Was sagt die Bibel über Rache und Vergeltung?

Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen

Nein, Rache ist immer falsch 85%
Vergeltung ist unter Umstände in Ordnung. 15%

7 Antworten

Hallo Psychonautik, 😊

Rache und Vergeltung sind Begriffe, die bedeuten dass man selbst den anderen "Bestraft" oder ihm zurück "weh tut, in Selbstjustiz". Gott sagt ganz klar, dass wir Christen die Rache Gott überlassen sollen. Gott sagt sogar, dass wir über andere nicht urteilen sollen. Wir dürfen Taten verurteilen aber nicht Menschen verurteilen.

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Vor Gericht zu gehen hingegen, ist weltliche Gerechtigkeit. Das steht Dir jederzeit frei, und hat nichts mit Rache zu tun. Weltliche Gerechtigkeit kann für den Täter sogar hilfreich sein, dass er in Zukunft vorsichtiger wird in seinem unrechten Handeln.

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Ich persönlich bin aber noch nie vor Gericht gezogen auch wenn man mir schon einige Male unrecht getan hat. Dennoch behalte ich es mir diese Option offen, falls ich je mal in eine Situation komme, wo ich finde, dass es angemessen und notwendig ist.

Nein, Rache ist immer falsch

Jesus hat gesagt, dass wir auf Rache verzichten sollen und sogar die andere Backe hinhalten müssen. Diese Stelle wird aber häufig falsch ausgelegt, denn es geht dabei nicht um körperliche Angriffe, sondern um Beleidigungen und den Verzicht auf Rache.

Behauptung: Diese Aussage von Jesus ist genial und wird in taktischen Selbstverteidigungsseminaren als beste Taktik überhaupt gelehrt!

Das hört sich erst einmal komisch an, aber die genannte Stelle wird häufig falsch verstanden und noch falscher ausgelegt.

Denn: Sollten Christen sich überall verprügeln lassen, ohne sich zu wehren? Sollten sie zuschauen, wenn andere Christen verprügelt werden und sich darüber freuen, dass diese die andere Backe hinhalten können? Das ergäbe doch irgendwie nur wenig Sinn und würde die gesellschaftliche Ordnung gefährden.

Zu der Bibelstelle mit dem "Hinhalten der anderen Backe" ist zu sagen, dass es dabei nicht um Selbstverteidigung oder körperliche Angriffe, sondern um Rache und Beleidigungen geht.

Im griechischen Urtext steht das Wort "rhapizo", das einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht bedeutet. Dies war eine Geste, die z.B. ein Herr gegenüber seinem Knecht tun durfte. Bei Gleichgestellten galt sie als schwere Beleidigung, die nach rabbinischem Recht doppelt bestraft wurde. Deshalb soll man sich durchaus beleidigen lassen, ohne sich zu wehren. Und man soll sich nicht rächen, was wohl die Kernaussage dieser Bibelstelle ist.

Deshalb ist der Vorschlag, auf Beleidigungen nicht zu reagieren und auf Rache zu verzichten, die beste Taktik, um Streit zu deeskalieren und schlimmere Auseinandersetzungen, die über verbale Angriffe hinausgehen, zu vermeiden.

In taktischen Selbstverteidigungsseminaren, in denen es um Notwehr und Nothilfe geht, wird diese Strategie durchaus als wichtige Möglichkeit der Deeskalation und Prävention gelehrt.

An diesem Beispiel sieht man wieder, wie lebensnah und -praktisch Jesus die Menschen belehrte.

Nein, Rache ist immer falsch

Als Christ sollen wir keine Rache üben.

Wenn der Rechtstaat nicht greift ,wird der Herr dir letztlich Gerechtigkei schaffen :

Matthäus 18, 21-35.
Da trat Petrus zu Jesus und sprach: ``Herr, wie oft soll ich meinem Bruder, der gegen mich sündigt, vergeben. Siebenmal?'' Jesus antwortet ihm: ``Ich sage Dir, nicht siebenmal sondern siebzig mal sieben mal.''
Denn es ist mit dem Himmelsreich wie mit einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Als er aber anfing, abzurechnen, da wurde einer gebracht, der zehntausend Talente schuldete. Da er aber nicht zahlen konnte, befahl der Herr, ihn und seine Frau und seine Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen, und damit zu bezahlen. Der Knecht nun fiel nieder, bat ihn kniefällig und sprach: `Herr, habe Geduld mit mir, und ich will Dir alles bezahlen'. Der Herr jenes Dieners aber wurde innerlich bewegt, gab ihn los und erlies ihm das Darlehen. Der Knecht aber ging hinaus und fand einen seiner Mitknechte, der ihm hundert Dinare schuldig war. Und er ergriff ihn und würgte ihn und sprach: `Bezahle, was Du schuldig bist'. Sein Mitknecht fiel nieder und bat ihn und sprach: `Habe Geduld mit mir und ich will Dir bezahlen'. Er aber wollte nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er die Schuld bezahlt habe. Als aber die anderen Knechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt und gingen und berichteten ihrem Herrn alles, was geschehen war. Da rief ihn der Herr herzu und sprach zu ihm: `Du böser Knecht! Die ganze Schuld habe ich Dir erlassen, weil Du mich batest. Solltest nicht auch Du Dich Deines Mitknechtes erbarmt haben, wie auch ich mich Deiner erbarmt habe?'. Und der Herr wurde zornig und übergab ihn den Folterknechten, bis er ihm alles bezahlt habe, was er schuldig war.'' So wird auch mein himmlischer Vater Euch tun, wenn Ihr nicht Euren Brüdern von Herzen vergebt.''

