was macht der Schulsozialarbeiter bei Suizidgedanken?
Hallo, also meine Frage ist wie das dann alles genau abläuft sobald man ihm davon erzählt hat. Ich weiß, dass er verpflichtet ist die Schweigepflicht zu brechen und meine Eltern anzurufen aber wie genau läuft das ab und muss ich dann in eine Klinik? Ich bin 15 btw. Würde sie mich an dem Tag nachhause gehen lassen und dann später meine Eltern anrufen? oder würde sich mich in der Schule behalten?
Dass kommt wahrscheinlich auch auf die Situation genau an aber es wäre bei mir der Fall, dass ich es schon probiert hatte und es nicht funktioniert hat aber ist dass dann schon ein Grund für eine Klinik bzw. wie genau reagiert der Schulsozialarbeiter darauf? Meine Mindset hat sich nach meinem Versuch nicht gebessert ich kämpfe seit dem jeden Tag es nicht wieder zu versuchen…
Ich hoffe ihr versteht meine Frage und bitte um ernstgemeinte Antworten!
LG
5 Antworten
Mein Bruder hatte seinen ersten Selbstmordversuch mit 11. Das haben wir aber erst Jahre später erfahren von einer Ärztin, nachdem er sich 2018 das Leben genommen hat.
Die ärztliche Schweigepflicht ist extrem streng geregelt und du musst sicherlich nicht in eine Klinik, wenn du das nicht willst. Aber du bekommst sehr viele Lösungsvorschläge wenn du dich öffnest! Das kann ich dir als betroffene Angehörige sagen.
Nimm diese Chance wahr. Es gibt so viele Lösungen für ein (ich gebe zu großes) Problem. Du musst nichts erdulden und nichts ertragen. Oft ist man im eigenen Dasein hilflos überfordert und das versteht jeder. Aber verzichte nicht auf Fachkräfte, sie können dir helfen!
Wenn du sagst, dass du das nicht möchtest, sind die sehr diskret. Mach dir da keine Sorgen!
aber sie sind ja verpflichtet dazu dass hat er mir auch gesagt
wenn ich von suizidgedanken spreche sind sie verpflichtet dazu die schweigepflicht zu brechen und meinen Eltern bescheid zu sagen
Willst du das machen !??????? Mach das nicht du bist noch jung & so vieles steht vor dir liebes
ja deswegen suche ich auch hilfe aber ich will halt nicht dass es meine Eltern erfahren
eig wenn es deine Eltern erfahren wäre es sehr gut das sind die einzigen Menschen die dir nah sind & zu einem Psychologen brauchst du auch Unterschrift von deinen Eltern
wieso hast du so welche Gedanken ????
das ist das Problem ich bin meinen Eltern überhaupt nicht nah. Ich habe kein Vertrauen zu ihnen. Ich könnte mit 15 prinzipiell alleine zum Therapeuten aber ich kann es mir halt nicht leisten.
und zu den Gedanken… ich kann es gar nicht so erklären…Ich wurde nie gemobbt; misshandelt oder sonst was aber mir geht es schon fast mein ganzes leben so schlecht also seit ich mich gescheit erinnern kann…Und da ich nicht wirklich ein bestimmtes Trauma habe hab ich halt angst dass ich nicht ernst genommen werde und dass Leute denken ich will nur Drama oder dass ich übertreibe
wer so einen Gedanken hat wird ernst genommen! Dein inneres Kind ich hat einen Trauma nur an den du dich nicht dran erinnern kannst
du bist sehr stark depressiv
du muss mehr Farbe ihm leben sehen
Ich denke ich kann dir da eine Antwort drauf geben, weil ich selbst Schulsozialarbeiterin an einer Gesamtschule bin.
Wenn jemand mit Suizidgedanken zu mir kommt, kläre ich zuerst ab, wie akut diese Gedanken sind. Sind sie einmal in der Woche da? Oder täglich? Wie konkret sind diese Gedanken? Gibt es vielleicht sogar schon Pläne?
