungskommission nachfragen. Entscheidend ist, dass du dich bei Deiner Übersetzung so genau wie möglich am lateinischen Originaltext orientierst, dabei aber so wörtlich wie möglich und so frei wie nötig bleibst, um eine Übersetzung im angemessenen Deutsch vorlegen zu können.

DB2003 
Beitragsersteller
 13.03.2025, 15:48
@Merlin128

Das kann ich ja noch verstehen. Aber warum sind die lateinischen Verse von Ausgabe zu Ausgabe deraritg unterschiedlich?

Ich durchstöberte gestern paar Verse, konnte mich aber nicht festlegen. Hättest du mir evtl. eine Empfehlung, welche 200 Verse du nehmen würdest? Denke du bist gut vertraut mit Latein und bestenfalls sind dir leichtere Abschnitte bereits bekannt.

Wäre echt toll.

Die von dir genannten Übersetzungen tue ich mir auch heute oder morgen gleich zu.

Von Experte Merlin128 bestätigt

Hallo DB!

Hmm. Welche der Werke hast du denn anteilig schon übersetzt? Das wäre vielleicht das erste Kriterium. Das zweite Kriterium wäre die Verwendung in der Schule. Grundsätzlicher Rat, wenn du, wie ich das so zwischen den Zeilen lese, noch eher Anfänger bist: Kauf dir Schulbücher. Deren Vokabel-Hilfestellungen machen es dir etwas einfacher.

PFLICHT

Vergil (Aeneis),

Da wären die "wichtigsten" Passagen sicherlich

  • die Flucht aus Troja
  • Ankunft in Kathargo
  • Abreise und Suizid der Dido.
Horaz (Oden und Satiren),

Da muss ich leider passen. Der ist bei uns aus dem Lehrplan geflogen und im Studium habe ich ihn gemieden. Nur im Examen kam er dann dran.

Ovid (Metamorphosen)

Das wird ja in der Schule gern gelesen. Da solltest du dir die wichtigsten Metamorphosen raussuchen. Das wäre z.B.:

  • Narziss und Echo
  • Pyramus und Thisbe
  • Die lykischen Bauern
  • Philemon und Baucis
  • Daedalus und Ikarus
  • Phaeton
  • ...

Mit dieser Auswahl solltest du die 600 Verse abdecken und auch abdecken können, um von den anderen nur die 200 Verse Minimum zu machen.

Kür

300 Verse aus weiteren Autoren bzw. aus anderen Werken der genannten Autoren, z.B. andere Autoren wie Lukrez, Catull, Tibull, Properz oder Gedichte aus den Carmina Burana oder Hymnen und Sequenzen, oder aus anderen Werken der bereits genannten Autoren: Vergil (Georgica, Bucolica), Horaz (Epoden und Episteln), Ovid (Amores, Tristien u.a.).
  • Mein persönlicher Favorit Martial ist nicht dabei. Wäre der auch zulässig? Der macht auf jeden Fall gute Laune.
  • Lukrez: Ist ganz nett, wenn du als zweites Fach Chemie oder Physik oder Philosophie machst.
  • Catull: Viele mögen ihn. Besonders meine Kolleginnen waren da sehr angetan. Ist vielleicht so ein Genderding. Ich konnte mich nicht begeistern.
  • Tibull: Habe ich im Studium komplett durchübersetzt und danach nie wieder angefasst, weil er nicht im Lehrplan drin ist. Das macht ihn nicht so zielführend, finde ich.

=> Wenn du Martial nicht nehmen darfst, nimm für die Kür ein Werk von Ovid oder Vergil, weil du dich in deren Stil ja im Pflichtteil eh schon eingelesen/eingearbeitet hast. Mein Favorit unter diesen wären die Amores oder die Ars amatoria. Denn bei Vergil sind dann wieder viele rurale Spezialvokabeln drin, die sich in deinem Grundwortschatz nicht werden finden lassen. Das ist dann lästig. Bei Ovid ist das, wie ich denke, nicht ganz so schlimm.

