Wehr-/Zivildienst: was hat er euch gebracht?

11 Antworten

Ich nehme mal Stellung aus der Sicht eines SaZ (Uffz. mit Portepee), bezüglich der Wehrdienstleistenden.

Meine Dienstzeit in der Marine liegt relativ lange zurück, damals wurde quasi noch jeder eingezogen.

Auf den schwimmenden Einheiten der Marine wurden damals überwiegend Wehrpflichtige eingesetzt, die als Verwendungswunsch die Marine angegeben hatten.

Viele davon hatten eine Ausbildung, in diversen Bereichen wurden großenteils junge Männer mit bestimmten Berufsausbildungen herangezogen. Man muss zweifellos zugeben, dass viele dieser Männer z.T. unverzichtbar waren, besonders auf den kleineren Einheiten. Nicht Wenige verfügten über ein umfassendes Know-how, was den Bordbetrieb erheblich erleichterte.

Abgesehen von Dienstvorschriften usw. konnte man den ein oder anderen mit komplexeren Aufgaben betrauen, ohne stetig ein Auge auf die Ausführung zu haben.

So waren Viele auch mit einem gewissen Spaß bei der Sache, zumal die Seefahrt oft eine einmalige Sache war und verschiedene angenehme Erinnerungen damit verknüpft waren.

Das war überwiegend angenehm und führte i.d.F. dazu, dass viele sich, nach der Dienstzeit, über lange Jahre in sog. Bordgemeinschaften fast regelmäßig trafen.

Mal eines von zahlreichen Beispielen:

https://www.d185.de/crew/

Ich habe Zivildienst geleistet.

Ich bin ein sehr positiver und glücklicher Mensch und jeder Abschnitt meines Lebens war auf seine Art wundervoll und ich habe ihn genossen.

Bis auf den Zivildienst.

War die schlimmste Zeit meines Lebens. Ich weiß noch, damals sagte ich mir mehrmals: "Ich muss mich erinnern das im Nachhinein nicht zu romantisieren oder es schön zu reden, du hast das hier aus tiefster Seele gehasst!" Daran denke ich zurück wenn mir sowas wie Nostalgie für diese Zeit hochkommt.

Der Staat hat mir ein Jahr meines Lebens gestohlen das ich gern zurück hätte. Ich kam vom Abi und war so klug und so lernwillig. Dann ein Jahr Zwangspause für Zivildienst mit hirnloser Arbeit unter oftmals ungebildeten, zum Teil strunzdummen Menschen. Das Studium nimmt Mathematik, Informatik und Physik genau da auf wo die Schule aufgehört hat und es war als hätte ich alles verlernt.

Der Staat hat nicht nur mir ein Jahr gestohlen, er hat auch sich selbst dieses Jahr gestohlen in Form von Steuereinnahmen. Und sie betrügen sich ja nicht um mein erstes Berufsjahr sondern um mein letztes.

Also mir hat der Zivildienst nichts gebracht, er hat mir ein Jahr meines Lebens gestohlen.


Frank6188  11.05.2023, 22:55

Der Staat bzw die Gesellschaft hat dir die Schule und die Uni bezahlt. Sei dankbarer. Die Gesellschaft hat dir auch eine Infrastruktur, eventuell Kindergarten, Gesundheitsfürsorge Freizeiteinrichtungen und so weiter finanziert. Mit der Ansicht bist du hier Community Experte für Krieg? Und einer der Vertreter die unbedingt eine Unterstützung am Ukraine Krieg befürworten? Mit welchem Recht?

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Oppulus  12.05.2023, 09:29
@Frank6188

Hä Dankbarer wofür? Ich beklage, dass der Staat gewaltige Summen verschwendet hat mich in einen sinnlosen Zivildienst zu schicken. Ich beklage, dass der Staat Geld verschwendet hat das besser woanders aufgehoben wesen wäre.

Hast du überhaupt gelesen was ich geschrieben habe?

Was willst du überhaupt von mir?

