wehrpflicht: deutsche soldaten außerhalb deutschlands?
angesichts der globalen spannungen und der zusammensetzung der künftigen bundesregierung scheint die reaktivierung der wehrpflicht unvermeidbar - die wehrpflicht gestaltet sich in der praxis wahrscheinlich primär als grundausbildung.
abgesehen von artikel 87a, 12a gg gibt es jedoch keine garantie, dass wehrpflichtige nach oder vor abschluss der grundausbildung ins ausland geschickt werden; die "notstandsverfassungen" (art. 115 gg ff.) sehen vor, dass in einem verteidigungsfall eine erweiterte mobilmachung geschehen darf, ebenfalls ist ein eingriff in die grundrechte möglich; einzig art. 12a gg hält nur noch daran fest, dass auch den "erweiterten verteidigungsbegriff" der nato betreffend, keine wehrpflichtigen dazu gezwungen werden dürfen, im ausland zu dienen; die geschichte hat jedoch gezeigt, dass so manch eine 2/3-mehrheit für den ein oder anderen gedanken zusammen kam...
wie würde sich unsere gesellschaft bekennen zu einem auslandseinsatz deutscher wehrpflichtiger z.b. in der ukraine, im ost-/südchinesischen meer oder in nordeuropa?
3 Antworten
Stand heute scheint die Reaktivierung der Wehrpflicht eher unmöglich, aber nicht unvermeidbar.
Erst mal müssen die Kasernen gebaut werden wenn die Soldaten von Morgen nicht unter Brücken schlafen, oder im Home-office ausgebildet werden sollen.
Wehrpflichtige werden dann eingezogen wenn die Kapazitäten der Berufssoldaten nicht mehr ausreichen, wenn NATO-Mitglieder Wehrpflichtige einziehen, für Auslandseinsätze, befinden wir uns bereits im dritten Weltkrieg und ich glaube dann spielt die öffentliche Wahrnehmung eine untergeordnete Rolle, spätestens wenn die ersten Interkontinentalraketen (Egal ob konventionell oder mit taktischen atomaren Sprengköpfen) im Hamburger Hafen einschlagen.
Ein Einsatz an der Ostfront für zukünftige Wehrpflichtige, den halte ich für sehr unwahrscheinlich, schon weil Wehrpflichtige dort nur zusätzliche Probleme bereiten würden. Vorher wird der Ukraine-Krieg sowieso vorbei sein.
Rein theoretisch wäre es aber möglich, weil es ja um die Verteidigung "unserer Freiheit" geht und die Sprachhülse, dass unsere Freiheit auch am Hindukush verteidigt wird, die kennt man ja noch. Gesetze und Rechtsprechung die dem im Wege stehen, können sich ändern (!) und das Grundgesetz widerspricht dem auch nicht.
Wenn Du nicht schon immer an der Ostfront kämpfen wolltest, solltest Du der Bundeswehr möglichst fern bleiben. Also, keine Musterung, kein Wehrdienst und am besten dorthin gehen, wo Frieden herrscht.
Erst sterben die Freiwilligen, dann die dummen Willigen....
Im Fokus der Militärdienstpflicht steht die Landesverteidigung.
Dass Wehrpflichtige bspw in der Ukraine eingesetzt werden würden, ist aus verschiedenen Gründen unwahrscheinlich.