Was ist dein zweites Fach?

Vale!

PS:

Meine Latein Kenntnisse halten sich auch noch im sparlichen Bereich. Wenige Wörter kann ich ableiten von gängigeren Wörter aus dem Sprachgebrauch, andere kenne ich vom juristischen her.

Bedenke, dass du da noch einen harten Weg vor dir hast - für ein Fach, in dem die Bedarfsprognosen aktuell rückläufig sind. Hast du noch einen Plan B?🤔 Denn 1400 Vokabeln in 3 Monaten zu lernen und dazu 1300 Verse und Prosa auch noch zu übersetzen... Das ist eine wirklich harte Nuss. Ich drücke dir freilich alle Daumen!


DB2003 
Beitragsersteller
 13.03.2025, 00:06

Salve Miraculix
Ganz offengestanden, habe ich seitdem ich mich für Latein entschieden habe (d.h. ca. zwei Wochen) noch keines übersetzt. Die letzten Tage bestellte ich mir auch ein paar Lehrmittel.

Du sprachst an, die Verwendung in der Schule. Ich habe die Schule schon vor längerer Zeit abgeschlossen und werde, wenn ich die Prüfung Ende Mai bis Juni 2025 - auch im Latein -bestehen werde, das Jura-Studium antreten dürfen.

Auf die wichtigen Passagen, die du mir genannt hast, werde ich gerne ein grösseres Augenmerk drauf geben.

Gab es für dich im Vergil Aeneis bestimmte Verse die du besonders gut ins Deutsche übersetzen konntest? Zum Beispiel aufgrund sprachlicher Ähnlichkeiten oder so?

Ob Martial dabei ist kann ich nicht abschliessend beurteilen. Mir wurde von der Abteilung, welche die Aufnahmeprüfung durchführt. Mehrfach mitgeteilt, dass anstatt Latein lieber eine andere Sprache (alternativ Französisch, italienisch, griechisch) gewählt werden sollte. Kein Kandidat absolvierte die Prüfung im Fach Latein bis auf eine. Es scheint ziemlich selten gewählt zu werden. Ich probiere es einfach mal mit Martial. Im worst Case, wird sich schon der Prüfende melden :)

Mit Lukrez könnte ich mich sicher anfreunden. Bei Philosophie und die Chemie Basics, Kann ich mich minim sehen.

Du sagtest ja, dass du Tibull komplett durch übersetzt hattest. Wie waren deine Erfahrungen? Würdest du es weiter empfehlen? Und wie schätzt du den Schwierigkeitsgrad ein?

Zur Frage, was mein zweites Fach ist: ich werde in Deutsch als Erstprache, Mathematik, Englisch und Latein als ''Zweitsprache'', geprüft, schriftlich.

Das Gleiche dann mündlich. Hinzukommen noch Prüfungsfächer - dauern jeweils 20 Minuten - Geschichte, Geographie, Chemie, Biologie, Englisch, Deutsch und Latein.

Ich sehe Deine Bedenken. Sind fair und erkenne ich selbst, dass es wirklich eine Herausforderung wird. Ich muss mich kurz noch mal korrigieren bezüglich den 1300 Versen: ich muss lediglich die 1300 bei der Einreichung meiner Prüfungsanmeldung angeben.
Wie lange der ins Deutsche zu übersetzen Prosatext sein wird, wofür ich etwa 3 Stunden Zeit bekommen werde, weiss ich nicht. Wir wurden nur gesagt, dass der Text von Cicero, Sallust Livius oder Seneca sein wird.

Im mündlichen Teil wird mir dann einen Absatz gegeben (wird einer von den angegebenen 1300 Versen sein) den ich ins Deutsche richtig interpretieren muss. Darüber werden dann Fragen gestellt. Für die Vorbereitung also das mündliche übersetzen, erhalte ich 20 Minuten Zeit und die mündliche Prüfung für dann auch 20 Minuten dauern.

