Was soll ich als Gärtner Anfänger pflanzen?

8 Antworten

Wenn man keine Erfahrung hat, muß man Erfahrung sammeln. Da gibt es kaum eine andere Möglichkeit.

Man kann sich einiges anlesen, aber das kostet ja auch Zeit. Und die Erfahrung muß man trotzdem sammeln. Einfach probieren.

Oder, man kennt jemanden, der schon ein bisschen Erfahrung hat. Nachbarn, Verwandte, Arbeitskollegen, ältere Menschen, die Zeit haben.


Shana33 
Beitragsersteller
 20.03.2025, 09:19

Da gebe ich dir natürlich recht, aber es schadet ja nicht sich vorab etwas zu informieren damit ich mir nicht zu viel zumute und vielleicht helfen mir einige Tipps von erfahrenen Gärtnern bei meinem Start. Meine Nachbarin ist schon 95, aber sie kennt sich toll aus und würde ohnehin alles kommentieren wenn ich im Garten stehe. Ihre Expertenmeinung vor Ort schätze ich natürlich umso mehr.
Welche Pflanzen würdest du mir denn zum Anfang empfehlen?

Kaufe dir dementsprechend Samen bei Baummärkten lies die Anleitung und probier dich aus

Ps: Wäre schön wenn du einen kleinen wilden Bereich für insekten zbf sonst Kleintiere lässt


Shana33 
Beitragsersteller
 20.03.2025, 09:01

mach ich, wollte nur mal vorab eine Meinung damit ich nichts kaufe, das dann wohl doch nichts wird bei mir.
Der Bereich mit Wiesenblumen für die Insekten ist schon eingeplant, das sind sowieso die schönsten :)

Kartoffeln sind einfach und eine gute Vorbereitung für eine Erstbepflanzung, da sie den Boden lockern und anspruchslos sind.

Zucchetti ist ein Starkzehrer, das heisst er braucht nahrhaften Boden. Wo hingegen Kräuter lieber einen kargeren Boden haben. Sie blühen auch und setzen so automatisch auch Farbakzente.

Nimm dir nicht zu viel vor, sondern beobachte den Sonnenstand...also wo es eher schattig ist, es Morgensonne hat und wo du pralle Sonneneinstrahlung hast. Paprika mag zum Beispiel viel Sonne.

Bedenke auch, dass ein Kürbis sehr viel Platz einnimmt, der überwuchert dir glatt ein ganzes Beet. Tomaten und Gurken lieben sich nicht. Sie brauchen verschiedene Standorte.

Dann gibt es die Kulturfolge, nach einem Jahr Starkzehrer, solltest du in dem Beet wo diese waren Schwachzehrer setzen. Ich habe fünf grosse Gemüsebeete und da wandert dann jedes Jahr die Fruchtfolge ein Beet weiter.

Ringelblumen wachsen überall unproblematisch, man sie easy einfach aussähen und dann versamen sie sich selbst.

Aber wie gesagt, nimm dir nicht zu viel vor. Wenn ich einen Garten neu urbar mache, nehme ich mir sieben Jahre Zeit, um ihn zu verstehen, aus Fehlern im Vorjahr zu lernen. Auch wie Wege eingeteilt werden müssen, damit es praktisch ist.

Wo ich Ruhenischen anbringe...denn ich habe überall so winzige lauschige Plätze zum Rasten eingerichtet. Das bedarf wenig, eine Bank an einem schattigen Platz, oder zwei Klappstühle bunt bemalt mit einem Bistrotisch....

Das verleiht dem Garten auch Tiefe, ohne dass es viel kostet aber zum lustwandeln einlädt. Auch schaue ich mir den Garten von dorther in einer anderen Perspektive an, was mir neue Ideen bringt.

Eben nimm dir Zeit, denn es ist ein wunderschönes Hobby, welches alle Sinne ergötzt.

Ach ja und ich habe nie Grünabfall auch nicht vom Baum- und Staudenschnitt...das verwende ich alles hier...selbst die Steine kann ich locker verwenden.

Aber eben auch bei Staudenpflanzen, mit denen ich gerne arbeite, kommt es eben auf die Bodenbeschaffenheit an. Was hier extrem prächtig, unproblematisch kommt, kann an einem anderen Standort vor sich hin mergeln.

Ist halt so, dass man beobachten muss. Denn ein Eisbär würde in der Wüste grad so eingehen, wie eine Schlange am Nordpol.

Darum achte nun im ersten Jahr, auf die Sonne aber auch den Wind, da es Pflanzen gibt, die starken Wind nicht mögen. Gut, da sind wir hier oben etwas exponiert. Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut.

