Weitermachen oder aufgeben/ Abitur?

5 Antworten

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Hast etwas ähnliches mit mir. Nur, das ich keine Probleme hatte aus folgenden Gründen : Ich bin eher eine introvertierte Persönlichkeit. Der Grund warum ich hier schreibe ist aber der, dass dein Fall mich besonders angesprochen hat. Im Verlauf meiner Erzählung merkst du vielleicht, wo wir Ähnlichkeiten haben und wo nicht.

Ich selbst hatte damals eine eher schüchterne Erscheinung. Meinungen anderer, ihre Kritik, waren für mich oft der Grund sich in bestimmten Fällen zurückzuziehen, sozial nicht mit zu interagieren. Ich war oft einfach nur verträumt und wusste nie wirklich was ich selbst will. Bis zu einem entscheidenden Fall in meinem Leben:

Ich komme aus einem Wohnviertel, ähnlich einem Ghetto, betrachtet aus Perspektiven fremder Lebensverhältnisse. Und ich habe verstanden, dass Ich in der Zukunft keine Kredite nehmen müssen wollte, wie meine Eltern, wenn es um ein Auto geht. Ich wollte ein anderes Leben haben.

Ich lernte auf einer Realschule. Über einen Zeitraum hinweg wurde ich auch gemobbt. Da ich nie ein Draufgänger war und eher ein Einzelgänger hat es sich dann auch weiter fortgesetzt. Bald lernte ich ähnliche Leute, mit ähnlichen Erfahrungen kennen und es ist mir klar geworden : Das einzige was Mobbing-Opfer von anderen unterscheidet, ist das wir selbst nichts zu unternehmen trauen, wenn es nötig wird. Wir lassen uns oft von anderen Vortäuschen, wir wären nichts Besonderes, doch es stimmt nichts. Ich sehe auch in dir was besonderes. Allein wenn du dich so offen äußern kannst, was du bist, wie du dich fühlst. Ich finde es ist toll und du darfst dir von anderen nichts übel nehmen.

Kurz nachdem ich es mir eingestanden habe, hat auch das Mobbing aufgehört. Ich hatte plötzlich mehr Perspektiven im Leben, als ich es mir je gedacht habe. Und mein Selbstbewusstsein ist jedes Mal gestiegen, nachdem ich mich für etwas neues getraut habe. Ich habe gelernt, dass man nie etwas erfährt, bis man es nicht gemacht hat. Und man bleibt hinter seinen eigenen Mauern stecken, bis man nicht selbst aus ihnen ausbricht.

Meine Eltern wollten mich damals auf eine Ausbildung schicken, da Sie an meinen Leistungen in der Schule gezweifelt haben. So kam es später dazu, dass ich nur noch mehr auf meinen eigenen Füßen zu stehen hatte und mich aussprechen musste. Und ich kniff kein Auge zu. Denn es hieß "Machen". Ich habe alles gemacht, was ich nur konnte, um fürs Abitur zugelassen zu werden. Und Mittlerweile habe ich auch ziemlich Erfolg in meinem Leben.

Der Schlüssel zu jedem Erfolg heißt sich zu trauen. Aber trauen heißt auch zu wissen, wo man später stehen will. Und frag dich nie was du nicht schaffst, sondern frag dich selbst, was du schaffen kannst. Und ich glaube daran, du könntest auch mehr als du es dir vorzustellen vermagst.

Du glaubst andere zu Enttäuschen, aber ich sage dir nur Eins. Vielleicht hast du eher Angst dich selbst zu enttäuschen.

Die Meinungen anderer sind dir wichtig, da du selbst weniger von dir selbst weißt. Aber Ich weiß, dass auch du was besonderes in dir birgst. Sprich dich nur für sich selbst aus.

Und die Entscheidung zu treffen: Will ich jetzt alles lassen oder nicht ? Habe ich den Aussichten wenn ich alles weiter mache ?

Das musst du dir selbst beantworten können.

Wir leben nur einmal auf dieser Erde. Und egal wer du bist, wie du aussiehst, was andere über dich sagen. Du bist derjenige der sein Leben führt.

Das wichtigste ist denke ich mal zu lernen oder zu verstehen, dass Ausreden dir selbst gegenüber fehl am Platz sind. Ich hab das früher auch gemacht, ständig waren alle anderen Schuld , dies und das. Aber ich musste irgendwann begreifen, dass ich selbst für mich alleine verantwortlich bin.

Will heißen, du musst dir zuerst klarmachen was du willst. Dann überlegst du dir, was du dafür tun musst. Und dann musst du sehen wie du das hinkriegst. Und auf dem Weg fällt man öfter auf die Nase als einem lieb ist, aber dann probierst du es einfach weiter, oder gehst zurück zu Schritt eins und suchst dir ein neues Ziel.

