Was passiert laut katholischer Lehre eigentlich mit denen, die plötzlich sterben?

7 Antworten

Ein Ablass zur Sterbestunde ist zwar nett, aber keinesfalls Voraussetzung für irgendwas. War es auch nie.

Wenn Du nicht im Zustand der beharrlichen Todsünde stirbst, ist Dir der Himmel sicher. Evtl. nach einem Läuterungsort.

Woher ich das weiß:Hobby – Persönliches Interesse an Kirchenrecht und Kirchengeschichte

„Vor bösem, schnellem Tod behüte uns, lieber Herre Gott“

Das ist ein Gebetswunsch, den die katholische, evangelische und orthodoxe Kirche gemein hat.

Wer lebensbegleitend die Kommunion empfängt, braucht einen plötzlichen Tod nicht zu fürchten.


Bodesurry  28.03.2022, 06:52

Für reformierte Gläubige, die die Bibel kennen, gilt der Gebetswunsch nicht, bzw. nicht so wie Du schreibst. Es ist klar, in jungen Jahren stirbt kaum jemand gerne. Doch wer sein Leben Jesus übergeben hat, der braucht keine Kommunion.

· …denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus - und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man und das führt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund bekennt man und das führt zur Rettung – Römer 10,9 – 10

https://www.youtube.com/watch?v=EcFKiR_DqNI

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AngelaHoppe  28.03.2022, 07:21
@Bodesurry

Der lebenslange Prozess steht auch für reformierte Gläubige unter dem Wort

Joh 6,53 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht esst das Fleisch des Menschensohns und trinkt sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch.

Oder mit welcher Begründung haben das reformierte Gläubige aus ihrer Bibel gestrichen?

Im Gesangbuch steht diese Gebet auf der Seite 192

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Bodesurry  28.03.2022, 07:43
@AngelaHoppe

Wir müssen die Worte geistlich deuten. Gott hat seinen Sohn in die Welt gesandt als die "Speise" und als den "Trank". Deshalb steht auch in Vers 40: Jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, hat ewiges Leben und ich werde ihn erwecken am letzten Tag. Wenn wir nun sagen, dass wir "das Fleisch" Jesu "essen" und "das Blut" Jesu "trinken", dann wir wollen wir damit bezeugen, dass wir in Jesus den Schöpfer allen Lebens sehen. Als wahrer Gott und wahrer Mensch für uns gestorben am Kreuz, damit wir ewiges Leben haben.

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AngelaHoppe  28.03.2022, 08:02
@Bodesurry

Johannes 6 geht noch weiter:

Joh 6,54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken. 55 Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank. 56 Wer mein Fleisch isst und trinkt mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm. ...
Joh 6,60 Viele nun seiner Jünger, die das hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede; wer kann sie hören?...
Joh 6,66 Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen hinfort nicht mehr mit ihm.

Wenn Jesus das "nur sinnbildlich" gemeint hätte, - warum hat er den Irrtum nicht aufgeklärt?

Nur zur Indo: die ersten Christen haben das Sakrament oft gefeiert.

Apg 2,46 Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und  brachen das Brot hier und dort in den Häusern
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Bodesurry  28.03.2022, 08:06
@AngelaHoppe
Entweder ganz – oder gar nicht. Diese Frage steht auch im Hintergrund von Johannes 6. Die Menschen in Israel hatten Jesus Christus kennengelernt. Einige hatten angefangen, mit ihm umherzuziehen. Sie hatten seine Wunder gesehen, auf seine Reden gehört. Und nun wurde immer deutlicher: Jesu Anspruch ist umfassend. Er ist nicht einfach nur ein Lehrer. Er nimmt für sich in Anspruch, dass in ihm Gott selbst zu uns gekommen ist. Er spricht von Gott als seinem Vater. Er sagt, dass er das Brot des Lebens ist. Er spricht dieses rätselhafte Wort, dass er sein Fleisch gibt für die Welt. Damit deutet er schon an, dass er für die Menschen sterben wird. Wer sich ihm anvertraut, erhält bleibendes, ewiges Leben. 
Ganz oder gar nicht. Die Menschen merken, Jesus wird sich nicht mit dem Platz einer Randperson in ihrem Leben begnügen. Er will, dass dass sie ihm ihr ganzes Leben anvertrauen. Er wünscht sich eine tiefe Beziehung mit ihnen. In dieser Situation wenden sich viele von ihm ab. Darauf lassen sie sich nicht ein.
https://www.erf.de/hoeren-sehen/erf-plus/audiothek/wort-zum-tag/johannes-6-66-68/73-3953
Jesus tut nichts, um sie zu halten. Er lässt sie ziehen. Und er fragt seine engsten Vertrauten: Wollt ihr auch weggehen? Auch sie bindet er nicht. Er lädt sie ein, ihre Beziehung zu ihm zu klären.
Und es kommt wirklich zur Klärung. Petrus sagt den entscheidenden Satz: Wohin sollten wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Und wir haben erkannt und geglaubt, dass Du der Heilige Gottes bist. Jesus, wir glauben dir. Wir vertrauen uns dir an. Voll und ganz. Wir glauben, dass wir durch dich bleibendes, ewiges Leben erhalten, das über den Tod hinaus Bestand hat. Deine Worte haben die Kraft, unser Leben zu verändern.
Indem Jesus seine Jünger fragt, finden sie zur inneren Klarheit, dringen sie durch zu einem eigenen Bekenntnis.
Wir haben erkannt und geglaubt, sagt Petrus. Er blickt zurück auf die Zeit, die er mit Jesus verbracht hat. Im Zusammenleben mit Jesus hat er erfahren, dass Jesus keine leeren Worte macht, sondern dass Jesu Worte Kraft haben.
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AngelaHoppe  28.03.2022, 08:22
@Bodesurry

Aber genau dies "Klärung" ist an dieser Stelle in einer sakramentalen Form.

