Allgemeine Wehrpflicht?
Es wird ja diskutiert, die allgemeine Wehrpflicht wieder einzuführen. Was haltet Ihr davon?
53 Stimmen
11 Antworten
Es wird ja diskutiert, die allgemeine Wehrpflicht wieder einzuführen.
Nachdem die Wehrpflicht nie abgeschafft, sondern lediglich ausgesetzt wurde, stellt sich die Frage eigentlich gar nicht...
Was haltet Ihr davon?
Seit der Aussetzung wird alle paar Monate wieder die gleiche Sau durch's Dorf getrieben - die Geschichte rund um die Dienstpflicht ist jetzt wirklich nicht neu.
Sinnvoll ist das Vorhaben meines Erachtens nicht; egal, in welcher Form es aussehen soll.
Es sind weder die notwendigen Ressourcen hierfür vorhanden, noch ein wirklicher Nutzen.
Man muss sich ja die Frage stellen: was bringt es? Was will man damit erreichen?
Aus militärischer Sicht kann man einfach feststellen, dass Zehntausende mit Minimalausbildung im Jahre 2024 nicht mehr über den Erfolg der Landesverteidigung entscheiden.
Aus zivilgesellschaftlicher Sicht kann man einfach feststellen, dass in den Bereichen, die sich für eine Dienstpflicht anbieten, eben gut ausgebildete Fachkräfte fehlen, keine Massen an un- bis minimalqualifizierten Helfern.
Man schafft somit einen unglaublichen Aufwand, um überhaupt die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, hat entsprechend hohe Kosten - und löst eigentlich keines der Probleme, die man lösen müsste. Das Paradebeispiel für blinden Aktionismus.
LG
Es wird ja diskutiert, die allgemeine Wehrpflicht wieder einzuführen.
Ja, einige Politiker sprechen sich dafür aus, andere sind nach wie vor dagegen.
Was haltet Ihr davon?
Wie bereits erwähnt wurde, Deutschland hat noch eine Wehrpflicht, welche lediglich ausgesetzt ist. In dieser Form ist die Wehrpflicht, die im Prinzip jederzeit o.W. wieder eingesetzt werden könnte, vollkommen ausreichend.
Eine Form einer Militärdienstpflicht löst u.a. nicht die Personalprobleme der BW und wirft in der Folge weitere Probleme auf.
Die Bundeswehr kann in absehbarer Zukunft keine Kapazitäten und Ressourcen bereitstellen, um eine Wehrpflicht zu bewerkstelligen.
Das ist nur ein Aspekt, der gegen eine aktive Militärdienstpflicht spricht, verschiedene weitere kommen hinzu.
Da also nicht damit zu rechnen ist dass eine Militärdienstpflicht initiiert werden wird, muss man sich darüber nicht unnötig Gedanken machen.
Über eine Art Dienstpflicht außerhalb der Bundeswehr könnte man im Gegenzug sprechen, wenn diese bspw Organisationen wie etwa der Freiwilligen Feuerwehr zu Gute kommen würde, denn hier mangelt es ebenfalls an Personal und dem müsste entgegengewirkt werden.
Ich glaube nicht dass eine "allgemeine Dienstpflicht" wie sie in Art. 12 Grundgesetz erwähnt wird so einfach mit der Begründung "Es fehlt halt Personal" eingeführt werden kann. Der Gesetzgeber muß schon nachweisen können dass es dazu Maßnahmen gegeben hat die nichts helfen. Und das ist im Kapitalismus schwierig. Den Pflegenotstand z.B. durch eine Dienstpflicht, also durch das Aufstocken von schlecht bezahltem und behandelten Personal durch noch schlechter bezahlte und noch schlechter behandelte Dienstverpflichtete, zu lösen dürfte verfassungsrechtlich keinen Bestand haben.
Ich fände es gut, wenn es eine "Allgemeine Dienstpflicht" gibt. Heute ist jeder so egoistisch und jeder möchte nichts mehr für die Gesellschaft leisten.
Vielen würde es auch guttun, mal andere Bereiche der Gesellschaft zu sehen und nicht nur an irgendwelchen Hochschule jahrelang Laberfächer zu studien und sich auf die Straße zu kleben, ohne konkret etwas zu verbessern.
Erstens kann man nichts einführen was nie abgeschafft wurde (die Wehrpflicht ist lediglich ausgesetzt, nicht abgeschafft) und zweitens stehen für eine Wiedereinführung keinerlei Ressourcen zur Verfügung (Kasernen, Ausbildungspersonal, Material, ...). Bis das alles wieder aufgebaut ist vergehen Jahre. Ich halte das ganze für eine schlecht verschleierte Maßnahme erneut über einen Zwangsdienst billige Arbeitskräfte insbesondere in der Pflege zu bekommen.
Ich will eine DIENSTPFLICHT
- für jeden Menschen zwischen 18 und 30
- 12 Monate Vollzeit
- geschlechtsunabhängig (Geschlecht wird nicht als Hinderungsgrund anerkannt)
- auch für Menschen mit einer Behinderung, wenn sie eine Arbeit ausführen können
- in einer SOZIALEN EINRICHTUNG (egal welcher), welche man sich selbst aussucht
- möchte man zur Bundeswehr, versieht man dort den Dienst in gleicher Länge
- möchte man zur Polizei, versieht man dort den Dienst in gleicher Länge
- möchte man zum Katastrophenschutz, versieht man dort den Dienst in gleicher Länge
- Die Wahl, welchen Dienst man leistet, bleibt FREIGESTELLT
DAS wäre a) gerecht b) würde jeden betreffen und c) würde es keine Ausreden mehr geben, etwas für andere Menschen zu tuen.