Was müsste passieren damit keine Kriege mehr geführt werden?

12 Antworten

Kriege gibt es immer und überall. Selbst in der Tierwelt. Und zu 100% auch bei Außerirdischen. Es liegt in der biologischen Natur eines Lebewesens.

Es gibt demnach nur 1 Möglichkeit. Das Ende des Universums durch ein BigFreeze.

Oder wenn wir uns auf eine metaphysische Ebene begeben

da müsste man erstmal deren Profiteure das Handwerk legen, also den Menschen die Waffen herstellen und damit Geld verdienen, wird aber nicht passieren weil ich denke das die richtig mächtig sind=)

Die Menschen müssten sich nur einmal vernünftige Gedanken machen über die Kriegsgründe, mithin darüber, welchen Nutzen sie sich von der Beteiligung oder Unterstützung der ständigen wechselseitigen Vaterlandsverteidigungen versprechen. Dann wäre endgültig Schluss damit. Die ganz wenigen Individuen, die sich heutzutage aus Kriegen noch irgend einen persönlichen Nutzen versprechen würden, würde dann niemand mehr ernst nehmen oder gar als Anführer verehren.

Wenn ein Stamm von Steinzeitmenschen mangels Naturbeherrschung zu verhungern drohte, dann konnte der unter Umständen tatsächlich einen kollektiven Nutzen erzielen durch die Eroberung oder Verteidigung von Lebensraum mittels Vernichtung von Menschengruppen, mit praktischer Vernunft, ganz ohne Ideologie. Nur bei naturgegebenem Mangel konnten Kriege unausweichlich sein nach dem sozialdarwinistischen Prinzip "Fressen oder gefressen werden!"

Aber darum geht es ja schon lange nicht mehr. Heute ist jeder Mangel gesellschaftlich erzeugt, sei es friedlich oder kriegerisch. Die Natur ist längst so umfassend beherrscht, dass ohne großen Arbeitsaufwand alle menschlichen Bedürfnisse locker übererfüllt werden können. Wir könnten uns in diesem gigantischen Überfluss die Welt paradiesisch einrichten durch die Ausrichtung der Produktion an den menschlichen Bedürfnissen anstatt an Herrschaftsansprüchen und Herrschaftserweiterungen mitsamt dem dazu erforderlichen bedrohlichen Waffenarsenal, das zur Beendigung der Menschheitsgeschichte taugt. Die Zeit vernünftiger, unabwendbarer Kriege ist schon lange vorbei!

Heutzutage bringen Kriege nur immer mehr kollektives Elend, Schmerzen, Hunger, Tod, Vernichtung von Reichtum und Erzeugung von Mangel aller Art, aber keinesfalls irgend einen kollektiven Nutzen außerhalb einiger ziemlich kleiner Cliquen von Machthabern, die ihre Ziele gelegentlich blutrünstig verfolgen, gestützt auf Millionen jubelnder, verrückter und todesmutiger Follower.

Hallo sirbby113,

Was müsste passieren damit keine Kriege mehr geführt werden?

Nunja. Eigentlich wären genau dafür die Voraussetzungen längst zur Genüge vorhanden:

Schon nach den entsetzlichen Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges hat man ganz bewusst eine Welt-Friedensordnung zu schaffen versucht, um das künftige friedliche Zusammenleben aller Völker sicherzustellen.

Deren Kern-Bestandteile sind unter anderem die friedliche Ko-Existenz der souveränen Staaten und deren Kooperation zum gemeinsamen, wohlwollenden Fortschritt der Völker; und zwar insbesondere durch die Gründung der "Vereinten Nationen" sowie die Errichtung des Internationalen Völkerrechts, zu dessen Einhaltung sich alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen bedingungslos verpflichtet haben; siehe dazu https://unric.org/de/charta/ :

Art. 2 Satz 3 und 4 sagen ausdrücklich:

3. Alle Mitglieder legen ihre internationalen Streitigkeiten durch friedliche Mittel so bei, daß der Weltfriede, die internationale Sicherheit und die Gerechtigkeit nicht gefährdet werden.
4. Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt.

Man hat damals ganz bewusst und wohlweislich eine auf Weltfrieden und dessen Sicherstellung aufgebaute, gemeinsame Weltordnung zu schaffen versucht.

Unter anderem war die damalige Sowjetunion Gründungsmitglied der "Vereinten Nationen". Nach ihrem Zerfall hat Russland als Nachfolgestaat ebenso ausdrücklich die Gültigkeit des Internationalen Völkerrechts anerkannt und sich auf dessen Einhaltung verpflichtet.

