Wehrpflicht verweigern?

5 Antworten

In Österreich gibt es ja immer noch die Wehrpflicht.

korrekt.

Das ist ein verheerendes Einschneiden in die persönliche Lebensgestaltung.

Ja so wie arbeiten.

Was passiert, wenn man einfach verweigert? Könnte man dann in den Knast kommen? Und für wie lange?
Ist strafrechtlich relevant nennt sich "Umgehung der Wehrpflicht". § 48 WG 2001 Umgehung der Wehrpflicht

und wird mit bis zu 1 Jahr bestraft.

Dann hat man natürlich noch die ganzen Geldstrafen in Höhe von je. 700€ wenn du z.B. der stellungspflicht nicht hachkommst.

Lg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Interesse

Du kannst den Präsenzdienst beim Bundesheer verweigern. Dafür musst du eben zum Zivildienst. Der Zivildienst muss aber entsprechend beantragt werden, innerhalb einer gewissen Frist. Versäumst du diese Frist, musst du zum Präsenzdienst antreten. Tust du das nicht, folgt ein entsprechendes Gerichtsverfahren. An dessen Ende bist du dann wahrscheinlich vom Wehrdienst befreit jedoch droht dir eine Gefängnisstrafe von bis zu 3 Jahren. Also lohnt sich der ganze Trubel nicht.

Anders sieht es aus, wenn du besonders rücksichtswürdige wirtschaftliche oder familiäre Interessen verfolgst. Die werden als Einzelfall betrachtet und versprechen auch nicht zwingend eine Befreiung des Präsenzdienstes.


M2SSD  18.01.2022, 12:10

Zwischen der Stellung bzw. Musterrung hat man 6 Monate zeit einen Zivildienstantrag abzugeben und sich diesen von der ZISA(Zivildienstservisagentur) bestätigen und ans Herr retournieren zu lassen.
Zuständig für Zivildienstanträge ist das jeweilige Militärkommando.

Lg

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ZumbaPES 
Beitragsersteller
 16.01.2022, 16:09

Was zur Hölle. Ich bin seit Juli chronisch krank und weiß nicht, wann und ob ich wieder gesund werde. Die Zivildienst Frist habe ich wohl schon lange verpasst.

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 Das ist ein verheerendes Einschneiden in die persönliche Lebensgestaltung.

Eine Vorstrafe ist auch eine einschneidende Folge, die Auswirkungen auf die persönliche Lebensgestaltung hat.

In der Folge gibt es auch ein Waffenverbot, was aber zu verschmerzen ist.


ZumbaPES 
Beitragsersteller
 16.01.2022, 15:53

Also bekommt man dann eine Vorstrafe?

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wiki01  16.01.2022, 16:04
@ZumbaPES

Einfach zu verweigern, und damit auch keinen "Ersatzdienst" zu leisten, führt zu einem Strafverfahren. Ein Strafverfahren führt zu einem Urteil. Ein Urteil führt zu einer Vorstrafe.

Du verweigerst immerhin eine Bürgerpflicht.

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Ich habe ja schon eine Antwort geschrieben. Nun also zum Thema "verweigern", oder "Gründe finden, dass man nicht kann" oder so:

Ich gebe zu, ich habe bei der Musterung (1987, damals war eben das Heer noch Pflicht, und man durfte nur aus schwerwiegenden Gründen zum Zivildienst, sh . meine andere Antwort, für alle, die nur diese lesen) auch probiert, ob ich es schaffte, untauglich zu sein. Aber es war zu wenig. Ich schaffte "eingeschränkt tauglich", denn ich habe zwar eine leichte Einschränkung orthopädisch (wo das Bein leicht schief ind er Gelenkspfanne sitzt), aber das haben viele. Und ehrlich gesagt schränkte mich das auch nicht ein. Ich fuhr später in meinem Leben damit noch bis heute total viel Rad und lief sehr viel, bis zum Marathon, aber da es damals ein paar andere auch aus eher banalen Gründen mit "untauglich" geschafft hatten, probierte ich das natürlich auch. Denn das Leben schenkt dir nichts. Du musst dich um dein Wohl auch oft selbst kümmern. Es passiert viel Ungerechtes, und man kann sich schon ein wenig wehren. Bis zu einem gewissen Grad eben. Sonst bezeichne ich mich schon immer als sozialen Menschen, und das lebe ich auch. Aber bei diesem Thema kam ich mir auch ehrlich gesagt "verarscht" vor. So dachte ich mit 18, und ich kann mich heute, fast 3x so alt, mit diesen Gedanken immer noch sehr gut indentifizieren. Wer möchte sich schon gerne erschießen lassen oder so etwas, wenn es andere gibt, die das nicht müssen und einen insgeheim auslachen, dass man zum Heer geht und sie selbst mussten nicht ? (und diese Leute gab es)

Was gab es für Beispiele ? Es war schon bekannt, daß manche bei der Musterung entweder Medikamente einnahmen oder total viel Kaffe tranken, sodass der Blutdruck viel zu hoch war. Oder sonstige Einschränkungen vortäuschten. Manche kamen damit durch. Das hing auch immer davon ab, wie geburtenstark die Jahrgänge waren. Mein Schwager (5 Jahre älter) war damals wegen einer Lappalie untauglich. Zu unserer Zeit gab es das dann nicht mehr, denn wir waren geburtenschwächere Jhrg., und sie brauchten die Leute. Ich war also wegen dieses orthöpädischen Fehlers eingeschränkt tauglich, musste beim Marsch statt 24km nur 12 km gehen, durfte unter gewissen Umständen das "große Paket" nicht tragen, also weniger Rucksack und so. Musste aber trotzdem Schießübungen machen und Handgranaten werfen. Wir hatten welche, die hatten die niedrigste Wertungsziffer, also die durften nur exerzieren und mussten sonst fast nur putzen oder so. Ich beneidete sie ein wenig, aber die kamen sich insgesamt auch unnütz und ziemlich "verarscht" vor.

Wir hatten einen (das war schon mitten im Wehrdienst), der sagte auf einmal, er ertägt das psychisch nicht mehr. Einige Ausbildner meinten, er solle ja damit vorsichtig sein, aber er zog das durch. Er rüstete ab. Es gab Gerüchte, dass wenn man so etwas tat bzw vortäuschte, dass man sogar entmündigt werden konnte, aber ich glaube, das gab es dann in der Praxis gar nicht.

Ich kann dir also keinen wirklichen Tipp geben. Du kannst aber , wenn du etwas im Gefühl hast, vllt glaubwürdig bringen. Manche schafften es auch , immer aus beruflichen Gründen das Heer so lange aufzuschieben bis sie (ich glaube ) 35 Jahre alt waren, und dann mussten sie nicht mehr zum Wehrdienst.

Einfach verweigern ist also nicht gut. Es ist rechtlich nicht vertretbar und kann (wie schon geschrieben wurde) zu einer Strafe etc führen. Möglicherweise ist Zivildienst das "kleinere Übel", im Gegensatz zum Heer wahrscheinlich sinnvoller, muss aber auch nicht sein. Es kommt wohl auf die Art der Tätigkeit an. Immerhin verdient man etwas. Wir bekamen damals beim Heer fast nichts. Aber das mit heute zu vergleichen, nützt wohl wenig.

Letztendlich bleibt einem oft nichts anderes übrig, als sich den Gesetzen zu fügen. Wahrschienlich sollten wir immer noch froh sein, in einem recht friedlichen Land zu leben. Auch wenn das ein schwacher Trost ist, es könnte doch auch anders sein.....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Meines Wissens nach kann man untauglich sein indem man sich schwerhörig stellt.

Hast du schon die Musterung gehabt?