Warum hat Gott den Menschen überlassen, Rache und Vergeltung auf der Erde auszuüben, will er das wir uns selber vor uns schützen können?

15 Antworten

Gott hat in der Bibel oft genug die Anweisung gegeben, dass wir uns NICHT selbst rächen sollen, sondern dass wir uns auf ihn verlassen sollen, da er uns versprochen hat, dass er am Ende alle richten wird nach ihren Taten.

Vor diesem Hintergrund erübrigt sich die Frage danach, ob man sich selbst rächen soll. NEIN, das sollen wir nicht. Ein Urteil über Menschen spricht Gott allein, das ist nicht unsere Aufgabe.

Aber menschlich gesehen ... wenn ich oder meine Familie angegriffen würden, wäre ich wahrscheinlich die Letzte, die sich und ihre Familie nicht verteidigen würde. Auch hier steht in der Bibel, dass wir uns nicht verteidigen sollen, wenn uns Unrecht geschieht.

Ein Widerstand führt zwangsläufig dazu, die Spirale der Gewalt nur noch weiter zu drehen. Nein, die Gewalt soll nicht fortgesetzt, sondern beendet werden. Das ist auch die Intention der Vorschriften im Buch Exodus. Der Unterschied zwischen beiden Texten betrifft nicht den Inhalt, sondern die Adressaten: Ex 21,24 weist den Täter an: "Du sollst geben: Auge an Stelle von Auge ...", Jesus fordert dagegen das Opfer auf: "Leiste dem, der dir Böses tut, keinen Widerstand". Hier geht es um das Durchbrechen der drohenden Gewaltdynamik.

Falsch ist hier wie dort ein menschliches Verhalten, das Rache und Vergeltung nach den eigenen Maßstäben fordert und auch eigenmächtig durchsetzt. Hier wie dort wird das Maß der Gerechtigkeit nicht nach menschlichem, sondern nach göttlichem Ermessen gesetzt.

Gott ist derjenige, der für uns die Gerechtigkeit wieder herstellen wird. Er ist gnädig und vergibt uns unsere Schuld. Genauso sollen wir es auch tun. Wie sieht es bei dir mit Vergebung aus?


 

Ich denke vor allem an den Vers: "Mein ist die Rache, spricht Goitt, der Herr."

Für mich heißt das: Wenn einer rächt, dann ist es Gott - und nur er.

Und wenn ich meine Bibel richtig verstehe, dann "rächt" er, wie der Vater auf den verlorenen Sohn wartet.

Oder wie es im alten Kirchelied heißt: "Als wollte Gott belohnen, so richtet er die Welt."

Der Frage liegt die Anschauung zugrunde, Gott habe den Menschen unmittelbar geschaffen, z.B. aus Lehm, und ihn mit Eigenschaften ausgestattet. Dem ist aber nicht so. Die Verhaltensweisen des Menschen sind über Jahrmillionen von allein entstanden.

Rache und Vergeltung dienen eigentlich nicht zum Schutz vor uns selbst. Denn die Untet ist ja bereits geschehen. Sie entspringt einem sehr alten Gerechtigkeitsbedürfnis, Böses mit Bösem zu beantworten, damit die Ordnung der Welt wieder hergestellt werde.


stefanbluemchen  02.03.2017, 23:41

Was von der Wissenschaft nicht beweisbar ist, wird Millionen von Jahren in die Vergangenheit verlegt. Dagibt es nämlich keine Zeugen, welche es bestätigen könnten. Nicht mal Fossilien! 

Shiftclick  02.03.2017, 12:13

Spieltheoretisch macht Rache Sinn. 'Tit for Tat', sinngemäß 'Gleiches mit Gleichem zu vergelten', ist mit die erfolgreichste (und einfachste) Strategie in Kooperationsspielen wie dem Gefangenendilemma, das sich auf alle Interaktionen zwischen Individuen in der Gesellschaft übertragen läßt. Ein Bedürfnis nach Rache hätte sich nicht ausgebildet, wenn es nicht einen Vorteil für Gruppen hätte.

Gott hat es niemals den Menschen überlassen!

Er hat es früher manchmal zu töten befohlen, wenn gewisse Menschen oder Völker ihr Maß an Schlechtigkeit überschritten hatten, aber das war dann keine Rache sondern ein gezieltes Ausführungskommando.

Nein, Gott warnt uns geradezu davor.


35 Mein ist die Rache und die
Vergeltung, zu der Zeit, da ihr Fuß wanken wird; denn die Zeit ihres
Verderbens ist nahe, und ihr Verhängnis eilt herbei.


17 Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Seid auf das bedacht, was in den Augen aller Menschen gut ist.
18 Ist es möglich, soviel an euch liegt, so haltet mit allen Menschen Frieden.

19 Rächt
euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn [Gottes]; denn
es steht geschrieben: »Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht
der Herr«.

20 »Wenn
nun dein Feind Hunger hat, so gib ihm zu essen; wenn er Durst hat, dann
gib ihm zu trinken! Wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein
Haupt sammeln.«

21 Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute!




28 Wenn jemand das Gesetz Moses verwirft, muß er ohne Erbarmen sterben auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin;

29 wieviel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade
geschmäht hat?

30 Denn
wir kennen ja den, der sagt: »Die Rache ist mein; ich will vergelten!
spricht der Herr«, und weiter: »Der Herr wird sein Volk richten«.

31 Es ist schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!




marinchen65  02.03.2017, 19:02

Gute, bibelfeste Antwort !

In der Bibel steht, daß Gott es nicht den Menschen überlassen hat, Rache und Vergeltung zu üben.

Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.« Vielmehr, »wenn deinen Feind hungert, so gib ihm zu essen; dürstet ihn, so gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln« Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

(Römerbrief 12,17-21)

https://www.bibleserver.com/text/LUT/R%C3%B6mer12,17-21


nowka20  03.03.2017, 23:22

@Franz!"

das ist auf die zukunft der menschheit gemünzt.

heute lebt die menschheit im zeitalter des kampfes (man kämpft sogar für den frieden)