Die Tücke dabei ist: Damit ein Krieg ausbricht, reicht ein einziger, der ihn beginnt.

Damit Frieden herrscht, müssen ALLE ihn BEWUSST wollen.

Frieden herrscht nicht bereits dann, wenn zufällig mal einen Tag kein Krieg geführt wird, sondern erst dann, wenn tatsächlich alle bewusst auf jegliche Gewalt verzichten und ihre evtl. offenen Fragen ausschließlich diplomatisch lösen.

Leider hat der größte Landräuber des 20. Jahrhunderts Stalin auf den Konferenzen von Teheran und von Jalta ein Veto-Recht der ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates für sich herausgehandelt, durch das diese den Weltsicherheitsrat, der insbesondere im Kriegsfall verbindliche Entscheidungen hinsichtlich Internationaler Militär-Operationen zur Wiederherstellung des Weltfriedens treffen kann, lähmen können.

Stalin wollte ganz eindeutig weiterhin hochaggressiv militärisch eskalieren und seinen Machtbereich noch viel weiter ausbauen. Genau angesichts solcher hochaggressiver, anhaltender sowjetischer Eroberungs- und Unterwerfungs-Versuche (man denke z.B. an den kommunistischen Februar-Putsch und deren Machtübernahme in der Tschechoslowakei 1948 oder an die fast ein Jahr andauernde sowjetische Berlin-Blockade 1948/49) wurde 1949 die NATO als Verteidigungsbündnis gegründet, weil jedes einzelne Land für sich einem sowjetischen militärischen Überfalls kaum etwas entgegensetzen können hätte und völlig unterlegen wäre.

In den 1970ern versuchte das sowjetische Breschnew-Regime auch in Afghanistan kommunistische Putsche, um dort ebenfalls eine kommunistische Marionettenregierung unter seiner Vorherrschaft zu installieren. Nachdem diese Versuche gescheitert waren, ließ das Kreml-Regime 1979 die Sowjetarmee in Afghanistan einfallen, um dort mit Waffengewalt einen Machtwechsel zu erzwingen.

Aber trotz haushoch drückender militärischer Überlegenheit konnte die Sowjetarmee kein einziges ihrer Kriegsziele erreichen und musste 1989 – nach 10 Jahren – erfolglos, geschlagen und vor der gesamten Welt blamiert wieder abziehen. 

Zwei Jahre später ist die wirtschaftlich völlig am Boden liegende Sowjetunion zerbrochen.

Sofort mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 und dem Entstehen einer demokratischen Grundordnung im Nachfolgestaat Russland gab es eine gewaltige, sehr positive und total hoffnungsvolle Aufbruchsstimmung auf allen Seiten. Es wurden größte Anstrengungen unternommen, einen künftigen Weg absolut wohlwollender und vertrauensvoller Kooperation zu gehen, um eine neue, auf Stabilität und Frieden beruhende europäische Ordnung und Welt-Ordnung schaffen zu können.

In ganz vielen Bereichen wurde unverzüglich eine intensive Zusammenarbeit der internationalen Staatengemeinschaft mit Russland aufgenommen; mit dem bewussten Ziel, maximal auf Russland zuzugehen und es bestmöglich zu unterstützen. Allein in diesem geschichtlich extrem kurzen Zeitraum sowie in zeitlich enger Lage dazu ist an Versuchen, Russland bewusst mit einzubinden, stichwortartig zu nennen:

• die "Charta von Paris" (1990)

• die Zusammenarbeit der NATO mit Russland seit 1991 in Fragen der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik

• die "Partnerschaft für den Frieden" 1994

• Die Einrichtung der „Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ (OSZE) als Nachfolgerin der KSZE ("Helsinki-Schlussakte", man erinnere sich) und feste Institution der europäisch-russischen Zusammenarbeit 1995

• die NATO-Russland-Grundakte 1997

• Der NATO-Russland-Rat ebenfalls 1997

• die bewusste Aufnahme des wirtschaftlich eigentlich viel zu schwachen Russlands in die G7, die dadurch zur G8 wurden 1998

• die Eröffnung einer Ständigen russischen Vertretung beim NATO-Hauptquartier in Brüssel und dem Oberkommando der Alliierten Streitkräfte in Europa 2001

• Gar nicht aufzählen kann man jeden einzelnen Punkt im Rahmen der Aufnahme vielfältiger wirtschaftlicher Beziehungen mit dem wirtschaftlich völlig am Boden liegenden Russland

• Ebenso kann man gar nicht aufzählen die Unterstützung Russlands ebenso wie weiterer ehemaliger Sowjet- und „Ostblock“-Staaten und deren Bevölkerung durch zahllose Nichtregierungsorganisationen (NGO's) auf Einladung der jeweiligen Staatsregierungen.