Hast du die Daten, dann kannst du spezifisch Google befragen, welche Pflanzen sich für den jeweiligen Standort eignen. Viel Spass.


Shana33 
Beitragsersteller
 20.03.2025, 10:06

Dankeschön für deinen wertvollen Beitrag, das hat mir sehr geholfen. Vor allem gefällt mir dein tiefsinniger Ausdruck und Blickwinkel auf die Dinge. Ich merke, dass du sehr naturverbunden bist.

Prinzessle  20.03.2025, 12:09
@Shana33

Danke...ja in der Natur kann man nichts erzwingen und doch schenkt sie einem alles was man braucht.

Noch was zum Lauch und Rosenkohl...ihn kannst du den ganzen Winter frisch pflücken, kann also im Beet bleiben.

Zu Bohnen und Kefen, auch Schnittblumen...je emsiger du sie pflückst, desto mehr Ertrag hast du. Und dies obendrein von zartem Gemüse, das man kaum rüsten muss.

Einzig Fenchel muss ich kaufen. Den esse ich gern, macht bei mir aber leider keine Bäuchlein, nur er blüht dann schön und ist somit eine Augenweide, wo ich dann trotzdem welche pflanze um sie als Schnittblume zu benutzen. Mit dem gefiederten Kraut um die schöne gelbe Blüte mit dem Duft, der an Anis anlehnt, verleiht er sowohl im Garten als auch in der Vase ein wohlfühl Aroma der Sinne.

Eben, ich gab es hier als Gemüse auf, was mir in den anderen beiden Gärten, die ich in meinem Leben hatte, wunderbar kam. Nur hier nicht, die wollen alle Modells werden, Gertenschlank aber wunderbar von der Blüte her.

Krautstiel esse ich nicht sonderlich gerne, nur gibt es schöne Sorten in Rot, die ich eher fürs Auge pflanze, weil das darf doch auch sein.

Wenn du nichts willst, keinen Soldatengarten bevorzugst, dann wird dein Garten zu einer Oase, wo es summt und gaukelt von Schmetterlingen, die dich entzücken, du die erste Hummelkönigin siehst, die sich an deinem Rosmarin bedient...denn der blüht bei mir einfach sehr zart und dezent das ganze Jahr.

Mir wird ein grüner Daumen nachgesagt, dabei habe ich keine Ahnung, kein wirkliches Wissen.

Allerdings ein Tipp am Rande, man kann auch Pflanzen verwöhnen in dem man ihnen zu oft Wasser gibt, was ihr Wurzelwachstum verhindert....die schreien dann stets nach Wasser.

Ich setze Pflanzen an regnerischen Tagen in den Garten und dann schaue ich, wie sie tun. Auch schaue ich auf den Mond. Wurzelgemüse bei abnehmendem Mond, solche die in die Höhe wachsen müssen, wie Stangenbohnen, bei zunehmendem Mond.

Vermutlich das einzige Wissen das ich habe. Auch Sträucher, Bäume...du musst sie im Spätherbst, anfangs Winter pflanzen, dann wenn sie ruhen und nicht am austreiben sind.

So konnten sie sich gut verwurzeln im neuen Boden, denn das ist ein Schock für die Pflanze...in ihrer Winterruhe aber kein Thema.

Gilt auch für Blumenzwiebeln, die Frost brauchen, damit sie dann im Frühling blühen.

Mache Gartenarbeiten fürs nächste Jahr im Herbst...gib nicht Flächendeckend Wasser, sondern nur Punktuell, das fördert die Wurzelbildung und stärkt die Pflanze.

Heisst dann aber auch, du musst jede Pflanze sehen....was sie grad braucht und man kann zuschauen....da liess mal eine ihre Köpflein und Blätter etwas hängen...Sie brauchte dringend Wasser, was ich ihr gab und meinen Mann erstaunte...denn ich wusste was binnen 30 Minuten passiert...

Sie soff und alles richtete sich auf, man konnte ihr zusehen...was ich damit sagen will ist, dass Pflanzen, wenn du sie nicht als Ware siehst, sehr wohl sagen können, was ihnen behagt, was sie grad brauchen und wo es ihnen mangelt...dann tun sie so blöd, wie mein Fenchel, den ich zum Fressen gerne hätte.