Außerdem bist du niemandem Rechenschaft schuldig, wie oft du Nachprüfungen machst, oder wie schnell du mit der Schule fertig wirst. Das ist dein Weg und den machst du so schnell oder so langsam wie du ihn eben machst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Vorweg: Bitte nicht jammern, sondern KÄMPFEN. Ich denke doch, dass Du das kannst. Denn wenn Du zurückschaust, hast Du es jedes Jahr wieder geschafft. Lasse auch mal die "Freunde" weg aus Deiner Betrachtung. Nach dem Abi verliert man sich ohnehin meist aus den Augen.

Nur Du und Dein Ziel.

Woran liegt es, dass Du relativ wenige Punkte hast? Wo genau kannst Du den Hebel ansetzen, dass es besser wird? Welches ist Deine nächster, möglicher Schritt? Wähle den Gegenstand, der am schwersten ist und finde den nächsten Schritt heraus, wie Du die nächste Prüfung besser machst.

Dein Problem liegt definitiv nicht bei der Schule.

Du solltest dir überlegen, wo du im Leben hin willst, und was der nächste sinnvolle Schritt in die Richtung ist. Und diesen dann durchziehen.

Wenn du einfach nur die Schule verlässt und planlos rumsitzt, fühlst du dich nur noch schlechter.


theintrovert859 
Beitragsersteller
 20.10.2018, 19:22

Wo sollte mein Problem dann sonst liegen, wenn nicht bei der Schule?

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RedPanther  20.10.2018, 19:43
@turnmami

Bei dir.

Du hast offenbar kein Ziel fürs Leben, gibst dir selbst keinen Sinn. Deswegen mangelt es dir an Selbstvertrauen, und deswegen lässt du dich mobben, zur Versagerin erklären und denkst du wärst dumm.

Deswegen ziehst du dich immer weiter zurück (offenbar so weit, dass du mit Menschen nicht mehr klarkommst und Angst vor sozialer Interaktion bekommst) und meinst schon, dass es hoffnungslos ist.

Du hast vollkommen recht: In der Schule läuft es blöd. Aber ein Problem hast du selbst daraus gemacht, indem du dich nicht auf den Hosenboden gesetzt und was dran geändert hast, sondern dich willig dem Schicksal hingibst und dich immer weiter runter ziehen lässt.

Der erste Weg, aus einem Loch rauszukommen und sein Leben wieder auf die Reihe zu bringen, besteht darin es zu wollen. Und als zweites musst du ein Ziel haben, wo du hin willst. Wenn du beides nicht bringst, kannst du jahrelang hunderte Therapiestunden sammeln und Leute, denen du wichtig bist, können sich genauso lange mit dir abrackern um dir zu helfen, es wird nicht besser.

Im Moment wirkt dein Text mehr wie "Oje, mir geht es schlecht, weil einiges schief gelaufen ist... ich verkrieche mich mal und warte ab, bis das Nächste schief geht." So kommst du nicht zurande.

Verstehst du jetzt, was ich damit meine, dass die Schule nicht dein Problem ist? Du überträgst nur deine eigenen Probleme auf die Schule.

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NewAccount2018  20.10.2018, 20:31
@RedPanther

Mag deine Antwort, deswegen ein Daumen hoch ;) Glaube es fehlt nur ein wenig Interpretation. Vielleicht lässt sich damit auch deine Antwort etwas ergänzen :

Das Problem stellt eher ihre Einstellung zum Leben dar, abgeleitet von ihrem fehlenden Selbstbewusstsein. Und der erste wichtige Schritt in ihrem Leben heißt sich zu trauen, für sich zu einzustehen. Egal was andere sagen, wenn sie versuchen, ihr was vorzuwerfen. Es lässt sich folgend erklären :

1.Sie sieht in ihren Meinungen weniger Wert, als in anderen, da sie ihre Stärken nicht erkennt.

2.Sie sucht eher nach Alternativen in ihrem Leben, da Sie mit ihrem Leben zurzeit nicht klar zu kommen erscheint. Sie merkt nur nicht, dass sich in ihrem Leben nichts ändern wird, wenn sie einen anderen Weg einschlägt.

----> Und dafür gibt es auch letzten Endes nur einen Grund : Sie traut sich nicht in die Menge. Sie traut sich nicht für sich selbst einzustehen, wenn ihr Vorwürfe gemacht werden. ( Grund für weiteren Mobbing).

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Bekommt man einfach so das Fachabi, wenn man vor Beendigung der 12. die Schule verlässt?