Die freien demokratischen Staaten haben zusammen mit einer Fülle an NGO's ihr Äußerstes gegeben, Russland und die ehemaligen Sowjet-Staaten in Abstimmung mit deren Regierungen umfassend und in jeglicher Hinsicht zu unterstützen, ihnen wirtschaftlich rasch wieder auf die Beine zu helfen und beim Aufbau einer Gesellschaftsordnung auf allgemeinen Wohlstand, Sicherheit, Frieden, Freiheit und Menschenrechten zu helfen.

In diesem Jahrzehnt lagen tatsächlich ganz große Chancen für eine künftige Zusammenarbeit der Welt auf Basis der Werte der Vereinten Nationen, wie sie eigentlich bereits nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges beschlossen waren, aber an Stalins imperialistischem Vorherrschaftswahn scheiterten.

Allerdings haben in Russland sofort mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion die alten imperialistischen Hardliner – für die deren Zusammenbruch und damit auch der Verlust der von Stalin erpressten Vorherrschaft eine Katastrophe war und die diese frühere russische Vorherrschaft zurückhaben wollen – versucht, sich wieder an die Macht zu kämpfen, was ihnen mit Putin dann gelungen ist. .

Das ganz große Problem in dieser Zeit war das Scheitern des damaligen russischen Präsidenten Jelzin in seinen inner-russischen Reformbemühungen in Verbindung mit diesem raschen Wieder-Erstarken des imperialistischen Vorherrschafts- und Unterwerfungswahns in Russland.

Dies führte dazu, dass Russland schon 1994 – keine 5 Jahre nach dem erfolglosen Abzug aus Afghanistan – den nächsten großen Krieg begann, diesmal gegen Tschetschenien, welches somit das erste Land wurde, das die Russen wieder "zurückholen" und unterwerfen wollten.

Der Artikel hier https://www.spiegel.de/politik/dieser-zar-ist-boese-a-df253960-0002-0001-0000-000009159807 aus dieser Zeit ist dazu absolut aussagekräftig:

»DIESER ZAR IST BÖSE«
Für den Kriegsherrn Boris Jelzin ging es um den Bestand seines Reiches - aber auch um sein Amt. Verlassen von Parlament und Reformern, regiert der eigensinnige Präsident nur noch mit einem Klüngel alter Kumpane. (...)
Der Mann, der Rußland in eine Demokratie hatte verwandeln wollen, traf seine Entscheidung zum Sturm auf Grosny gegen den Willen der Mehrheit seiner Bürger, gegen eine Resolution seines Parlaments, ohne einen Beschluß seiner Regierung, ohne den Segen des Patriarchen, unter dem Unmut einflußreicher Militärs und dem Protest der Moskauer Demokraten.
Dieser Zar Boris hatte 1991 das Völkergefängnis UdSSR zerschlagen - jetzt suchte er sich mit einer Waffentat auszuzeichnen, zu der noch jeder Kreml-Herr auch nach dem großen Landräuber Stalin ausgeholt hat: einem Gewaltschlag gegen ein kleines Volk.
Hatte Chruschtschow seine Panzer und Soldaten nach Budapest geschickt, Breschnew nach Prag und Kabul, Gorbatschow nach Baku und nach Vilnius (damals protestierte Jelzin), so setzte Jelzin die Armee jetzt nach Tschetschenien in Marsch, in eine abtrünnige Kleinrepublik, die beim Verschwinden der Sowjetunion 1991 ihre Unabhängigkeit erklärt und den Russischen Föderationsvertrag nicht unterschrieben hatte. (...)
Den letzten Anstoß für Jelzins Marschbefehl nach Grosny dürfte die Einsicht geliefert haben, daß dem Präsidenten in Moskau die Macht entgleitet. Die Wirtschaftsreformen sind zum Stillstand gekommen, jeder weitere Fortschritt stößt auf den gesammelten Widerstand der alten Nomenklatura, die ihren Monopolbesitz an der Großindustrie nicht preisgeben mag. Breite Wählerschichten, denen Jelzin einmal als Volksheld galt, wenden sich von ihm ab. Das Volk will nicht mitmarschieren in Jelzins Katastroika. (...)
So sucht Jelzin, einst das Bollwerk der Reformer und Demokraten, nach neuen Verbündeten: Abgesandte obskurer Patriotenvereine, Anhänger des Hitler-Fans Alexander Barkaschow und Parteigenossen Schirinowskis gehen jetzt im Kreml aus und ein: »Ich habe lange gedacht, daß die um Audienzen betteln«, äußert ein Jelzin-Berater, »bis ich verstanden habe: Sie sind gerufen worden.«
Sie alle leiden darunter, daß ihr Vaterland etwa auf den Umfang der Zeit Peters des Großen schrumpft und um 300 Jahre Expansion zurückgeworfen wird. Arkadij Wolski, ein politischer Wortführer des militär-industriellen Komplexes,     berief zum Jahresende 1994 einen Kongreß zur Wiedervereinigung der Sowjetunion ein.

