Wäre es nicht sinnvoller/ökonomischer die Wehrpflicht komplett zu verweigern?
hallo
ich habe mir letztens gedacht sinnvoll wäre es eigentlich (ich rede von Österreich) die Wehrpflicht insgesamt zu verweigern, also es verweigert den Grundwehrdienst oder den Zivildienst zu machen.
Man kommt ja eh nicht ins Gefängnis dafür, man kriegt entweder eine bedingte Freiheitsstrafe oder zahlt halt 2000€ strafe (was man locker wieder rein holt indem man in dieser zeit einfach regulär arbeitet.
Also bei mir ist es jetzt eh schon egal, ich habe den Grundwehrdienst eh schon hinter mir. Aber rückblickend würde ich ein Totalverweigerer sein.
Man hat dann eine Vorstrafe, das ist klar. Aber in den Kreisen wo ich unterwegs bin gilt das eh als hoch angesehen wenn man eine Vorstrafe hat.
Ich rechne das mal durch. Wenn ich statt dem Grundwehrdienst einen Langweiligen Fließbandjob mache kriege ich da sagen wir mal 1500€, also ca. 1100€ mehr als beim Grundwehridenst, das wären dann 6600€.
Wenn ich eine Geldstrafe kriege für Totalverweigerung die vl 3000€ wäre dann wären das unter dem Strich ca. 3600€ Gewinn.
13 Stimmen
7 Antworten
Ökonomisch für den Staat gesehen ist es besser wenn du die Wehrpflicht verweigerst.
Das wären soweit ich es im kopf habe, 2x 700€ (Stellungsverweigerung)
2x700€ Einberufungs/Antrittsverweigerung, Gerichtskosten (Umgehung Wehrpflicht), Polizei einsatz zum aufgreifen der Person in 2 Fällen (Kosten keine Ahnung)
Geldstrafen = Steuern
Es geht hier nicht nur ums Geld, also mir zumindest nicht.
Ich komme also nicht mit deiner Rechnung klar.
Ich habe es gerne gemacht um auch dem Staat etwas zurück zu geben.
Außerdem fand ich es sehr gut das man eine gratis Gesundheitsvorsorge mit 18 Jahren hat und zwar eine verpflichtende.
Außerdem fand ich es gut einen Ersthilfekurs gesponsert zu bekommen und während meiner zeit nette Leute kennen zu lernen mit denen ich nach wie vor Kontakt habe.
Bevor man also so oskure Ideen hat, sollte man eher auf untauglich machen. oder bis 33 Jahren nicht in dem Land leben. (Gesetzleser wissen mehr)
Lg
Ok dann sind wir nicht einer Meinung, man kann in dieser Zeit mehr verdienen als die Geldstrafen ausmachen die du hier aufzählst.
klar kann man das aber wozu es sind 6 Monate und man hat eine vorstrafe
Ernsthaft?
Ja, man könnte ja z.B. an Hodentorison leiden was normalerweise keinem 17 Jährigen bewusst wäre deshalb zum arzt zu gehen.
Einen Hör- oder Seetest kann ich auch gratis sonst wo machen.
Klar kannst alles machen, aber Gratis, übernimmt das die ÖGK zu 100%, und ohne einen Termin ausmachen
Zahlst du keine Steuern?
Natürlich, allerdings kann man auch einfach so seinem Land etwas zurück geben wollen?
Klar hauen die Politiker das Geld welches sie zun uns bekommen wieder auf den Kopf und nicht wirklich sinvoll, allerdings gibt es weitaus schlimmere länder als Österreich.
Ja der erste Hilfe Kurs war eh interessant, allerdings nichts neues für mich da ich wegen dem Führerschein ohnehin ein halbes Jahr vorher einen solchen gemacht habe.
schade, ich habe mich online erkundigt und mir dann die 120€ gespart und die 8h dasitzen.
Lg
"Ja, man könnte ja z.B. an Hodentorison leiden was normalerweise keinem 17 Jährigen bewusst wäre deshalb zum arzt zu gehen."
Also soweit ich mich erinnere - ist jetzt eh schon 2 Jahre her - sie hat einmal meinen Hodensack angefasst und dann einmal meine Vorhaut zurück gezogen. Natürlich hat sich das geil angefühlt ihre Finger da zu spüren, aber ich wüsste nicht wie man da was heraus finden sollte was nicht passt was ich nicht eh merke, wenn eine Hodentorsion ist (habe ich gerade gegoogelt was das ist) dann merke ich das auch selbst..