Im schlimmsten Fall müsste ich den Plan B gehen und eine ''normale'' kaufmännische Ausbildung machen. Wäre zwar nicht Schlimm aber wenn man schon Zugang zum Bachelor Studium an der Uni bekommen kann, lasse ich mir die Chance nur ungern entgehen. Würde ich den Plan B gehen, bedeutet dies auch, dass ich rund fünf Jahre länger brauchen werde, bis ich wieder die Möglichkeit bekomme, Rechtswissenschaften studieren zu können. Auf jeden Fall wird es mir alles wert sein, meine jetzige Zeit ins lernen zu investieren, um die Prüfung zu bestehen.

Wie ich entnehmen konnte, bist du Lehrer, oder? Korrigiere mich einfach, wenn ich falsch liege. Bin gespannt was deine Einschätzung ist.

Miraculix84  13.03.2025, 06:12
@DB2003
Du sprachst an, die Verwendung in der Schule. Ich habe die Schule schon vor längerer Zeit abgeschlossen und werde, wenn ich die Prüfung Ende Mai bis Juni 2025 - auch im Latein -bestehen werde, das Jura-Studium antreten dürfen.

Also willst du gar nicht Latein auf Lehramt studieren, sondern musst die 1300 Verse übersetzen, um Jura zu studieren? Das blicke ich nicht ganz. Also der Zusammenhang zwischen Jura und lateinischer Lyrik ist mir neu. Du machst also die Matura irgendwie extern an der Uni nach, um fürs Jurastudium zugelassen zu werden?

Ich dachte bis eben, du habest dein Jurastudium aufgegeben, um Latein Lehramt zu studieren, müsstest jetzt eine Art Aufnahmeprüfung machen.

Hast du denn irgendwelche Vorkenntnisse? Also mal einen Lateinkurs besucht oder sowas? Wer prüft dich denn?

Gab es für dich im Vergil Aeneis bestimmte Verse die du besonders gut ins Deutsche übersetzen konntest? Zum Beispiel aufgrund sprachlicher Ähnlichkeiten oder so?

Nee. Vergil ist eher anspruchsvoll. Sicher, jeder Autor benutzt mal hier und mal da einfachere und schwierigere Syntax. Aber man kann das nicht auf Kapitel herunterbrechen.

Du sagtest ja, dass du Tibull komplett durch übersetzt hattest. Wie waren deine Erfahrungen? Würdest du es weiter empfehlen? Und wie schätzt du den Schwierigkeitsgrad ein?

Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon 13 Jahre Latein hinter mir. Dann ging's. Aber für Anfänger ist der jetzt nicht unbedingt geeignet.

Wie ich entnehmen konnte, bist du Lehrer, oder?

Jo.

Und du musst die Matura nachholen und hast dich aus irgendwelchen Gründen für Latein entschieden, korrekt? Warum? Hattest du das mal in der Schule oder wie kommt es?🤔

PS: Es gibt auch das römische 12-Tafel-Gesetz auf Latein. Frag mal deinen Prüfer, ob sich vielleicht damit etwas machen lässt, damit deine aktuellen Bemühungen in Bezug auf ein Jurastudium nicht völlig sinnfrei sind.

VG

DB2003 
Beitragsersteller
 13.03.2025, 14:03
@Miraculix84

Oh, dann war das wohl ein Missverständnis: bei mir ist es nicht der Fall, dass ich Lehramt studieren will.

Ich mache die Aufnahmeprüfung an einer Universität in der Schweiz. Geprüft werde ich von einem oder eine der Latein studiert, bereits in diesem Bereich einen Abschluss hat, oder sogar selbst Dozent ist.

Ich habe aktuell keine Maturität. Die Universität zürich. ist die einzige in der Schweiz die, die Möglichkeit bietet ohne eine abgeschlossene Grundausbildung, ohne Matura, oder Passerelle, über die Aufnahmeprüfung, den direkten Zugang zum Bachelorstudiengang zu erlangen.

