Was muss sich ändern im Bereich Schulbildung?
Frage an jung und "alt".
Und dazu auch die Fragen: Was hat sich eurer Meinung nach schon zum Positiven verändert im Laufe der letzten Jahre (/Jahrzehnte)?
An die Eltern hier: Wenn ihr merkt, dass euer Kind nicht zurecht kommt, wie unterstützt ihr?
Habt ihr Erfahrungen im Bereich alternativer Schulformen und kann im Bezug auf das Thema jemand seine Empfehlung aussprechen oder einfach Erfahrung teilen?
LG!
6 Antworten
was sich ändern muss:
ich finde das etwas unvorteilhaft, dass klassen aufeinander aufbauen.
ich hätte gerne englisch lk genommen, aber weil ich davor gepennt habe und erst in der oberstufe zum englischspezialisten wurde, war das einfach nicht realisierbar.
es muss halt einfach alles machbacher werden:
an anderen schulen wird sport geschlechtergetrennt und in viel zu großen kursen unterrichtet; das macht weder spaß, noch hat man da eine gelegenheit sich zu entfalten, das gleiche gilt auch für alle anderen fächer.
es kommt auch auf die schule an: ich hatte das privileg, ein reiches staatliches gymnasium besuchen zu dürfen, wo der ausländeranteil relativ niedrig war, wo es kein mobbing gab, wo schüler wirklich in die verwaltung integriert wurden.
die lehrer und lehrerinnen waren teilweise äußerst kompetent, ich würde sogar behaupten, sie waren teilweise zu kompetent und zu schwer. ich dachte nie im leben, dass geschichte lk so scheiße sein könnte.
postiv finde ich auf jeden fall, dass man heutzutage über alles reden kann und dass der unterricht teilweise doch recht kreativ gestaltet wird: regelmäßige vokabeltests, um die note pushen, teilweise keine epochalnoten, benotete hausaufgaben, zeitgemäße inhalte,...
... digitalisierung
ich weiß nicht, ob die schulen dafür zuständig sind, aber ich bin auch jetzt - 1 jahr vom bachelor entfernt - unentschlossen, ob es nicht besser gewesen wäre, einen anderen karriereweg genommen zu haben; ich wollte vor 6 jahren noch investmentbanker werden und nun bin ich in der it.
wer früh genug weiß, was er/sie mal machen möchte, kann dann dementsprechend auch andere pfade nehmen: z.b. 2 jahre fachoberschule mit technischer orientierung nach der 10.klasse, dann prüfung zur hochschulzulassung, hochschulimmatrikulation
oder
ausbildung zum fachinformatiker (richtung ist fast egal), dann studium oder auch nicht
oder
wenn man was mit einem hohen nc machen möchte, dem wird dann nahegelegt, dass man sich mehr anstrengt -> ich möchte darauf hinaus, dass manche nach dem schulabschluss in das kalte wasser geworfen werden; diese ganzen berufsorientierungstage in der schule haben überhaupt nichts gebracht; da werden nur die klassischen dinge betrachtet: klassische ausbildungsberufe in der industrie oder in der bürowelt oder ingenieurskarrieren.
Alles Mögliche müsste sich ändern, darüber streiten sich seit Jahren die "Gelehrten". Ich weiß es auch nicht besser, aber zunächst brauchen wir erstmal genug Lehrer + die Hauptschule gehört abgeschafft. Kein Kind soll vor dem 16. Lebensjahr die Schule verlassen (müssen) und es soll sich zu jedem Zeitpunkt - mit 14, 15 oder 16 Jahren - entscheiden können, ob es danach in die Gymnasialklassen wechseln will. Im ersten Bildungsweg. Nicht in einem 2. Es muss Schluss sein mit Elite- + Unterschicht-Schülern.
Nun theoretisch gilt (heute mehr, als jemals zuvor) wer Schreiben und Lesen kann, dem steht die Welt offen - im Internet steht alles, an mehr oder weniger nützlichem und man kann es sich zunutze machen.
Rechnen kann man so vielleicht eher weniger lernen, da tut vermutlich ein Lehrer (Mittler) gut.. Vor allem den Sinn dieser abstrakten Dinge zu begreifen, bedarf eines beflügelnden anregenden Geistes, der einem auf die Sprünge hilft.
Wenn es um internationale Konkurrenz (-fähigkeit) geht, wird man bei den Naturwissenschaften vielleicht etwas drauf legen müssen, aber genau wissen das nur die Menschen, die damit zu tun haben.
Die Klage vieler (z. B. Lehrherren), das die Aspiranten nicht genug könnten (Mathe und Deutsch) wird zu deutlichen Teilen an dem Zuwanderungsproblem liegen, oder an mangelnder Übung (wie besonders konservative häufiger meinen), das Problem ist aber, das wir in problematischen Zeiten leben, in denen es eben nicht nur um formale Befähigungen gehen kann.
Wer z. B. politisch mündig bleiben (sein) will, der muss Texte interpretieren können, dem muss das "zwischen den Zeilen lesen" zur ersten Natur geworden sein. Auch das fällt nicht vom Himmel.
Das Bildungsystem benötigt eigendlich ein komplettes redesign dazu zält unter anderm eine mischung aus forschung, wissen, theoretische und prektische anwendung anstelle nur stumpf stoff ins gehirn reingeschoben zu bekommen...
Im Bereich Bildung gehört der Föderalismus abgeschafft. Die Industrie verlangt Fachkräfte mit möglichst vergleichbaren Kenntnissen.
Da ist es nicht zielführend, wenn jedes Bundesland einen eigenen Lehrplan verfolgt oder sogar manche Schulabschlüsse (vorwiegend beim 2. Bildungsweg) in anderen Bundesländern überhaupt nicht anerkannt werden.
Es gehören bundesweit einheitliche Schulabschlüsse und Ausbildungsinhalte her.