Jelzins innerrussisches Scheitern hat den Weg zu Putins Aufstieg und Machtübernahme 1999 bereitet; was nichts anderes ist als die totale Rückkehr des neo-imperialistischen Expansions-, Vorherrschafts- und Unterwerfungswahns und die radikale Abkehr der vorherigen wohlwollenden Zusammenarbeit und Kooperation.

Übrigens war es insbesondere auch dieser russische Überfall ab 1994 auf Tschetschenien (das 1991 wie etliche weitere frühere Sowjetstaaten auch seine Unabhängigkeit erklärt hatte), der ganz wesentlich dazu führte, dass etliche ehemalige Ostblock- und Sowjetstaaten sehr dringend um ihre Aufnahme in die NATO gebeten haben:

Diese inner-russischen Fehlentwicklungen – insbesondere der so rasch wiedererstarkte, massive neo-imperialistische Expansions-, Vorherrschafts- und Unterwerfungswahn in Russland – wurden völlig verständlicherweise von den souverän gewordenen ehemaligen Ostblockstaaten mit immer größerer Sorge gesehen, weil sie natürlich real befürchten mussten, dass irgendwann ein größenwahnsinniger Verbrecher an der Spitze Russlands gewissen- und skrupellos Abkommen und Verträge brechen könnte, um diese Staaten wieder zu überfallen und "zurück zu holen".

Putins Worte, siehe https://www.tagesspiegel.de/politik/putins-vergleich-mit-zar-peter-lasst-balten-polen-finnen-zittern-5147884.html

Kremlchef will Gebiete „zurückholen und stärken“     :
Putins Vergleich mit Zar Peter lässt Balten, Polen, Finnen zittern (...)
Wladimir Putin redet ganz offen über seine Ziele. Er will die Sowjetunion zurück. Und noch mehr: Er fordert einen russischen Herrschaftsbereich, wie ihn das Zarenreich hatte. (...)
Es geht ihm, das spricht er unmissverständlich aus, nicht nur um die Ukraine.

Da den ehemaligen Sowjet-Republiken und Ostblock-Staatenvöllig bewusst war, dass sie allein keine Chance gegen einen russischen Überfall hätten, begannen sie, sich nach Verteidigungs-Bündnissen umzuschauen und bei der NATO um Aufnahme zu bitten. So kam es zu jenem Vorgang, der als sogenannte "NATO-Osterweiterung" bekannt wurde, nämlich die Aufnahme ehemaliger Ostblock-Staaten in die NATO, die um Aufnahme gebeten hatten.

Es war nicht die NATO, die sich aktiv ausdehnen wollte, sondern die Sorge der Nachbarstaaten Russlands aufgrund der inner-russischen Fehlentwicklungen hat diese dazu gebracht, um Aufnahme in die NATO zu bitten, weil Russland dadurch - nur 5 Jahre nach dem erfolglosen Ende des Afghanistan-Krieges - wieder wie zu schlimmsten Stalin-Zeiten zu einer offenen Bedrohung der Sicherheit und Souveränität anderer Staaten geworden war - was bis heute andauert.

Nicht Russland wird bedroht, sondern von Russland geht eine massive Bedrohung aus - heute mehr denn je in der jüngeren Geschichte.

Seit seiner Machtübernahme 1999 führt Putin unablässig Kriege und lässt in zahlreichen Ländern durch seine Terroristen morden sowie Terror und Gewalt verbreiten, siehe meine Antwort hier https://www.gutefrage.net/frage/glaubt-ihr-das-so-ein-wahnsinniger-wie-putin-sich-mit-der-ukraine-zufrieden-geben-wuerde#answer-545973611 .