Den Zusammenhang erblicke ich auch nicht ganz zwischen Jura und 1300 Verse. Es sind viel mehr, unnötige hohe Prüfungsanforderungen. Ich hatte die Möglichkeit entweder, Italienisch, Französisch, Griechisch oder Latein auszuwählen. Wenn ich jetzt italienisch genommen hätte, hätte ich müssen. Gute Kenntnisse über drei italienische literarische Werke besitzen. Falls es dir etwas sagt könnten dies beispielsweise, Favole al telofono, la locandiera oder Novecento sein.

Schriftlich müsste ich dann einen mind. 250 Wörter langen Aufsatz schreiben über eines, der mir vorgelegten drei Aufsatzthemen. Ich hatte zwar italienisch ganze fünf Jahre in meiner Schulzeit aber kann nach wie vor kein Wort. Fremdsprachen sind nicht so meine stärke.

Als einzige alternative, wo die Chance besteht, nicht durchzufallen erschien mir im Latein. Ich muss bis zum 2. April 2025 die Prüfungsanmeldung einreichen und die 1300 Verse auch angeben.

Leider kann ich den Prüfer nicht fragen. Ich erfahre erst drei Tage zuvor, wer die Prüfung machen wird und darf bis dahin keinen Kontakt zu diesem Aufnehmen.

Darf ich fragen, was du unterrichtest?

Ich packe dir gleich den Link noch meine Antwort bei von der Webseite und die Prüfungsanforderungen von der Uni Zürich: https://www.uzh.ch/de/studies/application/bachelor/entrancexamination/requirements.html

Hier ist die Antwort der Abteilung, welche die Aufnahmeprüfung durchführt:

Die schriftliche Prüfung in Latein umfasst eine deutsche Übersetzung eines Prosatexts. Das heisst, Sie bekommen einen Ausschnitt in lateinischer Sprache und sollten diesen übersetzten, Dauer 2 Std. 

An der mündlichen Prüfung erhalten Sie ebenfalls einen Ausschnitt in lateinischer Sprache aus einem der gewählten Texte. Dazu werden Fragen gestellt.

 Mündliche Prüfung: Poesie Insgesamt 1300 Verse

  • 1000 Verse aus Vergil (Aeneis), Horaz (Oden und Satiren), Ovid (Metamorphosen), wovon mindestens je 200 pro Autor
  • 300 Verse aus weiteren Autoren bzw. aus anderen Werken der genannten Autoren, z.B. andere Autoren wie Lukrez, Catull, Tibull, Properz oder Gedichte aus den Carmina Burana oder Hymnen und Sequenzen, oder aus anderen Werken der bereits genannten Autoren: Vergil (Georgica, Bucolica), Horaz (Epoden und Epistein), Ovid (Amores, Tristien u.a.).

 

Latein wird sehr selten gewählt. Oft von Kandidierenden, die einige Jahre am Gymnasium waren und dort Latein hatten. Wenn Sie noch nie Latein gehabt haben, ist unbedingt davon abzuraten.

_______

Beste Grüsse aus der Schweiz






Miraculix84  13.03.2025, 14:27
@DB2003
Ich habe aktuell keine Maturität. Die Universität zürich. ist die einzige in der Schweiz die, die Möglichkeit bietet ohne eine abgeschlossene Grundausbildung, ohne Matura, oder Passerelle, über die Aufnahmeprüfung, den direkten Zugang zum Bachelorstudiengang zu erlangen.

Von sowas habe ich tatsächlich noch nie gehört. Aber Zürich ist auch weit weg von mir. 😉 Spannend.

Darf ich fragen, was du unterrichtest?

Latein und Chemie.

Ich hatte zwar italienisch ganze fünf Jahre in meiner Schulzeit aber kann nach wie vor kein Wort.

