Was nützt es dem Arbeitgeber?
Reine Interessensfrage, da aktuelle Situation hier bei uns auf der Arbeit. Ein Kollege ist ständig krank. Der Arbeitgeber beschäftigt ihn aber weiterhin.
Meiner Meinung nach, nützt es dem Arbeitgeber nichts. Er muss für den Mitarbeiter zahlen, obwohl er mehr krank ist als arbeitet. Heisst er bezieht Lohn, dafür, dass er auf Zuhause faul rum liegt.
Deshalb meine Frage, was hat ein Arbeitgeber für einen Nutzen so eine Person weiterhin zu beschäftigen?
dass er auf Zuhause faul rum liegt
Meinst Du nicht, dass Du mit solchen spekulativen Unterstellungen und Verurteilungen zurückhaltend sein solltest?!?
Warum?
Eine entlarvende Frage!
Weißt Du, kannst beurteilen, wie es dem Kollegen gesundheitlich geht, weshalb er erkrankt, warum er "immer schlecht gelaunt" ist (vielleicht deswegen?)?!?
Die schlechte Laune hat er, weil er hier mit allen ein Problem hat. Nicht wegen einer Erkrankung.
5 Antworten
Ein Kollege ist ständig krank. Der Arbeitgeber beschäftigt ihn aber weiterhin.
Für eine personenbedingte (krankheitsbedingte) Kündigung setzt der Gesetzgeber einige Hürden.
Wenn es sich nicht gerade um einen Kleinbetrieb mit nicht mehr als 10 ständigen Vollzeitkräften handelt, kann ein AG nur unter bestimmten Bedingungen ordentlich kündigen.
Es gibt Kündigungen bei Langzeiterkrankungen und bei vielen Kurzerkrankungen. Ich vermute mal, hier ist es Letzteres.
Der AN muss für eine krankheitsbedingte Kündigung mindestens drei Jahre hintereinander jeweils mehr als sechs Wochen Entgeltfortzahlung bekommen haben.
Es muss ein BEM (Betriebliches Eingliederungsmanagement) angeboten worden sein und dazu kommt noch die "Drei-Stufen-Prüfung".
Hier muss festgestellt werden, dass eine negative Gesundheitsprognose vorliegt, die häufigen Fehlzeiten müssen zu einer erheblichen Beeinträchtigung der betrieblichen Interessen führen und das Arbeitsverhältnis dadurch dem AG nicht länger zugemutet werden kann. Hat der AN einen GdB von mind. 50 oder ist gleichgestellt, muss auch das Integrationsamt "mit ins Boot"
Das war die arbeitsrechtliche Antwort, ich muss aber noch etwas sagen:
. Heisst er bezieht Lohn, dafür, dass er auf Zuhause faul rum liegt.
Ist das eine Vermutung?
Es gibt viele Krankheiten, die man einem Menschen nicht ansieht und man sollte vorsichtig mit solchen Aussagen sein.
Bei uns im Betrieb gibt es auch einige Mitarbeiter die öfter fehlen aber bei einigen ist dem AG der Grund bekannt und er wird diese AN nicht so einfach kündigen. Bei manchen hat sich das schon gelohnt, da sie nach längerer Genesungszeit wieder gesund waren und jetzt wertvolle Arbeitskräfte sind.
Vielleicht kennt Dein AG auch die Gründe der Fehlzeiten Deines Kollegen und nimmt Rücksicht oder die Voraussetzungen für eine Kündigung sind nicht gegeben
Deshalb meine Frage, was hat ein Arbeitgeber für einen Nutzen so eine Person weiterhin zu beschäftigen?
Bei chronischer Krankheit, ohne Aussicht auf Besserung(nicht mehr in der Firma einsetzbar) ist eine Aufhebung des Arbeitsverhältnisses durchaus möglich. Aber einfach loswerden geht schon mal nicht. Das ist also keine Frage des wollens, sondern des Könnens.
Vllt ist oder war der Mitarbeiter ja auch kompetent und man will ihn eigentlich nicht komplett verlieren.
Aber einfach loswerden geht schon mal nicht.
Warum nicht?
Eine reguläre, fristgerechte Kündigung geht auch, wenn der Mitarbeiter krank ist.
Wie kann ein Mitarbeiter kompetent sein, wenn er ständig krank ist?
Ein Kollege ist ständig krank. Der Arbeitgeber beschäftigt ihn aber weiterhin.
Eine Kündigung einer Person im Krankenstand oder die oft krank ist, ist gar nicht so einfach. Der Gesetzgeber hat hier hohe Hürden gebaut.
Er muss für den Mitarbeiter zahlen, obwohl er mehr krank ist als arbeitet.
Wenn das wirklich so ist, dann sollte er mal mit dem MA sprechen. Außerdem, wenn es immer wieder das selbe ist, also eine Folgeerkrankung, müsste dann ja irgendwann die Krankenkasse mit dem Krankengeld einspringen.
dafür, dass er auf Zuhause faul rum liegt.
Ich vermute du hast bei dem Kollegen durchs Fenster geschaut und weißt, dass er blau macht.
Man merkt auch, dass er kein Bock hat. Ist immer schlecht gelaunt.
Nutzen ist relativ. Er hat nur realistisch keine rechtliche Kündigungsmöglichkeit bzw. es sähe da wohl eher schlecht aus wenn er auch regelmässig immer wieder da ist und die Diagnose sich ändert.
Eine reguläre Kündigung braucht auch einen Grund.
Betriebsbedingt.
Verhaltensbedingt.
Personenbedingt.
Und das wars.
Es ist gar nicht so leicht einen kranken Mitarbeiter rauszuwerfen - möglicherweise ist der auch noch schwerbehindert.
Warum sollte eine fristgerechte, reguläre Kündigung nicht gehen?
Dass sie nicht mit der Krankheit begründet sein darf oder mit verkürzter Frist, ist klar.