In Russland selbst hat Putin nicht nur keine 4 Wochen nach seiner Machtübernahme den entsetzlich und barbarisch geführten Zweiten Tschetschenienkrieg begonnen, der 10 Jahre (1999-2009) andauerte und bei dem ein Drittel der Tschetschenischen Bevölkerung um's Leben kam, sondern auch – beginnend sofort mit seiner Machtübernahme –innenpolitisch jeden Funken von Demokratie zunehmend beseitigt, jede Opposition immer mehr unterdrückt, die Medien und das Internet unter seine Kontrolle gebracht, zahllose Ermordungen unliebsamer Personen durchführen lassen sowie außenpolitisch Russland einseitig und unter Verbreitung einer Fülle von Propaganda-Lügen zunehmend aus allen früheren Partnerschaften und Kooperationen herausgeführt, nicht zuletzt 2008 mit dem Versuch eines Gegen-Entwurfs zur "Charta von Paris" und vielem weiteren.

Spätestens seit dem Überfall auf die Krim im Jahr 2014 war klar, dass Putin und sein Regime nicht einmal mehr das Internationale Völkerrecht respektieren würden; und mit dem offenen Unterwerfungs- und Völkermordkrieg gegen die Ukraine hat Putin so ziemlich alle Abkommen und Verträge der letzten sieben Jahrzehnte einschließlich der Helsinki-Schlussakte von 1975 gebrochen und will wieder zurück zum "Recht" des Stärkeren.

Fazit: Es reicht leider ein Einziger auf der Welt, der nicht entsprechend des verpflichtenden Rahmens der Charta der Vereinten Nationen kooperieren und diese einhalten will, um das friedliche Zusammenleben der Völker zu torpedieren.

Nach den ganz hoffnungsvollen Entwicklungen der 1990er-Jahre ist die jetzige Situation aufgrund Putins neo-imperialistischem Expansions-, Unterwerfungs- und Vorherrschaftswahn umso schlimmer.

Dadurch wurden soviele Möglichkeiten zerstört, die erst nach weiteren Jahrzehnte eines neuen "Kalten Krieges" wieder kommen werden – und dann hoffentlich derart abgesichert werden, dass sie nicht noch einmal in nur 20 Jahren verspielt werden.

Liebe Grüße 🙂


sirbby113 
Beitragsersteller
 25.08.2024, 18:01

das war sehr informativ, danke

Ralph9  25.08.2024, 18:35
@sirbby113
das war sehr informativ, danke

Bitte, sehr gern.

Wie gesagt haben nach den katastrophalen Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs zahlreiche Staaten auf der ganzen Welt genau dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen versucht; u.a. mit der Errichtung des Internationalen Völkerrechts, zu dessen absoluter Einhaltung sie sich eigentlich bedingungslos verpflichtet haben – einschließlich der Russischen Föderation als Nachfolge-Staat der Sowjetunion, welche Gründungsmitglied der Vereinten Nationen war – sowie eben durch die Gründung der Vereinten Nationen in ihrer heutigen Form.

Allerdings leiden all diese Rahmenbedingungen heute noch daran, dass man damals der hochaggressiven stalinistischen Sowjetunion sehr weit entgegengekommen ist; und dass die jetzige Russische Föderation ebenfalls schon zurück bis Putins Machtübernahme 1999 (!) und auch schon vorher ebenfalls nichts anderes tut als aus reiner imperialistischer Mordlust, Machterweiterung und um erneut Landraub zu betreiben wiederum hochaggressiv militärisch agiert und nach wie vor nichts anderes tut als unablässig Kriege zu führen.

Bezeichnenderweise waren es übrigens vor allem die vom Kreml beherrschten ehemaligen Sowjet-Staaten, die 1948 der "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" durch die UN-Generalversammlung NICHT zugestimmt hatten; nämlich die Sowjetunion selbst, die Ukraine, Belarus, Polen, die Tschechoslowakei und Jugoslawien sowie Saudi-Arabien und Südafrika. 