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Frank6188  12.05.2023, 10:05
@Oppulus

Klar habe ich das gelesen, sonst hätte ich ja kaum darauf reagiert. Ich finde die Nachfrage allein schon unverschämt, da du dich auch sehr rege an anderen Diskussionen beteiligst. Wenn du das nicht möchtest, musst du das im Kreis deiner Kumpels äußern und nicht auf einer öffentliche Plattform. Ich finde es auf der einen Seite befremdlich, wenn Leute immer sagen der Staat, als ob dies ein fremder Organismus wäre und nicht die Gesellschaft. In einer Gesellschaft, von welcher du auch gewaltig profitierst, ist es ein geben und nehmen. Du hast sehr viel bekommen und jetzt mal einen kleinen Teil zurückgegeben. Du hattest die Möglichkeit in einem freien Land, welches andere geschützt haben, zur Schule und zur Uni zu gehen, was andere finanziert haben. Zum Ausgleich wurde dir ein Jahr Zivildienst abverlangt. Natürlich kannst du sagen, mir hat er nichts gebracht und es war auch doof, das ist ja jedem seine eigene Erfahrung, die er macht. Aber ich mag nicht dieses Gejammer "mir ist ein Jahr geklaut" "Zwangsarbeit". Es gibt andere Menschen, die leisten ihr Leben lang für die Gesellschaft etwas in einen Ehrenamt und Egoisten wie dich, die kennen immer nur ich ich ich und ihren eigenen Vorteil. Und genauso äußerst du dich hier als Unterstützer der Ukraine, weil du dir wahrscheinlich sicher bist, dafür niemals selbst ein Handschlag zu rühren. Das ist nämlich typisch für eure Klientel, ihr wollt immer haben und das was gemacht wird, aber selber nichts sinnvolles beifügen. Und gewöhne dir einen anderen Ton an, ich kann auch ganz anders.

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isilang  12.05.2023, 10:13
@Frank6188
Dann ein Jahr Zwangspause für Zivildienst mit hirnloser Arbeit unter oftmals ungebildeten, zum Teil strunzdummen Menschen.

DIese Aussage fand ich sehr "interessant".

Ich dachte, dass Zivildienstleistende in sozialen Bereichen eingesetzt würden. Also zum Beispiel auch bei den alten Menschen, die die Infrastruktur für diese hochintelligenten jungen Menschen mit geschaffen und von ihrem Steuergeld Schulbildung, Ausbildung und Studium ermöglicht haben. Schwer vorstellbar, dass jemand solche Menschen als "strunzdumm" und solche Arbeiten als "hirnlos" bezeichnet.

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Oppulus  12.05.2023, 10:55
@Frank6188

Das ganze wird persönlich. Fühle mich ja geschmeichelt, dass ich mietfrei in deinem Kopf lebe.

Der Staat hat mich gezwungen ein Jahr lang einen hirnlosen Job zu machen. Das hat den Staat Geld gekostet und mir ein Jahr gestohlen. Du glaubst doch auch nicht, dass ich für diese miese Bezahlung und diese miese Behandlung einen besonders guten Job gemacht hätte. Es wäre für alle Beteiligten besser gewesen dafür jemanden einzustellen der den Job gern machen will.

Ich arbeitete in der Küche eines Pflegeheims.

In meinen ersten Wochen wurde ich von der Küchenhilfe, der ohne Übertreibung dümmsten Person die ich in meinem ganzen Leben kennen gelernt habe, herumgescheucht, schikaniert und schlecht behandelt bis mir die Chefin irgendwann sagte: "Die liebt es Zivis rumzuschubbsen. Du musst dir das nicht gefallen lassen." Das zu hören war ja schön und gut, doch mach das mal als junger Mensch.

Ich verstehe was du sagen willst: Der Zivildienst, genau wie der Wehrdienst, sind ein Dienst am Staat.

So sehe ich das aber nicht (für beide nicht). Ich sehe, dass der Staat sich selbst um Steuereinnahmen gebracht hat, andere Leute von den Jobs fern gehalten hat und dafür gesorgt hat zukünftige Studenten zu verdummen. Ich weiß ihr findet die Idee total geil vom Zwangsdienst als den Erzieher des Volkes, als edlen Dienst am geliebten Deutschland... Ich sehe es nicht so.

In meinem Fall war der Dienst ein krasser Netto-Verlust für den Staat. Sie haben viel Geld dafür bezahlt mich vom Arbeitsmarkt fern zu halten.

Entschuldige, wenn meine persönliche Erfahrung deinen zerbrechlichen Sensibilitäten widerspricht.

Beschimpf' mich doch noch ein bisschen, dann entscheide ich mich ja vielleicht, dass die schlimmste Zeit meines Lebens eigentlich ein Geschenk des Staates war für das ich dankbar sein sollte.

Du weißt sicher besser wie ich mich fühlen soll als ich.