Lg ⚘

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Katechistin Theologische H.Schule
Nein, Rache ist immer falsch
 Da wandte sich Petrus an Jesus und fragte ihn: »Herr, wie oft muss ich meinem Bruder oder meiner Schwester vergeben, wenn sie mir Unrecht tun? Ist siebenmal genug?« 22 »Nein«, antwortete ihm Jesus. »Nicht nur siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal[5]. Matthäus 18,21-22

Vergebung ist eminent wichtig.

Liebe Freunde, verschafft euch nicht selbst Recht. Überlasst vielmehr Gott das Urteil[3], denn er hat ja in der Heiligen Schrift gesagt: »Es ist meine Sache, Rache zu üben. Ich, der Herr, werde ihnen alles vergelten.« 20 Handelt so, wie es die Heilige Schrift von euch verlangt: »Wenn dein Feind hungrig ist, dann gib ihm zu essen; ist er durstig, gib ihm zu trinken. So wirst du ihn beschämen.«[4] 21 Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute. Römerbrief 12,19-21
Die Staatsgewalt steht im Dienst Gottes zum Nutzen jedes Einzelnen[1]. Wer aber Unrecht tut, muss sie fürchten, denn Gott hat ihr nicht ohne Grund die Macht übertragen, Strafen zu verhängen. Sie handelt im Auftrag Gottes, wenn sie unbestechlich alle bestraft, die Böses tun. Römer 13,4
»Ihr wisst, dass den Vorfahren auch gesagt wurde: ›Auge um Auge, Zahn um Zahn!‹[9] 39 Doch ich sage euch: Leistet keine Gegenwehr, wenn man euch Böses antut! Wenn jemand dir eine Ohrfeige gibt,[10] dann halte die andere Wange auch noch hin! 40 Wenn einer dich vor Gericht bringen will, um dein Hemd zu bekommen, so lass ihm auch noch den Mantel! 41 Und wenn einer von dir verlangt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei Meilen mit ihm! Matthäus 5,39-41

Es ist wie Du schreibst. Es ist einzig der Staat, der "Vergeltung" üben soll. Der einzelne Christ soll es nicht.

"Die mit allen Menschen Frieden halten, rächen sich selbst nicht, Geliebte, sondern gebt dem Zorn Gottes Raum; denn es steht geschrieben: Mein ist die Rache, Ich werde vergelten (5 Mose 32,35), so spricht der Herr. Jedoch: Wenn deinen Feind hungert, gib ihm den Bissen! Wenn ihn dürstet, gib ihm zu trinken" (Röm 12,18-20).

Auch die Rache Gottes trägt zu Wiederherstellung der Gerechtigkeit bei. Gottes Gerichte sind gerecht und bringen zurecht. Im Grunde wurde die "Rache" Gottes für alle Sünden am Kreuz vollzogen. Jetzt sind alle Sünden aller Menschen gesühnt (1 Joh 2,2). Bei Gott hat alles Sinn und Zweck und Ziel, ist Er doch bekanntlich "der Retter aller Menschen, vor allem der Gläubigen" (1 Tim 4,10; Kol 1,20; Röm 5,18.19). Die Auserwählten und somit Gläubigen sind zur Rettung nur "vorgezogen" (2 Thess 2,13 konkordant übersetzt).


xxScarface1990  16.12.2023, 12:02

Bei gesamtkontextueller Betrachtung der Bibel ergibt aus meiner Sicht nur die folgende Interpretation von 1.Timotheus 4:10 Sinn:

Jesus Christus ist der potenzielle Retter aller Menschen und der wirkliche Retter der Gläubigen.

Laut Bibel werden Menschen auch verloren gehen.

[10] und aller Verführung der Ungerechtigkeit bei denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. ‭‭2. Thessalonicherbrief‬ ‭2:10‬

Liebe Grüße und Gottes Segen!

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