Und wie viele Jahre hattest du dann Latein? Ich will dir jetzt nicht die gute Laune verderben, aber man erwartet hier augenscheinlich von dir Leistungen auf Abitur-Niveau oder höher. Wenn du vorher noch nie Latein hattest, ist das aussichtslos. Das schaffen nur die wenigsten Schüler, selbst wenn sie vorher 7 Jahre Lateinunterricht in der Schule hatten.

Dann nimm lieber Italienisch. Die drei genannten ital. Werke gibt's sicherlich auch in deutscher Übersetzung. Und in Italienisch hast du ja zumindest irgendwie Grundkenntnisse.

Wenn Sie noch nie Latein gehabt haben, ist unbedingt davon abzuraten.

Genau das meine ich. Wenn du noch nie Latein hattest, wird dir das genauso leicht fallen wie Chinesisch oder Koreanisch. Du wirst das Blatt sehen und Nullkommanix verstehen.

Fremdsprachen sind nicht so meine stärke.

Gerade dann solltest du dir die Sprache aussuchen, in der du die besten Vorkenntnisse hast.

www.thelatinlibrary.com

Da kannst du dir die Werke alle Werke der Antike von Vergil, Ovid, etc. anschauen. Probier es mal aus.

VG

DB2003 
Beitragsersteller
 24.03.2025, 10:24
@Miraculix84

Wirklich? Kann es wirklich nicht einschätzen wieso mir Latein besser liegt als Italienisch :/

Wenn ich Du in meiner Situation wärst, wie würdest du die 1'300 Verse aussuchen (nach Schwierigkeitsgrad)?

Befasse mich täglich mit Latein und bin gerade mit den Deklinationen dran.

LG

Miraculix84  24.03.2025, 18:53
@DB2003
Wirklich? Kann es wirklich nicht einschätzen wieso mir Latein besser liegt als Italienisch :/

Wer hat dir denn attestiert, dass dir Latein liegt? Bis jetzt habe ich noch nicht geblickt, ob du jemals eine Unterrichtsstunde Latein hattest.

Wenn ich Du in meiner Situation wärst, wie würdest du die 1'300 Verse aussuchen (nach Schwierigkeitsgrad)?

Du kannst keine einzelnen Verse aussuchen. Nimm Passagen von dir bekannten Geschichten/Episoden. Lies sie zuerst auf Deutsch durch und markier dir die Textstellen von deren Inhalt du schon einmal gehört hast. Ein bekannter Inhalt erleichtert das Übersetzen.

Befasse mich täglich mit Latein und bin gerade mit den Deklinationen dran.

Nimm mir das bitte nicht übel, aber Deklinationstabellen sind Basics; also Klasse 5; also "schriftlich multiplizieren", wenn es um Mathe ginge.

Du musst aber Abiturniveau können; also Klasse 13; also "Integral- und Differentialrechnung", wenn es um Mathe ginge.

➡️ Mir erschließt sich die Sinnhaftigkeit dessen, was du da tust, nicht so ganz. 🤔 Mein Rat bleibt: Nimm Italienisch. Das hat dir zumindest mal jemand ansatzweise beigebracht.

DB2003 
Beitragsersteller
 24.03.2025, 20:06
@Miraculix84

Niemand hat mir attestiert, dass mir Latein liegt. Ich durfte selber die Feststellung machen, dass mir Latein leichter fällt zu lernen als Italienisch.

Ich hatte auch noch nie eine Latein Stunde zum Beispiel in der Schule oder so, diese Option hatten wir gar nicht (Französisch, Italienisch, Retro romanisch).

Sorry, dann meinte ich Passagen. Ganz unabhängig würde ich dich gerne trotzdem fragen, welche du mir ans Herz legen würdest?

Nehme es dir auch nicht übel. Wir müssen ja realistisch bleiben. Es sind ungefähr 14 Wörter pro Tag, die ich lernen muss, damit ich auf den Grundwortschatz von ca. 1500 Wörter Kommen werde.