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Oppulus  12.05.2023, 10:58
@isilang

Entschuldige wenn meine persönliche Erfahrung nicht mit deinen Sensibilitäten übereinstimmt.

Beschimpf' du mich doch auch noch ein bisschen, das wird sicher meine persönliche Erfahrung verändern und ich erkenne wie dankbar ich dem Staat sein kann, dass ich, als jemand der als Berufsanfänger mit 50'000 Euro startete, ein Jahr lang auf Staatskosten Küchen putzen und Essen ausfahren musste.

Weißt du, diese wundervolle Erfahrung war soooo viel besser und wertvoller als das Fach zu studieren das ich liebe.

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isilang  12.05.2023, 11:09
@Oppulus

Ich habe auf das, was du geschrieben hast, reagiert. Das machst du genauso. Und du bringst auch immer deine Leute mit, die dich untersützten. Das mal am Rande.

dass ich, als jemand der als Berufsanfänger mit 50'000 Euro startete, ein Jahr lang auf Staatskosten Küchen putzen und Essen ausfahren musste.

Ja, das ist natürlich schlimm, Kranken oder Alten ihr Essen auszufahren und Küchen zu putzen ...

Ich hätte eine solche Haltung ehrlich von dir gar nicht erwartet, nach dem, was sonst so von dir kommt. Das muss ich so sagen.

Also werte das bitte nicht als Beschimpfung, sondern als ernsthaftes Erstaunen. Ich beschimpfe hier außerdem Leute nicht.

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Oppulus  12.05.2023, 11:23
@isilang
Ich habe auf das, was du geschrieben hast, reagiert. Das machst du genauso. Und du bringst auch immer deine Leute mit, die dich untersützten.

Nein das mache ich nicht. Mag sein, dass es Leute gibt die mir folgen und aktiv Beiträge von mir suchen oder einfach finden, dass das was ich schreibe richtig ist. Doch ich habe noch nie jemanden bei gf.net aktiv ermutigt mich zu unterstützen, "mitzukommen" oder irgendetwas anderes das du hier andeutest oder sagst.

Es mag für dich schwer vorstellbar sein, dass man sich auf eine Art ausdrücken und engagieren kann, die andere Leute ansprechend finden.

Darüber hinaus habe ich dir gar nichts deshalb vorgeworfen. Kommentiere doch worauf du willst.

Fühle mich aber geschmeichelt, dass du etwas von mir erwartet hast. Ich merke mir die Namen von Benutzern nicht und abgesehen von einer handvoll Ausnahmen weiß ich eigentlich nicht wer hier was ist oder wer welche Haltung hat. Ich kommentiere und antworte aus der Situation und dem Inhalt heraus, nicht weil ich wüsste was der andere vorher geschrieben hat. Ich erkenne die Namen der anderen in der Regel nicht. Weder von Verbündeten noch von Gegnern.

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Und ansonsten: Du hast keine Ahnung von dem was ich durchgemacht habe und es geht dich auch nichts an. Glaube nicht, dass du meine Erfahrungen verstehst weil ich ein paar Andeutungen gemacht habe.

Du hast nicht meine Biographie gelesen, du weißt nicht was ich durchleiden musste und es geht auch niemanden etwas an.

Es gab Leute die haben ihren Zivildienst sehr genossen. Meiner war, ich sage es nochmal, die schlimmste Zeit meines Lebens.

Stell dir vor du sagst etwas öffentlich über die schlimmste Zeit deines Lebens und die Reaktion ist: "Ich hätte so eine Haltung von dir nicht erwartet" oder Spötteleien über das was andere denken was deine Erfahrung war.

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isilang  12.05.2023, 11:51
@Oppulus

Ich kann dir schon folgen. Ich bin ohne Kenntnis deiner Person genauso darauf angewiesen, was du schreibst, wie alle anderen.

Dann ein Jahr Zwangspause für Zivildienst mit hirnloser Arbeit unter oftmals ungebildeten, zum Teil strunzdummen Menschen.

Und wenn ich diese Aussage lese, reagiere ich darauf. Ich finde außerdem ungeachtet deiner Person (zwangsläufig, da ich dich nicht persönlich kenne und mir nur ein Teil deiner Beiträge geläufig ist - wir haben außerdem, alle unsere Vita), dass das eine zutiefst herablassende Aussage ist. Ich finde sie auch nicht sonderlich intelligent oder sozial. Alten und kranken Menschen Essen auszufahren ist nun sicher nicht hirnlos und Menschen als strunzdumm zu bezeichnen, stößt mir tatsächlich besonders dann auf, wenn jemand eventuell meint, dass er aufgrund seiner Bildung oder Intelligenz höhergestellt wäre. Da muss ich mich dann auf seine Worte und deren Betonung stützen. Nicht anders, als ihr es macht.