Allein das sagt schon ganz viel aus – zumal wenn man sich vor Augen stellt, dass das heutige verbrecherische russische Terror-Regime wiederum gewissen- und skrupellos über die Leichen unzähliger Millionen von Menschen in zahlreichen Ländern auf mehreren Kontinenten geht, in denen es entweder offiziell Kriege führt oder aber durch seine illegalen Söldner-Terroristen wie z.B. "Wagner" massenhaft morden, foltern, terrorisieren, Menschen in die Flucht schlagen und ganze Staaten erschüttern lässt.

Und dabei hatte man unter den von mir erwähnten, total hoffnungsvollen Vorzeichen der 1990-er-Jahre zum Millenniumswechsel noch ganz bewusst die Millenniumsziele der Vereinten Nationen verabschiedet; in der Hoffnung, nun endlich weltweit gemeinsame Anstrengungen zur friedlichen Kooperation und Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen weltweit unternehmen zu können, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Millenniums-Entwicklungsziele :

Bekämpfung von extremer Armut und Hunger; Primärschulbildung für alle; Senkung der Kindersterblichkeit; Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Mütter; Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen schweren Krankheiten; Ökologische Nachhaltigkeit; Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung.

Dass die gesamte Welt leider wieder ganz weit davon entfernt ist, diese Ziele zu erreichen; und dass unzählige Millionen von Menschen in zahlreichen Ländern auf mehreren Kontinenten sich immer wieder neu auf lebensgefährliche Fluchtrouten machen müssen, liegt vor allem an den benannten katastrophalen inner-russischen Fehlentwicklungen nach dem Scheitern der Sowjetunion, durch die das verbrecherische russische Terror-Regime die gesamte Welt längst wieder in einen nächsten "Kalten Krieg" zurückgeworfen hat und dabei selber sogar unablässig "Heiße Kriege" führt; fast bis zurück zum Zerbrechen der Sowjetunion.

Es ist geradezu "Zynismus auf Russisch", dass die Russische Föderation im Juni 1994 noch ihren Beitritt zur "Partnerschaft für den Frieden" erklärt, aber dann nur wenige Monate später den oben genannten Unterwerfungskrieg gegen Tschetschenien losgebrochen hat – was wiederum dazu führte, dass sämtliche ehemaligen Ostblockstaaten ganz dringend und rasch um ihre Aufnahme in die NATO gebeten hatten, weil sie einerseits erkennen mussten, dass die russische Unterschrift das Papier nicht wert ist, auf dem sie steht; und dass sie andererseits das nächste Ziel russischer Unterwerfungs- und Rückholungsgelüste werden könnten.

Seit die Bolschewisten in der Oktoberrevolution von 1917 in Russland mit aller Gewalt die Macht an sich gerissen und sofort damit begonnen haben, Kriege zu führen, um mit aller Gewalt immer mehr Staaten der kommunistischen Wahn-Ideologie zu unterwerfen – siehe z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Russischer_B%C3%BCrgerkrieg

Der Krieg wurde erbittert und brutal besonders auch gegen die Zivilbevölkerung geführt; etwa 8 bis 10 Millionen Menschen verloren ihr Leben.

–, gehen von dort nahezu durchgehend eine immense Kriegsgefahr und permanente militärische Aggression aus.

Seitdem gab es nahezu ununterbrochen eine Unmenge vom Kreml ausgehender Kriege, Unterwerfungs-Feldzüge, angezettelter Revolutionen und Regime-Changes, siehe meine Antwort hier https://www.gutefrage.net/umfrage/wer-sind-die-groessten-schurkenstaaten#answer-558959344 .

Und auch das jetzige verbrecherische russische Terror-Regime versucht nichts anderes, als mit aller Gewalt militärisch durch Kriege seine Macht und Vorherrschaft auszubauen; wo ein Menschenleben keinen Kopeken wert ist, geschweige denn einen Rubel ... .

Ich denke mal, sehr positiv würde Bildung in verschiedensten Arten wirken. Vom Wissen, bzw. Kennen (selbst erlebt), was Verletzung, Schmerz und Tod bedeutet, über grundlegende gesellschaftspolitische Bildung (wem nützen Kriege, wem schaden sie), und mittels gerechterer Verteilung von Besitz. (Achtung, Besitz ist kein Eigentum. Besitz ist das, was ich gerade legal nutzen darf, Eigentum das, was einem gehört.) Wer genügend Besitz zu verlieren hat und wahrscheinlich auch verlieren wird, im Kriegsfall, wird sich das (wenn nicht völlig dumm) auch etwas genauer überlegen.

Und was Ralph9 schön erklärt hat: rechtliche Festlegungen, gemeinsame Abmachungen (von Staaten) nützen natürlich auch.