"Klar kannst alles machen, aber Gratis, übernimmt das die ÖGK zu 100%, und ohne einen Termin ausmachen"
In der Tat ist das gratis.
Ich kenne da die Anlaufstellen.
"Natürlich, allerdings kann man auch einfach so seinem Land etwas zurück geben wollen?"
Jetzt könnten wir diskutieren wer "sein Land" genau ist.
Mir wäre nicht vorgekommen dass ich die Allgemeinheit irgendwie unterstützt hätte indem ich da 6 Monate in der Kaserne herum lungere.
Generell bin ich aber auch keiner der - wie ein durchschnittlicher Sozialist - immer sagt dass alles "für die Allgemeinheit" gemacht werden muss sondern eher ein indivitualist der nicht für andere etwas machen will UND der auch nicht will dass andere für ihn etwas machen müssen.
"schade, ich habe mich online erkundigt und mir dann die 120€ gespart und die 8h dasitzen."
Ich hatte den Führerschein schon lange vor dem Grundwehrdienst.
In der Zeit wo ich Wehrpflichtbedingt arbeitslos gewesen wäre hatte ich einen übergangsjob und da brauchte ich ein Auto.
Meines Wissens kommst du in Beugehaft bis du es ableistest und die Beigehaft wird nicht angerechnet, also dauert es länger und du zahlst dann noch Strafe.
Wenn man es nicht leisten will muss man halt zwischen 18 und 35 im Ausland leben
Normalerweise wenn man verurteilt wird muss man danach nicht mehr da hin.
Ich kenne nur dieses deutsche urteil.
Wenn man dann dennoch nach der Haftstrafe noch hin muss dann bringt das natürlich nichts, da hast du recht.
Nachdem da Haftstrafen bis zu 12 Monate möglich sind wird sich das aber wohl auch nicht rechnen.
Ich nehme an die Strafe wäre ähnlich wie in diesem urteil wo es nur eine Geldstrafe ist.
Dir ist klar, dass sich der Artikel auf Deutschland bezieht?
Ja, aber Österreich ist ziemlich ähnlich wie Deutschland.
Komisch ist nur dass man im Internet nichts über Totalverweigerer in Österreich findet. Entweder das hat seit Jahrzehnten niemand versucht oder man schweigt das absichtlich tot.
hmm, also in D war das früher jedenfalls deutlich härter...
Ist vllt auch ne Frage, was man so für eine Karriere plant! Ist man dann ggf. vorbestraft, was schlecht für eine Veramtung, oder als Politiker wäre?
Ansonsten glaube ich, dass es für sehr viele ein echtes 'Angebot' wäre, sich für 3000 € 'freizukaufen', selbst wenn man das juristisch klären müsste.
Während dem kalten Krieg war die Strafe sicher mehrere Jahre Haft, aber heutzutage in Österreich denke ich nicht das man hinter Gitter käme.
Ich habe nur ein deutsches Urteil gefunden von 2008
Diesem jungen Mann hat das läppische 1350€ gekostet. Das ist es allemale wert.
Ich glaube kaum dass das heutzutage härter bestraft wird wie 2008.
Naja, er war noch 3 Wochen in Arrest und wurde von den Feldjägern abgeholt.
Ein Studium kann man ihm natl. nicht verwehren, aber eben ggf. die oben genannten Karrieren.
Bei dem Fall muss man ggf. noch erwähnen, dass es da schon eine riesige Wehrungerechtigkeit gab, weil viele nicht eingezogen wurden, aber auch nicht zum Zivi mussten. Schon zu meiner Zeit wurde geraten, so spät wie möglich zu vereigern, weil diejenigen, die das frühzeitig angeben, sowieso NIE ausgemustert werden, dafür aber sofort mit dem Zivi anfangen dürfen. Wer pokert kam vllt. auch so drum herum.
Ich selbst wurde im 3. Anlauf ausgemustert, was ich meinem Augenarzt verdanke, den ich vll. mit 16 bekommen habe.
Etwas erinnert mich das an die USA im VietnamKrieg, die damals auch Wehrpfichtige dort hin geschickt haben. Viele Reiche und wichtige Leuts haben ihre Söhne mit fadenscheinigen Begründungen und Methoden davor bewahrt! Ein 'guter Preis' hätte sich bestimmt gelohnt, aber natl. auch demokratischen Grundsätzen widersprochen. Anderseits wäre es zuminest transparent und positiv für den Staat gewesen, statt dass sich Leute sonst wie davor drücken (Trump mit einem Fersensporn, Bush Jr mit der National Garde).
