Was muss ich berechnen, wenn meine zweifaktoriellen Varianzanalyse mit Messwiederholung nicht normalverteilt ist?

1 Antwort

Die Formulierung "meine zweifaktorielle Varianzanalyse ist nicht normalverteilt" verstehe ich leider nicht.

Falls Du meinst, "meine abhängige Variable ist nicht normalverteilt", dann ist das nicht von Belang, weil nicht die abhängige Variable, sondern die Residuen des Modells aus einer normalverteilten Grundgesamtheit stammen sollten. Aber selbst das ist nur von Interesse, wenn die Gesamtstichprobe klein ist. Ab ca. n > 30 gelten Varianzanalysen als robust auch gegen nicht-normalverteilte Residuen.

Falls etwas anderes gemeint sein sollte, bitte präzisieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

svens987654321 
Beitragsersteller
 03.07.2022, 09:44

Erstmal danke für die Antwort. Im Erklärvideo wurde gesagt, dass Normalverteilung und Varianzhomogenität gegeben sein müssen für die zweifaktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung. Beides ist nicht gegeben. Genauere Angaben: Bei meiner Forschung gibt es zwei Messzeitpunkte, bei denen die gleichen Probanden einen Fragebogen ausgefüllt haben. Ich habe vier Gruppen bzw. Ausprägungen, wobei zwei Kontrollgruppen sind und zwei Interventionsgruppen. Jeweils in Geschlechter geteilt. Blöd ist zudem, dass die "Gruppengrößen" sehr unterschiedlich sind, die Interventionsgruppe der Frauen hat nur 7 Teilnehmer und die Kontrollgruppe der Männer 35. Darauf hatte ich leider keinen Einfluss. Aber zurück zu meiner Frage, kann ich die Varianzanalyse einfach durchziehen, auch wenn die Tests auf gleiche Varianzen innerhalb der Gruppen und die Normalverteilung nicht gegeben sind?

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Machma2000  03.07.2022, 10:15
@svens987654321

Varianzhomogenität ist wichtig, insbesondere wenn die Gruppen sehr unterschiedlich groß sind. Am einfachsten wäre die Bildung von vorher-nachher-Differenzen und Vergleich zwischen den Gruppen per einfaktorieller Varianzanalyse. Sollten die Differenzen ebenfalls inhomogen sein, kann man ein Korrekturverfahren (Welch oder Brown-Forsythe) verwenden.

Normalverteilung bezieht sich auf die Residuen, nicht auf die abhängige Variable. Bei n > 30 ist auch das nicht mehr von Interesse.

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