Es geht auch immer um die Stabilität und in wie fern ich den/der Schüler/in Vertrauen kann. Wenn jemand immer wieder zu mir kommt, er/sie meint, dass er/sie stabil ist, ich weiß ich kann ihm/ihr Vertrauen, dann werde ich erstmal weder den Eltern, noch sonst wen informieren.
Sollte jemand aber nicht stabil sein, sich selbst nicht sicher sein oder sogar schon konkrete Pläne haben, dann muss ich natürlich aktiv werden.
Der Ablauf ist dann eigentlich immer sehr ähnlich:
- Der/Die Schüler/in verbleibt im Unterricht oder im Büro, dann unter Aufsicht.
- Ich informiere die Schulleitung über eine akute Selbstgefährdung und
- rufe im nächsten Zug direkt die Eltern an. Bitte darum, dass man so schnell wie möglich in die Schule kommt. Dieses Gespräch muss am gleichen Schultag passieren!
- Im Gespräch erkläre ich den Eltern, wie es ihren Kind geht und welche Schritte jetzt eingeleitet werden müssten. Hier kann es zu folgenden Reaktionen kommen:
- Die Eltern stimmen zu und fahren ihr Kind selbst in die Kinder- und Jugendpsychiatrie oder wir rufen einen RTW, der das Kind direkt dorthin bringt.
- Die Eltern stimmen dem nicht zu, sehen keine Notwendigkeit und dann ist der Fall gekommen, in dem ich das Jugendamt über eine Selbstgefährdung informieren muss, bei dem die Eltern nicht unterstützend mitwirken. Selbst wenn dann die Eltern nein sagen, kann das Jugendamt das Familiengericht anrufen und das sorgt dann für eine Zwangseinweisung.
Solltest du bereits einen Versuch gehabt haben, wird man das natürlich sehr ernst nehmen und auch eher darauf achten, dass es zu einen Elterngespräch kommt und das diese dann in der Verantwortung stehen, dass sie dich in der Klinik vorstellen.
Erstmal danke für deine Antwort!
Hast du vielleicht einen Tipp wie ich dem Sozialarbeiter sowas erzählen kann? weil ich hab nicht wirklich ein bestimmtes Trauma und so und ich will nicht so rüber kommen als würde ich übertreiben…
Ich glaube, dass du offen und ehrlich sein darfst. Jeder der zu uns (Schulsozialarbeiter) kommt, hat in der Regel ein Problem und möchte es klären. Niemand kommt zum Spass! Daher sei offen und erzähle wie es dir geht.
ich war halt schon einmal dort und hab von der Trennung meiner Eltern geredet du von meinem SVV…und ich glaub er denkt mir geht es nicht soo schlecht. Deswegen will ich nicht einfach sowas raushauen, verstehst du?
der Sozialarbeiter wird dich mit Zustimmung in eine therapeutische Einrichtung bringen wo dir geholfen wird, damit du erkennst, dass es keinen trifftigen Grund gibt sein Leben zu beenden.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass du wenn du im Moment stabil bist, nichts passiert. Wenn der Sozialarbeiter aber mitbekommt das du instabil bist, dann kann da schon was gemacht werden.
Bitte, rede darüber, und bitte, denke darüber nach dich in eine Klinik einzuweisen, wenn du so labil bist.
Ich schäme mich dafür, 3 Jahre lang gewartet zu haben, bis ich dagegen angekämpft habe.. und es wird immer schwerer, also fang jetzt damit an!
Ich wünsche dir echt alles gute <3
dankeschön für deine Worte die sind echt ermutigend. Ich werde mich versuchen zu überwinden!
erstmal mein Beileid!
Ich hab um ehrlich zu sein kein Problem mit dem Sozialarbeiter zu reden aber ich will halt nicht dass meine Eltern es erfahren da ich nicht so eine enge bzw gute Bindung habe