Ein Bekannter hat sich zurückstellen lassen, war dann sehr gut im Studium und hat dann alle Register gezogen, um nicht während der PromotionsZeit mit Mitte 20 zum Bund zu müssen. Einerseits verständlich, allerdings unfair anderen gegenüber.
Mir sind da klar Regeln jedenfalls lieber, als iwelche juristischen Winkelzüge.
Ich bin allgemein ein Gegner der Wehrpflicht, in meinen Augen hat der Staat nicht das (moralische) Recht dazu junge Männer da irgendwo in den Krieg zu schicken.
Faktisch hat er natürlich das Recht dazu weil der Staat seine eigenen Regeln selbst aufstellt.
Wenn es keine Wehrpflicht ehr gibt gibt es auch keine Wehrungerechtigkeit.
In Österreich denke ich ist die "Wehrgerechtigkeit" (die Anführungszeichen weil ich Wehrpflicht unter keinen Umständen gerecht finde) auch nicht gegeben, immerhin müssen Frauen genauso wenig hin wie nicht-österreichische EU Bürger und wie Untaugliche Männer.
Von einem Jahrgang in Österreich (beide Geschlechter und alle Nationalitäten) muss etwa ein drittel Grundwehr- oder Zivildienst leisten. Da kann man durchaus von Diskriminierung einer Minderheit sprechen.
Hätte ich keinen Penis hätte ich da nicht hin müssen, hätte ich eine deutsche statt einer österreichischen Staatsbürgerschaft ebenso wenig. In beiden Fällen hätte ich abgesehen von der Wehrpflicht exakt die gleichen Rechte wie jetzt.
Nun ja, wir hatten die Diskussion vor 10 Jahren und dann die Wehrpficht ausgesetzt. Könnte aber wieder anders werden. Putin stresst, man will die Bundeswehr aufstocken und emm...die Bevölkerung wird immer älter, wodurch jede Hand in der Pflege benötigt wir.
In Israel ist die Wehrpflicht für Frauen 2 Jahre und für Männer 2,5!
"Könnte aber wieder anders werden."
Quelle?
"Putin stresst, man will die Bundeswehr aufstocken"
Ja das wird man auch aber das Geld kann man sinnvoller einsetzen bei der Bundeswehr statt unterkünfte für neues Kanonenfutter zu bauen. Beispielsweise für besser Waffen usw.
"die Bevölkerung wird immer älter, wodurch jede Hand in der Pflege benötigt wir."
Du weißt sicher dass man als Pfleger eine eigene Ausbildung braucht oder?
Da kann man junge Männer die in 6 Monaten wieder weg sind nicht sinnvoll einsetzen. Die waren damals auch großteils nicht wirklich beschäftigt.
In meinen Augen ist das nicht die entscheidende Frage. Das hat Jahrzehnte lang gut geklappt! Die Frage ist, ob es moralisch vertretbar ist, junge Menschen, ggf. auch Fraurn dafür zwangszuverpflichten, wenn alles andere zu teuer wird, oder sonst niemand verfügbar ist.
"Das hat Jahrzehnte lang gut geklappt!"
Das ist auch wieder relativ. Ich nehme an die meisten haben da deutlich weniger Nutzen gehabt als sie in der Privatwirtschaft gehabt hätten in der Zeit.
Also Effizient war dieses System nicht, außerdem werden auch Arbeitsplätze für andere die dort arbeiten wollen blockiert auf diese Weise indem sie mit Zivildienern besetzt werden.
Dazu kommt noch dass jemand der zu einem Dienst gezwungen wird den in der Regel nicht besonders gut erledigt sondern höchstens so gut dass er keine Probleme kriegt.
"Die Frage ist, ob es moralisch vertretbar ist, junge Menschen, ggf. auch Fraurn dafür zwangszuverpflichten, wenn alles andere zu teuer wird, oder sonst niemand verfügbar ist."
Ich würde diese Frage mit "nein" beantworten, du siehst es eventuell anders.
bzgl zu teuer: Die Frage ist nur wer die Kosten trägt. Ob diese der Steuerzahler trägt, oder die Leute die auf Pflege angewiesen sind ODER eben die Zwangsverpflichteten.
Indem man junge Männer (und eventuell auch junge Frauen in Zukunft) da verpflichtend einsetzt tragen sie die Kosten dafür, nur eben indirekt indem sie in dieser Zeit keiner Erwerbsarbeit nachgehen können und ifd. ohne nennenswertes Einkommen da stehen. Den wenigsten ist bewusst dass einem dadurch ein enormer finanzieller Schaden ensteht.