Mir ist bewusst, dass ich Abiturniveau können muss. Wie es der Zufall will, werde ich auch an der Prüfung im Fach Mathe Integral- und Differentialrechnungen haben.

Du erblickst die Sinnhaftigkeit bei mir nicht? Würdest du mir als Lehrer sagen, es ist nicht möglich einen Grundwortschatz Mit rund 1500 Wörter Innerhalb von drei Monaten aufbauen zu können wenn man sich konsequent täglich mind. zwei Stunden aktiv damit befasst? Würdest du somit selbst infrage stellen, dass 14 Wörter am Tag zu viel sind?

Durfte von zu Hause aus noch mit serbisch aufwachsen. Vielleicht hilft mir das ja noch.

Aus dem rechtlichen Bereich kenne ich ja viele Begriffe schon und auch in der Schweiz haben wir im Alltag eigentlich viele Begriffe, die aus dem Latein stammen und nach wie vor Verwendung finden. Diese Umstände könnten es mir zumindest minim erleichtern.

Es ist ja nicht so, dass ich noch nie von Latein gehört habe oder gar kein Wort Latein verstehen würde.

Miraculix84  24.03.2025, 21:14
@DB2003
Sorry, dann meinte ich Passagen. Ganz unabhängig würde ich dich gerne trotzdem fragen, welche du mir ans Herz legen würdest?

Fang doch einfach mit einer Passage an, die ich oben empfohlen habe. Und wenn du die durchübersetzt hast, nimmst du die nächste.

Z.B.:

• Ovid, Metamorphosen, Buch 6, Vers 611-724 = Philemon und Baucis

• Ovid, Metamorphosen, Buch 6, Vers 335 - 381 = Die lykischen Bauern.

...

Alle lateinischen Texte findest du auf:

www.thelatinlibrary.com

Würdest du mir als Lehrer sagen, es ist nicht möglich einen Grundwortschatz Mit rund 1500 Wörter Innerhalb von drei Monaten aufbauen zu können wenn man sich konsequent täglich mind. zwei Stunden aktiv damit befasst? Würdest du somit selbst infrage stellen, dass 14 Wörter am Tag zu viel sind?

Ja, das würde ich dir tatsächlich sagen. Denn es geht nicht nur darum, 14 Vokabeln an einem Tag zu lernen, sondern - und das ist viel anspruchsvoller - die n×14 Vokabeln und dazu ihre Stammformen der vergangenen n Tage so zu wiederholen, dass du sie nach 3 Monaten alle kannst. Kurzum: Meine Berufserfahrung sagt, dass der durchschnittliche Lateinschüler in 8 Jahren mit Lehrer nicht schafft, was du dir für 3 Monate ohne Lehrer vorgenommen hast.

Aber probier es selbst aus. Ich werde dich von deinem Vorhaben nicht abbringen können. 😉

DB2003 
Beitragsersteller
 24.03.2025, 21:56
@Miraculix84

In dem Punkt kann ich dir wiederum nur zustimmen, dass die Schwierigkeit darin bestehen wird alle nach drei Monaten zu können. Daran zweifle ich ja selbst.

Vielleicht lehne ich mich zu weit aus dem Fenster aber ich bin der Meinung, dass auch mit 1‘000 Vokabeln und ein bisschen Gefühl der Text in der Prüfung richtig interpretiert werden kann.

Ich danke dir für deinen Tipp, werde es so machen, wie du es mir empfohlen hast (im Latein) und werde mal spätestens im Juni nach der Prüfung mal Bescheid geben, ob es geklappt hat.

Deine Erfahrung bezüglich des durchschnittlichen lateinischen Schülers und meinem Vorhaben das Ganze innert drei Monaten rein zu drücken, bring mich schon zum nachdenken. Wie du es sicherlich schon kennst, probieren geht über studieren :)

Danke dir noch für den Link 🙌