Meinst du persönlich, dass das ein bloßes Stilmittel ist? Ich kann dir aus meiner Praxis als Christ nur davon berichten, dass ich keine Woche ohne das Herrenmahl sein will.

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Bodesurry  28.03.2022, 08:27
@AngelaHoppe

Reicht denn für Dich die ehrliche Annahme von Jesus als Retter und Erlöser nicht? Musst Du das jede Woche "erneuern"?

· …denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus - und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man und das führt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund bekennt man und das führt zur Rettung – Römer 10,9 – 10

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AngelaHoppe  28.03.2022, 08:46
@Bodesurry

Erneuern geschieht tagtäglich im Gebet "und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.".

Schmücke dich, o liebe Seele,
Lass die dunkle Sündenhöhle,
Komm ans helle Licht gegangen,
Fange herrlich an zu prangen!
Denn der Herr, voll Heil und Gnaden,
Will dich jetzt zu Gaste laden;
Der den Himmel kann verwalten,
Will jetzt Herberg' in dir halten.

Ich "muss" gar nichts. Ich folge der Einladung meines Herrn. Und ich tue es gern. Kannst du mir einen Grund nennen, warum ich mich dem "Nimm hin, iss und trink" meines Herrn widersetzen sollte?

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Bodesurry  28.03.2022, 11:13
@AngelaHoppe

Gar keinen. Wenn Du es so siehst, finde ich es gut. Doch erlebe ich eben auch katholische Glaubensbrüder und -schwestern, für die es ein sehr grosses Problem ist, wenn sie über längere Zeit die Kommunion nicht empfangen haben.

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AngelaHoppe  30.03.2022, 14:12
@Bodesurry

Ich finde es gut, wenn es Menschen gibt, die ein wegbleiben vom Tisch der Herren als ein Problem ansehen. Ich kann nur diejenigen bedauern, denen die Sehnsucht nach dieser innigen Verbindung mit Jesus fremd ist.

Apg 2,46  spricht von täglich. Jesus nimmt Wohnung in uns durch sein Leib und Blut. Was könnte es schöneres geben?

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Wer plötzlich stirbt, ist auch tot.

Warum, meinst du, sollte jemand, der plötzlich stirbt, anders behandelt werden? Gibt es in der Bibel nicht genug Warnungen, dass man jederzeit bereit sein soll?

".....Frage: Stimmt es, dass die Hölle leer ist, weil Gott gnädig ist?
Van Briel: Wenn wir die Hölle als Zustand der Abgeschiedenheit und Ablehnung der Vergebung und Erlösung verstehen, dann ist es kein Widerspruch zur göttlichen Barmherzigkeit, wenn jemand gerade diese Barmherzigkeit bis in die Ewigkeit nicht will. Gott umwirbt alle Menschen und will sie in den Himmel holen. Der Mensch hat aber die Freiheit, sich dieser göttlichen Barmherzigkeit zu verschließen. Die Frage ist also nicht, ob Gott es zulässt, dass Menschen in der Hölle sind – das wird er nämlich zulassen, denn er hat uns die Freiheit dazu gegeben – sondern ob es Menschen gibt, die diese Freiheit bis ins Letzte missbrauchen, weil sie mit Gott nichts zu tun haben wollen. Diese Frage können wir aber in dieser Welt nicht beantworten...."
https://www.katholisch.de/artikel/9583-wir-werden-uns-wiedersehen

In Bezug auf deine Frage habe ich nur den obigen Text gefunden.

Als evangelisch-reformierter Christ ist mir das mit der Krankenkommunion und Letzte Ölung fremd. Für mich muss man einmal mit ehrlichem Herzen sein Leben Jesus übergeben. Nach der Bekehrung hat man das erfüllt, was Gott gemäss Bibel verlangt.

1.. Erkennen, dass man in Gottes Augen nicht so gelebt hat, wie Gott es möchte.

2. Bereit sein, sein Leben Jesus Christus zu übergeben.

3. Anerkennen, dass Jesus für alle unsere Sünden am Kreuz gestorben ist.

4. Den Willen sein Leben zu ändern und so zu leben, wie es uns Jesus vorgelebt hat. Möglichst Sünden zu vermeiden. Für die Not der Mitmenschen da sein.

· …denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus - und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man und das führt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund bekennt man und das führt zur Rettung – Römer 10,9 – 10

Krankenkommunion und letzte Ölung sind begleitend. Wenn es nicht geht, geht es nicht.

Wichtig ist die Lebensführung.