Was muss man für Turniere mit Pferd machen?

2 Antworten

Von Experte StRiW bestätigt

Sinnvollerweise lässt man sich dafür von einem Trainer unterstützen, denn der Sinn und Zweck von Turnieren ist, den eigenen Ausbildungsstand bzw. den seines Pferdes bewerten zu lassen, damit Ausbildungsfehler nicht dauerhafte Folgen haben. Also ist es angenehmer, wenn zumindest die Kleinigkeiten abgestellt sind, die man leicht abstellen kann, die sich aber auch unglaublich leicht einschleichen, wenn man nicht regelmäßig sein Reiten überprüfen lässt. Das ist der Grund, weshalb auch die Profis ständig Trainer um sich haben - selbst sieht man sich in dem Moment nicht, in dem man reitet.

Der Trainer kennt auch die WBO (Wettbewerbsordnung) und die LPO (Leistungsprüfungsordnung). Er weiß auch, in welcher Prüfung es für Dich sinnvoll ist zu starten. Für Prüfungen nach WBO brauchst Du nichts, nur ein nach Verbandsregeln geimpftes Pferd mit Equidenpass. Bei Prüfungen der LPO musst Du suchen, ob etwas für LK0 ausgeschrieben ist. Manchmal gibt es Klasse-E-LPO-Prüfungen mit Leistungsklasse 0 (ohne jeglichen Leistungsnachweis - gibt es die überhaupt noch, oder ist das jetzt die 7 mit der Schnupperlizenz? ... falls jemand mit aktueller LPO-Kenntnis liest) - das ist aber eher selten.

Bei allen anderen LPO-Prüfungen musst Du bestimmte Leistungsnachweise, z. B. Abzeichen, erbringen und Dein Pferd muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Welche, steht genau bei jeder Prüfungsausschreibung dabei. Ein Trainer im Turniersport, weiß, welche Leistungsklassen üblicherweise wo gefordert werden. Beispielsweise kannst Du mit LK6 schon A reiten, mit 3 aber auch noch (man arbeitet sich von der hohen Zahl zu niedrigen Zahl hoch, anfangs braucht man für die Erlangung einer LK nur ein Abzeichen, später Turniererfolge mit der darunterliegenden LK). Damit nicht Reiter mit LK6 gegen Reiter mit LK3 antreten müssen, werden die Prüfungen unterschiedlich ausgeschrieben. Der regional tätige Trainer weiß, der eine Verein hat jedes Jahr die A-Dressuren und -Springen für LK6 bis 4, der andere für 5 bis 3. Der Dachverband entscheidet darüber, nachdem der Verein das beantragt und in der Regel wird jährlich ein ähnliches Programm angeboten.

Was Dich der Start kostet, steht in der Ausschreibung, also das Nenngeld, eventuelle Parkgebühren für den Hänger, sonstige Pflichtgebühren. Verpflegung kannst Du selbst mitnehmen, der ausrichtende Verein freut sich aber sehr, wenn man ihn unterstützt, indem man etwas kauft. Ein Turnier ausrichten ist heute ein großes Drauzahlgeschäft und wird von den Vereinen gestemmt, weil sie damit den Sport fördern möchten.

Bei LPO brauchst Du auch Turnierkleidung, bei WBO wär's theoretisch frei, jedoch will man Dich bewerten und da sind die weißen bzw. hellen Handschuhe schon mal sehr gut dafür, wie auch eine helle Hose au dem Sattelleder die Bewertung erleichtert, genauso das dunkle Oberteil vor dem Hintergrund - und schon bist bei komplett schwarz-weiß.

Ob Du Auto und Hänger hast, wissen wir nicht. Auch nicht, wie weit Du es zum Veranstaltungsgelände hast. Daraus ergeben sich Deine Kosten für die Anfahrt.

Die meisten Turnierreiter kalkulieren je Turnierwochenende 300 bis 400 Euro, starten aber, wenn sie schon hin fahren, auch mehrere Prüfungen. Wie groß die Hoffnung auf Preisgelder ist, kommt auf den Leistungsstand an. Bei WBO-Prüfungen gibt es in der Regel keine Preisgelder. Da ist eine Bürste ein angemessener Ehrenpreis. Auch in den unteren Klassen braucht man in der Regel nicht dran denken, seine Kosten wieder rein zu bringen.

Für Profis ist die Turnierteilnahme selten kostendeckend, eher eine Werbung für ihre Ausbildung, für ihre Verkaufspferde bzw. eben Teil dessen, was die Pferdebesitzer mit dem Beritt erwerben. Für Laien ist es ein Hobby in das man eben investiert. Ein Fahrrad kauft man sich auch für mehr oder weniger Geld. Geld, das man ausgibt, einfach nur, weil man dieses Fahrrad gerne fahren möchte


fjordilover 
Beitragsersteller
 05.10.2024, 21:11

Danke ❤️❤️❤️

Von Experte pony bestätigt

Turnier=LPO Schnupperlizenz ,Pferd eintragen, Impfbescheinigung um die 150 bis 350 Euro.

Wettbewerb=WBO Impfbescheinigung

Lpo Reitverein, WBO wahrscheinlich Reitverein.

LPO Ausrüstung nach LPO Katalog

WBO Ausrüstung angelehnt an LPO Katalog jedoch deutlich niederschwelliger, WBO Ausrüstungskatalog.

Reitverein um die 40 bis 200 Euro je Verein, ggf. Arbeitsstunden 0 bis 60 Stunden im Jahr.

Turniertag um die 200 bis 600 Euro. Fahrt, Nenngeld, Verpflegung,

Turnierservice 150 bis 600 für eine halben Tag. (RL/BR kommt zum Turnier)


pony  06.10.2024, 12:17

plus kosten für RA-kurse und prüfungen.

turnier - mindestvoraussetzung RA5

StRiW  06.10.2024, 12:19
@pony

Ist bei der Schnupperlizenz nicht vorgesehen.

Die Schnupperlizenz (Leistungsklasse 7) berechtigt nur zum Start in der Klasse E. Der angehende Turnierreiter muss Mitglied in einem Reitverein sein, ein Reitabzeichen wird nicht benötigt. Die FN stellt die Schnupperlizenz im ersten Jahr kostenlos aus, danach kann sie kostenpflichtig beliebig oft fortgeschrieben werden. 
pony  06.10.2024, 12:23
@StRiW

das wäre WBO - oder was hat sich in D in den letzten jahren geändert? in der schweiz ist für die schnupperlizenz das brevet notwendig, für das brevet benötigt man die grundausbildung (diplom). mit dem diplom darf man bei offiziellen gymkhanas starten.

StRiW  06.10.2024, 12:27
@pony

In Deutschland ist LPO die Schnupperlizenz bis E Niveau möglich, jedoch nur die Schnupperlizenz, ohne Reitabzeichen. Wird jetzt, bei Bedarf jedes Jahr verlängert, dieses war früher nicht möglich.

Hatte jemand schon mal eine echte Jahreslizenz bekommt er eigentlich keine neue Schnupperlizenz.

WBO ist Lizenzfrei, hier ist jedoch oft eine Mitgliedschaft im Reitverein nötig.