Shana33 
Beitragsersteller
 20.03.2025, 13:05
@Prinzessle

Vielen lieben Dank, dass du deine jahrelangen Erfahrungen mit uns teilst. Das hilft mir tatsächlich sehr um mich anfänglich im Garten zu orientieren und mir etwas passendes für mich und meine Umwelt zu schaffen. Lavendel ist auch auf jeden Fall ein Muss im neuen Garten, er riecht einfach herrlich und die Insekten lieben ihn! Mir wurde auch gesagt, dass der Thymian, der bereits bei uns wächst eine sehr alte und besondere Sorte ist, die besonders intensiv schmeckt. Darauf bin ich jetzt natürlich ganz stolz. Bin schon sehr gespannt unseren neuen Garten vor allem jetzt im Frühling zu erkunden und zu sehen was schon alles vorhanden ist, damit ich mich dann auch über die entsprechende Pflege erkundigen kann. Es soll ein ganz lockerer Garten sein, nicht unordentlich aber auch nicht alles perfekt. Ein bisschen verwunschen kann er schon aussehen und natürlich möchte ich auch, dass es meinen Pflänzchen gut geht.

Prinzessle  20.03.2025, 18:58
@Shana33

Das kommt gut und eben, viel Spass und Vergnügen dabei...verwunschen ist wohl das richtige Wort und ja, er darf nicht aus dem Ruder laufen, da gehe ich einig mit dir.

Als Anfaenger wuerde ich empfehlen mit einem kleinen Sortiment zu beginnen, damit es uebersichtlich bleibt und mit den Jahren steigern.

Bei Ueberforderung / zu wenig Zeit besteht die Gefahr den Spass zu verlieren

Gemuese, leicht zu kultivieren und laengere Ertragszeit, wuerde aber bis Mitte APRIL warten

  • Mangold - Einzelblatternte
  • Pfluecksalat - Einzelblatternte

Kraeuter, auch nur in kleinen Mengen

  • Schnittlauch - ausdauernd
  • Petersilie - einjaehrig, blueht im .2 Jahr
  • Oregano

Blumen, einjaehrig

  • Ringelblume - einfach bluenend
  • Cosmea - einfach blue

Blumen, ausdauernd

  • Sibirische Iris
  • Nepetha
  • Lambsear Stachys byzantina

Gewaechshaus

  • Tomaten in Toepfen - Cherry Tomaten buschig wachsen lassen, die anderen Sorten Seitentriebenehmen

Grunstueksgrenze (n)

  • Freiwachsende heimische Gehoelze, doppelreihig, im Dreicksverband mit essbaren Fruechten - Haselnuss, Holunder, Schlehe

Shana33 
Beitragsersteller
 21.03.2025, 08:19

Vielen vielen Dank für deine tollen Vorschläge! Darf ich fragen warum man die Tomaten in Töpfen pflanzen soll. In dem Gewächshaus, das ich übernommen habe, sind noch abgeblühte Tomatenpflanzen vom Vorjahr, die aber direkt ins Beet gepflanzt wurden. Würdest du die Erde in den Beeten neu machen?

Sonnenschein944  21.03.2025, 10:22
@Shana33

Nein, ich wuerde die alten Pflanzen aus der Erde herauanehmen und den Boden mit Kompst anreichern. Je nach dem wie die Pflnzen gestuetzt werden (Stock im Topf, "Koerbe") kann man die Pflanzen umstellen den Platz anders nutzen, votreiben, rausstellen, im Herbst die Erntezeit verlaengern ...

Sonnenschein944  21.03.2025, 21:33
@Shana33

Ist eben eine Idee - ich hoffe ich verwirre dich nicht mit meiner sprudelnden Ideenvielfalt. ... bei Fragen, melde dich bitte ....

Kannst auch Beet abraeumen, glatt rechen,keine Bodenzuschlagstoffe wie Kompost etc. auch mit "tarp" abdecken darauf Rindenhackgut - und dann die ausreichend grossen Toepfe draufstellen . Die Erde nach dem Abraeumen der alten Pflanzen den Boden etwas ruhen lassen

Mir ist die Idee ergaenzend deshalb gekommen, ich weiss ja nichts ueber Bodenstruktur, Fruchtfolge, Naehrstoffgehalte, Einsatz von Agrochemikalien gegen Schaedlinge ...

Zucchini, Kartoffeln, Salat, Kürbis

Sind alle sehr einfach anzubauen, wenn man die Grundbedürfnisse der Kulturen beachtet und entsprechende Bedingungen schafft.

"Eine Kürbispflanze braucht über 2m² Beetfläche"

Karotten, Paprika, Gurken

Können etwas anspruchsvoller sein, weil man spezifische Dinge beachten muss.

"Bei Paprika beginnt die Voranzucht im Januar/Februar "

und natürlich jede Menge frische Kräuter zum Kochen

Da kommt es sehr auf die jeweilige Art an. Manche Kräuter brauchen sehr spezielle Standorte.


Shana33 
Beitragsersteller
 20.03.2025, 09:04

vielen lieben Dank, dein Kommentar war sehr hilfreich!