Zumindest die Bildung verdankt er dann auch jenen, die das, was du für ein Jahr machen musstest, hauptberuflich tun.

Da gebe ich Frank6188 recht, wenn er schreibt, dass man der Gesellschaft auch etwas zurückgeben sollte, wenn man selbst profitiert. Dass man von Schul- und Ausbildung sowie Studium profitiert, steht außer Frage. Unabhängig davon, was man bei der Tätigkeit erfahren musste.

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Oppulus  12.05.2023, 12:05
@isilang

Oh du verstehst kein Wort. Du weißt nicht was ich durchgemacht habe.

dass das eine zutiefst herablassende Aussage ist.

Ich bin herablassend. Das ist eine meiner hervorstechendsten Charaktereigenschaften. Mir gefällt die Sitte immer Bescheiden zu sein und seine eigenen Fähigkeiten immer klein zu halten und runterzureden überhaupt nicht.

Alten und kranken Menschen Essen auszufahren ist nun sicher nicht hirnlos und Menschen als strunzdumm zu bezeichnen,

An keiner Stelle habe ich gesagt, dass der Grund warum dies eine höllische Erfahrung die war, dass ich Essen an alte und kranke Menschen ausfahren musste. Das war überhaupt nicht das schlimme daran.

Und an keiner Stelle habe ich gesagt, dass Menschen die an diesen Orten arbeiten generell ungebildet oder dumm wären.

Die Leute mit denen ich speziell gearbeitet habe waren es.

Du kannst doch nicht sagen, das meine Aussage falsch ist- du kennst diese Leute gar nicht.

Wenn du sagst, der Polizist der dir ein Ticket aufgeschrieben hat war ein Idiot, und ich sage: "Wie kannst du sagen, dass Polizisten Idioten sind?" ... klingt das realistisch?

Ich sprach nicht über eine Gruppe von Menschen. Ich sprach über ganz bestimmte Menschen.

Kannst du dir vorstellen, dass es Leute gibt die in einer Küche arbeiten die dumm sind? Ist das vorstellbar oder ist dieser Gedanke schon herablassend?

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isilang  12.05.2023, 12:34
@Oppulus
An keiner Stelle habe ich gesagt, dass der Grund warum dies eine höllische Erfahrung die war, dass ich Essen an alte und kranke Menschen ausfahren musste. Das war überhaupt nicht das schlimme daran.

Na ja ...

Dann ein Jahr Zwangspause für Zivildienst mit hirnloser Arbeit unter oftmals ungebildeten, zum Teil strunzdummen Menschen.

Deine höllische Erfahrung ist ein ganz anderer Punkt. Diesen würde ich mich nicht wagen, zu negieren oder nicht ernst zu nehmen.

Dieser Absatz jedoch spricht davon, dass die Tätigkeit hirnlos und die Menschen auch strunzdumm wären.

Und an keiner Stelle habe ich gesagt, dass Menschen die an diesen Orten arbeiten generell ungebildet oder dumm wären.

Auch das habe ich nicht gesagt. Also kann ich dies natürlich nicht verneinen: Darum geht es mir zumindest gar nicht. Ich finde deine Aussage herablassend, was du mir ja sogar bestätigt hast, indem du dich selbst als herablassend charakterisierst.

Kannst du dir vorstellen, dass es Leute gibt die in einer Küche arbeiten die dumm sind? Ist das vorstellbar oder ist dieser Gedanke schon herablassend?

Ich kenne die Gastronomie etwas genauer. Ich weiß, dass es Menschen gibt, die sich aufgrund ihres Ungebildetseins als Spüler verdingen. Sie machen den harten Job Tag für Tag, zahlen Steuern, mit denen dann auch Personen wie dir oder auch mir damals der Schulbesuch ermöglicht wurde. Sie sind nicht gebildet, aber sie sind deshalb nicht dumm. Dummheit steht im Gegensatz zu Intelligenz, nicht Bildung. Intelligenz und Bildung gehen außerdem nicht zwangsläufig Hand in Hand.