Allgemein empfinde ich es auch eklatant gegen die Menschenwürde verstoßend da Monate lang (bzw in der BRD waren es früher auch mal anderthalb Jahre Lebenszeit) unter Strafandrohung für geringes Geld arbeiten zu müssen wo auch das Arbeitsgesetz und zB Arbeitnehmerschutz usw. nicht gilt. So ein Machtungleichgewicht wo man so lange der Selbstbestimmung beraubt ist, ist nie gut.
In meinen Augen ist so eine Ausbeutung eines zivilisierten Staates unwürdig.
Du bekommst nicht einfach nur eine Geldstrafe und fertig. Sonst würde das ja öfter passieren.
Mit der Verweigerung giltst du als Deserteur oder auch Fahnenflüchtiger.
Wenn du den Wehrdienst einfach verweigerst, landest du im Militärknast bist du deinen Dienst ableistest. Dabei wird dir die Zeit im Knast nicht angerechnet.
Da man wärend der Zeit in der Armee sehr viele neue und wichtige Fähigkeiten lernt. Ich war selbst 40 Jahre im Deutschen Militar und bereue kein Jahr. Ich habe viel gelent
Was lernt man denn wichtiges? Zelten und Krieg zu spielen?
Praktisch würe zumindest ein LKW Führerschein. Der Rest ist wohl im Alltag eher verzichtbar!
Also ich muss sagen es war teilweise spaßig, aber sinnvolles gelernt habe ich nichts.
Für den LKW Führerschein - falls man ihn überhaupt braucht- braucht man keinen Grundwehrdienst. Den kann man im Zivilleben auch machen.
Man lernt Disziplin, Kameradschaft, Respekt, "Zelten" und alles mögliche Handwerkliche, sowie überleben wenn man alleine im Wald ist. Vorallem die ersten 3 Sachen bringen dir im Leben wirklich viel. Und etwas Respekt gegenüber den Streitkräften wünsche ich mir schon, immerhin sind sie diejenigen die als erstes das Land verteidigen.
Aber dann musst Du ihn selbst bezahlen und die Zeit aufbringen! Dort gibts ihn gratis und man kann wenigstens einen Teil der Zeit sinnvoll nutzen.
Genau diese Fähigkeiten meine ich. Diese sind wertvoll für das spätere Leben
Ich kann nur sagen dass ich nicht viel von dort mtinehmen konnte.
Heutzutage lernt man da eh kaum noch was, das war in den 80ern noch anders, da war das noch eine richtige militärische Ausbildung. Wir waren 5 Monate lang "Putzfrauen".
Das ist natürlich subjektive Wahrnehmung. Dass es dir dort gefallen hat glaube ich, sonst wärst du nicht so lange dort gewesen.
Mir hat es nicht gefallen.
Ok dann sind wir nicht einer Meinung, man kann in dieser Zeit mehr verdienen als die Geldstrafen ausmachen die du hier aufzählst.
"Außerdem fand ich es sehr gut das man eine gratis Gesundheitsvorsorge mit 18 Jahren hat und zwar eine verpflichtende"
Ernsthaft? Also so oberflächlich und ungründlich wie die war wären sie da auf die meisten Krankheiten eh nicht drauf gekommen.
Einen Hör- oder Seetest kann ich auch gratis sonst wo machen.
Das einzige was mir gefallen hat war wie diese junge Ärzten meinen Penis und meine Hoden angefasst hat, schade dass das nur eine halbe Minute gedauert hat. Die hätte da gerne noch ein paar Minuten länger herum fummeln können, und die Schreiberin die im gleichen Raum war (war ca. 25 Jahre alt und hatte ordentliche Brüste) hätte gerne ebenfalls meine Penis untersuchen können
"Ich habe es gerne gemacht um auch dem Staat etwas zurück zu geben."
Zahlst du keine Steuern? Ich hoffe du weißt wie viel wir dem Staat jedes Jahr zurück geben. Der durchschnittliche österreicher zahlt etwa 10.000 bis 20.000 Euro Zwangsabgaben pro Jahr. Die meisten wissen nur nicht wie viel sie "zurück geben" da dieser Betrag nirgendwo aufscheint.
"Außerdem fand ich es gut einen Ersthilfekurs gesponsert zu bekommen"
Ja der erste Hilfe Kurs war eh interessant, allerdings nichts neues für mich da ich wegen dem Führerschein ohnehin ein halbes Jahr vorher einen solchen gemacht habe.