Was würde eurer Meinung nach innerhalb der Gesellschaft passieren, wenn das Bürgergeld in Deutschland ersatzlos gestrichen und komplett abgeschafft wird?
Was für Ereignisse und Szenarien kommen euch in eurer Fantasie da so in den Sinn?
Würde Deutschland dann plötzlich einem Paradies gleichen oder würden sich die Zustände innerhalb der Gesellschaft verschlimmern?
Welche Auswirkungen hätte das eurer Meinung nach auf den sozialen Frieden, auf die Kriminalitätsrate, auf psychisch kranke Menschen, auf die Selbstmordrate usw.?
9 Antworten
- Konsum und die Kaufkraft würde massiv einbrechen
- Obdachlosigkeit würde ansteigen
- Straftaten/Kriminalität würde stark ansteigen
- Anwälte, Gerichte, Polizei und andere Behörden wären noch mehr belastet und ggf. handlungsunfähig.
- Die Verschuldung der Privathaushalte und die Privatinsolvenzen würden stark ansteigen
- Die Wirtschaft würde einbrechen.
- Es würden sich Subkulturen und Parallelgesellschaften bilden, die sich von einander abschotten oder sich bekämpfen
Klingt irgendwie nicht so wie das Paradies oder?
Wenn das Bürgergeld abgeschafft wird heißt es ja, dass auch gleichzeitig keine Kosten mehr für Miete übernommen werden?!
Dann wären 1000e Menschen über Nacht obdachlos und hätten keine Mittel mehr sich Lebensmittel zu kaufen.
Die Zustände würden sich auf jeden Fall nicht verbessern! Ich denke die Kriminalität würde steigen, sowie die Selbstmord- und auch die Todesrate (verhungern, erfrieren, usw).
Eine sehr gute Frage (danke für's verlinken). Würde man das Bürgergeld ersatzlos streichen und somit auch die Krankenversicherung sowie das ganze, was noch zum Sozialsystem gehört, hätte man sofort Zustände, wie im tiefsten Mittelalter!
Und, bin da echt eine hoffnungslose Pessimistin, seh' ich folgendes kommen:
- Nicht nur tausende, vermutlich Millionen würden auf die Straße geworfen
- Ebenso viele hätten überhaupt keine Möglichkeit mehr, auf legale Weise an Wasser & Trinken zu gelangen (Ausnahme: Verwandte, Freunde unterstützen sie)
- Die Tageszentren & Schlafheime würden geschlossen. Ergo: Bis auf Verwandtschaft & Freunde gibt's keine legale Möglichkeit mehr, halbwegs würdig wo Schlafen zu können.
- Die Tafeln etc. würden auch geschlossen.
- Die Polizei ist befähigt, jeden Obdachlosen anlasslos festzunehmen, um "das Stadtbild zu säubern"
- Millionen würden nur deswegen im Gefängnis hocken, weil sie keinen legalen Zugang zu diesem Tauschmittel haben. Und indem man sie inhaftiert, nimmt man ihnen gänzlich die Chance, ihr Leben zu verbessern.
Kurz gesagt: Das wär' für mich DER MOMENT um zu erkennen, dass man entweder Tabula Rasa mit der Politik macht oder als Gesellschaft sich entschließt, das System zu wechseln.
Systemwechsel von externem Anreiz (Mammon) zu internem Anreiz (Gemeinschaftssinn).
Kriminalität und Obdachlosigkeit würden schnell ansteigen, mittelfristig würde das Lohnniveau sinken und damit auch die Produktivität. Es gäbe mehr Streiks und der Standortvorteil "sozialer Frieden" wäre dahin, was massive wirtschaftliche Nachteile mit sich brächte.
Na ja, wer könnte (und wollte) würde seine Verwandten und ggf. auch engen Freunde unterstützen. Die restlichen Menschen würden auf der Straße landen und in Obdachlosenheimen unterkommen (vermutlich nicht alle), wer Eigentum hat, würde die Tafeln stürmen.
Natürlich würde es mehr Bewerbungen geben, Menschen würden für noch so wenig Geld jeden Job annehmen, vermutlich gäbe es mehr Ein-Euro-Jobber, damit man überhaupt etwas Geld bekommt. Es würde mehr Todesfälle geben von Menschen, die sich nicht zu helfen wüssten und keine Familie oder Freunde hätten, die sie unterstützen würden. Es würde mehr bettelnde Menschen auf der Straße geben und aufgrund der schieren Menge würden die stärker ignoriert werden.
Wer Arbeit hätte, würde auch unter schwersten Bedingungen daran festhalten, um nicht in diese Lage zu kommen. Wer viel Geld auf der hohen Kante hätte, hätte den Luxus, sich seinen Beruf aussuchen zu können und den besten Arbeitgeber zu wählen, der einen nicht ausnutzt. Allgemein würde es vermutlich weniger selbst gewählte Berufe geben und mehr "ich mache alles für Geld"-Arbeitnehmer. Besonders Richtung Winter. Vielleicht auch mehr Überfälle auf Supermärkte, Märkte etc. und auch andere Läden, um einfach irgendwie am Leben zu bleiben (Essen, Decken, Kleidung etc.).
Möglicherweise auch zwei Gesellschaften, die der arbeitenden Menschen und der arbeitslosen, wobei dann die Arbeitslosen weitgehend ignoriert würden und ihrerseits diese die Arbeitenden deutlich wohlhabender ansehen würden, als sie sind, heftigen Neid empfinden und vielleicht würde sich eine Kultur unter ihnen ausbreiten, nach der es keine Schande ist, solche Menschen zu überfallen, weil sie "alles" hätten und "nichts" abgeben würden.
Leidtragende wären vor allem Kinder, einsame Menschen, Menschen ohne Familie oder ohne Freunde, die sie unterstützen würden.