Ich denke, dass jeder Mensch seine Begabung/Fähigkeiten hat und finde es menschlich sehr herablassend, sich so zu äußern. Das sage ich, obwohl ich es auch schon getan habe. Aber danach habe ich mich dafür vor mir selber geschämt.

Ich bin herablassend. Das ist eine meiner hervorstechendsten Charaktereigenschaften. Mir gefällt die Sitte immer Bescheiden zu sein und seine eigenen Fähigkeiten immer klein zu halten und runterzureden überhaupt nicht.

Ja. Was soll ich darauf entgegnen? 😀

Wobei ich noch anmerken darf, dass ich ja auch einen illustren Kreis von Personen kenne, tatsächlich hochgebildete und intelligente Personen darunter, die anders ticken und deren Blick auf sich selbst und andere von anderen Kriterien, als den Fähigkeiten oder der erworbenen Bilding bestimmt wird. Das sei auch nur am Rande erwähnt.

Wenn du sagst, der Polizist der dir ein Ticket aufgeschrieben hat war ein Idiot, und ich sage: "Wie kannst du sagen, dass Polizisten Idioten sind?" ... klingt das realistisch?

Das was du oben gesagt hast, war etwas anderes. Du hast es so geschrieben und ich habe darauf reagiert.

Das passiert mir hier auch ständig. Damit müssen wir leben.

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Frank6188  12.05.2023, 21:16
@Oppulus

"Entschuldige, wenn meine persönliche Erfahrung deinen zerbrechlichen Sensibilitäten widerspricht"

Ich denke nicht, dass du dazu in der Lage wärst, das haben noch nicht mal die Schleifer beim Bund geschafft. Ich bin vielleicht vieles, aber wahrlich weder zerbrechlich, noch besonders sensibel. Mich hätte auch nicht der Küchendienst in einem Altenheim in ein posttraumatisches Belastungssyndrom getrieben.

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cypher203 
Beitragsersteller
 10.05.2023, 15:22

Ich sage auch immer, dass ein Jahr meines Lebens einfach verschwendet wurde. Ich hätte schon 1 Jahr früher Softwareentwickler werden können 😅.

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Oppulus  11.05.2023, 08:34
@cypher203

Ich hätte ein Jahr früher Ingenieur werden können. Und ich wäre besser gewesen weil ich nicht ein Jahr damit verbracht hätte alles zu verlernen was ich im Abi noch konnte.

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Ja, der Wehrdienst hat mir sehr viel gebracht. Ich war damals zu der Zeit sehr jung und am abdriften, hing nur rum, hatte keinen Bock auf Arbeit, dachte auch ich könnte nichts und saß null Perspektive. Ich bin dann hin, weil ich dachte, irgendwann muss ich ja sowieso mal und ich habe jetzt gerade mal Zeit. Ich habe dort gelernt, dass man Sachen auch zu Ende bringen kann, egal ob es anstrengend ist oder man keine Lust zu hat. Ich habe erkannt, wenn ich mich anstrenge, kann ich ein Ziel erreichen und dass ich sogar überdurchschnittlich besser bin als der Rest. Nach der Bundeswehr, wo man mich eigentlich gebeten hatte zu bleiben, habe ich eine Ausbildung mit Auszeichnung bestanden. Noch heute über zig Jahre später zehre ich davon, wenn ich Durchhaltevermögen brauche, geistig wie körperlich.

Beim Bundesheer:

Gemeindschaftsgefühl, es entstehen Freundschaften die lange halten, Disziplin, Pünktlichkeit, Körperliche Ausbildung (Nahkampf minimal), usw.

also ich find schon das es eine gute und erinnerungswürdige zeit war.

lg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Interesse

Nach meiner Meinung ist das Argument mit der "Wertevermittlung" der Grundwehrdienstes populistischer Schwachsinn. Natürlich gibt es junge Männer denen diese Zeit gefällt, und natürlich kommt man da mal mit anderen in Kontakt die man sonst nicht kennen lernen würde.

Aber das ändert nichts daran, dass für die meisten betroffenen der Grundwehrdienst verlorene Zeit ist, beziehungsweise eher geraubte Zeit.

Ich finde es gut, dass Deutschland bereits vor 12 Jahren die Zwangsarbeit abgeschafft hat, und ich hoffe dass das rückständige und ewig gestrige Österreich diesen Schritt auch demnächst mal unternimmt in den nächsten Jahren.