Was sind Gründe für die Araberfeindlichkeit in der Türkei?
Medien berichten:
Während des islamischen Opferfestes in den vergangenen Tagen war der Andrang der Araber besonders spürbar. Für viele Türken wurde das Fest zu einem Wendepunkt: Die Stimmung gegen Araber schlägt in offene Feindseligkeit um. [...] Vorurteile und Gerüchte über die Araber gleichen denen in Europa. „Die bieten 14-jährige Mädchen als Prostituierte feil“, entrüstet sich ein Ladeninhaber [...] Auf Twitter machen erboste Türken unter dem Hashtag #GitmeVaktinizGeldi (Zeit, dass ihr geht) ihrer Wut über Araber Luft. Eine regierungsnahe Fernsehkommentatorin, die für die rasche Einbürgerung der Flüchtlinge plädiert, wird als „arabische Lesbe“ beschimpft.
Eigentlich bilden Muslime eine große Gemeinschaft, die Ummah. Muslime sind nämlich Geschwister und die Nationalität spielt keine Rolle. In der Türkei scheint man das anders zu sehen. Nicht-Türken werden immer öfter angefeindet. Ich habe zwei türkischen Freunden den verlinkten Artikel gezeigt. Die haben sofort zugestimmt und teilweise noch viel schlimmere Dinge geschrieben. Einer von ihnen sagte, 90 % der Türk*innen seien gegen Araber.
Woran liegt es, dass unter Türken eine gewisse Araberfeindlichkeit populär ist? Denn Türken sind Muslime genau wie Araber*innen, sie beten auf Arabisch und der Islam lehnt so einen Nationalismus und so eine Fremdenfeindlichkeit kategorisch ab.
11 Antworten
Das hat letztlich geschichtliche Hintergründe. Die Türken haben während des osmanischen Reiches jahrhundertelang Araber unterdrückt, als Menschen zweiter Klasse gesehen und sie ausgebeutet. Daher rührt der Hass der Araber auf die Türkei bzw. die Türken.
Nun ist es schon mal so, dass Hass Gegenhass erzeugt. Dazu kommt auf Seiten nationalistischer Türken, dass sie die Araber als Verräter sehen, da diese während des ersten Weltkrieges mit Hilfe der Briten das osmanische Reich bekämpften (siehe Lawrence von Arabien) und so zum Zusammenbruch des osmanischen Reiches einen wesentlichen Beitrag leisteten. In Folge des Zusammenbruches des osmanischen Reiches wurde im Anschluss an den ersten Weltkrieg die Türkei auf ihre jetzige Größe reduziert. Genau das nehmen nationalistische Türken, die immer noch von der Größe des osmanischen Reiches träumen, den Arabern bis heute übel, was sich dann auch in Hass äußern kann.
Neid. Die Menschen sind arm, hungrig und arbeitslos. Wenn der Staat sich um Araber kümmert und diese aufnimmt, löst das Neid bei vielen Türken aus. Zudem flüchten viele reiche Araber vor Gewalt und Krieg. Sie kommen in die Türkei und bauen Häuser. Das löst Neid aus.
Die Türken haben während des osmanischen Reiches jahrhundertelang Araber unterdrückt, als Menschen zweiter Klasse gesehen und sie ausgebeutet.
Sehr unislamisches Verhalten.
Zwischen Theorie und Praxis klafft nicht nur bei den Moslems oft eine große Lücke. Das ist bei den Christen nicht viel anders.
Grundsätzlich ist es so, dass wenn Leute etwas gegen ein bestimmtes Land hass empfinden, diese Menschen ungebildet und von Vorurteilen geprägt sind. Sie haben mitbekommen dass es in arabischen Ländern öfter mal zur Verheiratung von Kinder kommt und denken jetzt dass alle Araber so sind und dass diese ekelhaft sind.
Dieser Hass ist einfach durch Vorurteile geprägt.
Vorurteile sind das nicht. Auch hier in DE werden sehr junge Mädchen verheratet. Nur Islamisch, ohne deutsche, standesamtliche Trauung so dass es keiner merkt.
Doch, denn nicht alle Araber sind so. Es gibt einige die so sind, aber das gibt es z.B. auch in Indien o.ä.
Niemand würde ernsthaft behaupten, dass es alle machen. Diesen Spruch kann man sich schenken.
Es machen aber viele. Reicht das nicht?
Wir erwarten, dass sich MIgranten an unsere Gesetze halten. An alle Gesetze und nicht nur die, die gerade passen und die die Vorteile bringen zum Beispiel die Religonsfreiheit.
Nein das reicht nicht. Man kann nicht ein ganzes Land hassen nur Weile viele Menschen in diesem Land dumm sind. Das wäre dummes und voreingenommenes Handeln und Denken.
Wer hasst denn ein ganzes Land?
Ich stelle häufier mal fest, dass viele eigene Unzuänglichkeiten damit vertuschen wollen, indem sie behauoten es gäbe Häss.
Ich meine man sollte auch erst mal bei sich selbst suchen.
Ist aber auch dem zu schulden, dass muslime, aber auch eher türken alle als terroristen abgestempelt werden. Oder eher wurden. Seitdem die bildzeitung die klappe hält hat sich dies tatsächlich verbessert.
Nein Muslime bilden KEINE große Gemeinschaft. Die Tiefen des Islams sind grundlegend Rassistisch (wobei ich Religionshass auch als Rassismuss werte).
Und so läuft das eben mit dem Rassismuss. Wenn die erste Gruppe gegen die man gehetzt hat weniger wird kommt die nächste Gruppe dran.
Und das geht so lange weiter bis der Staat zusammen bricht. In DE haben wir das im Zeitraffer gesehen. In anderen Staaten dauert die Entwicklung die es im 3. Reich gab Jahrzehnte oder Jahrhunderte.
Bei den Türken mischt sich der Islam schon seit jeher mit einem sehr starken Nationalbewusstsein. Ich hatte früher viele türkische Arbeitskollegen, und nicht wenige von denen meinten, sie würden sich zuerst als Türken sehen und danach als Muslime.
Ich denke ohnehin, dass die so genannte "Ummah" eher Wunschdenken ist. Viele Muslime sprechen sich gegenseitig das "Muslim-sein" ab, die islamische Welt ist massiv von Gewalt und Terror geplagt (Irak, Syrien, Afghanistan) und es sind fast immer Muslime, so genannte "Glaubensgeschwister", die sich gegenseitig den Schädel einschlagen.
Über den "Kalten Krieg" des Nahen Ostens zwischen dem sunnitischen Saudi-Arabien und dem schiitischen Iran reden wir lieber erst gar nicht.
Bis Ende des 1WK hatten die Türken den Grossteil der Araber in ihrem Reich. Anfänglich relativ freiwillig, später eher als Unterdrücker, so wie die europäischen Kolonialmächte. Im 1WK nutzen die Araber dann britische und französische Unterstützung, um sich gewaltsam von den Türken zu befreien (die deutsche Verbündete waren).
Sowas hinterlässt schon kein gutes Verhältnis.
M.W. ist seitdem das Verhältnis eher gespannt und die türkische Grenze keineswegs so etwas friedliches wie die Grenzen in Europa.
Neuerdings kommt wohl die Armutseinwanderung dazu. Die Türkei liegt ja auf dem arabischen Weg nach Europa und so mancher "strandet" da und kommt nicht weiter. Der wird dann da als Armutsunterschicht genauso gehasst wie in Europa.
Die Türken hassen deswegen nicht gleich alle Araber. Das hat vollkommen andere Gründe!