Was lernt man in "Gender Studies"?

4 Antworten

Ich habe mich während meiner Uni-Zeit in einige Gender Studies Vorlesungen gesetzt. Ich habe in meinem Leben noch nie so viel wissenschaftlichen Unsinn gehört.

Beispiel: Es wurde eine Studie besprochen, die die Hypothese hatte, dass in Meetings Frauen weniger sagen als Männer, weil sie gesellschaftlich dazu erzogen wurden, den Mund zu halten und Männer dazu dominant zu sein. Es wurde dann heraus gefunden, dass Frauen mehr in Meetings sprechen. Und anstatt die Hypothese zu verwerfen und die Prämisse zu hinterfragen, wurde einfach gesagt, dass Frauen mehr reden MÜSSEN, weil sie sonst nicht von den dominanten Männern gehört werden.

Diese Fachrichtung is einfach nur ideologisch aufgeladen. Man sieht das z.B. daran, dass man dort relativ einfach Hoaxpaper verbreiten kann. https://en.wikipedia.org/wiki/Grievance_studies_affair

Zusätzlich widersprechen sie häufig biologischen Erkenntnissen z.B. der Evolutions- und Verhaltensbiologie. Denn eine Grundlage der gender Studies ist die schon lange widerlegte "Blank Slate Hypothese". Also dass das menschliche Verhalten komplett erlernt sei.

Ich kann auch die etwas ältere Dokumentation Hjernevask empfehlen. Hier entlarven sich Gender-"Wissenschaftler".

Man lernt also nur Dogmen auswendig, ignoriert Beweise die dagegen sprechen und hebt Dinge, die für die Hypothesen sprechen, stark hervor.


Tannibi  15.08.2023, 14:33

Es ist wie bei der Theodizee. Man hat eine feststehende
Ideologie, also ein vorgegebenes Ergebnis. Die Fakten
passen nicht dazu. Also braucht man eine Funktion dazwischen,
die die Anpassung bewirkt. Diese Funktion findet dann die
Gender-Forschung. Wichtiges Werkzeug ist "Beweis durch Behauptung".

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LeWe23  15.08.2023, 14:14

Komisch. Wie kommt es dann, dass in meiner Uni auch Männerrollen diskutiert wurden und wie sie sich im Laufe der Zeit gewandelt haben bzw. wie sie in unterschiedlichen Kulturen und zu unterschiedlichen Zeiten verschieden waren?

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JeyEm2  15.08.2023, 22:07
@LeWe23

Was widerlegt deine Aussage jetzt von meinem Text?

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LeWe23  16.08.2023, 10:44
@JeyEm2

Die Behauptung, dass es nur um Dogmen gehe und um Frauen. Das ist nachweislich Blödsinn.

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Das ist ein interdisziplinäres Feld, das sich mit unterschiedlichen Geschlechterrollen in unterschiedlichen kulturellen und zeitlichen Kontexten befasst - ja auch mit männlich konnotierten Rollen. Dazu nimmt man Medien, Film, TV, Literatur aber auch historische Beispiele her. Man analysiert sie, ordnet sie ein und betrachtet sie durchaus auch kritisch. Man diskutiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede, vergleicht Strömungen und Ausprägungen usw. Das ganze wird dann zum Beispiel auch politikwissenschaftlich, soziologisch, philosophisch oder auch religions- und sprachwissenschaftlich betrachtet.

Ist recht komplex und weit gefächert. Schließt viele Fachrichtungen mit ein.

Von Experten LunarEclipse und CarinaSchoppe bestätigt

Gender Studies sind ein interdisziplinäres Forschungsgebiet. Entsprechend unterschiedlich können auch die Inhalte je nach Studienverlauf und Studiengang aussehen. So lernt man an der Uni zu Köln z.B. über

  • die Hervorbringungen, Konstruktionen und Materialisierungen von Geschlecht, Sexualität, Geschlechterverhältnissen und Heteronormativität sowie ihre Verflechtungen in sozialen, kulturellen, rechtlichen, ökonomischen und naturwissenschaftlichen Ordnungsmustern und Klassifikationen
  • den permanenten Wandel, denen Vorstellungen und Institutionalisierungen von und Wissensdiskurse über Geschlechter und Sexualitäten unterliegen
  • die Analyse des konstitutiven Wechselverhältnisses von Macht und Geschlecht
  • wissenschafts- und erkenntnistheoretische Problematisierungen, unterschiedliche Zielsetzungen und Gegenstände
  • die Methoden der empirischen Sozialforschung, der Textanalyse und der Beratung und Intervention, ihre erkenntnistheoretischen und methodologischen Konzeptionen, die Fallauswahl, Entwicklung einer eigenen Fragestellung und deren Bearbeitung
  • den Zusammenhang des Wandels der Geschlechterverhältnisse und des Erziehungs- und Bildungswesens
  • soziale, kulturelle, biologische, somatische und psychologische Aspekte von Geschlecht und Sexualität und deren Verschränkung
  • literatur-, medien-, erziehungs-, geschichts-, kunst- und kulturwissenschaftlichen Ansätze und deren Einsatz beim Bearbeiten der Frage, wie Geschlecht und Sexualität in ästhetischen und medialen Produkten sowie digitalen Medien repräsentiert und konstruiert werden
  • soziale Problemlagen und die machtdurchsetzten politischen Prozessen ihrer Konstruktion und Definition im öffentlichen Diskurs
  • Kompetenzen in der Analyse sozialpolitischer Steuerungsmechanismen, Interventionsformen und Problemlösungsstrategien und ihrer Auswirkungen auf systematisch ungleiche Ressourcenausstattungen, Lebenslagen und Teilhabechancen
  • globale Transformationsprozesse, z.B. im Zuge von globalen Migrationsbewegungen, Klimawandel, Umweltzerstörung oder auch Digitalisierung und wie diese mit weltweiten sozialen Ungleichheiten zusammenhängen
  • rechtliche und soziale Institutionalisierungsprozesse von Geschlechterordnungen, insbesondere im Bereich des Sozialrechts, des Behindertenrechts, des Familienrechts und der Regelungen zum Personenstand
  • sexualisierte Gewalt und Beratungs- und Interventionsmöglichkeiten wie -erfordernisse

Wie gesagt: Das ist nur ein Auszug. An anderen Standorten spielen z.B. auch Biologie und Medizin eine wichtige interdisziplinäre Rolle. Die Idee, dass sich hinter diesem Fach nicht mehr als ein bisschen Esoterik und Gendern verbirgt, ist i.d.R. auf Unwissenheit und/oder Wissenschaftsfeindlichkeit zurückzuführen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mitglied des Cologne Center for Gender Studies

LeWe23  15.08.2023, 13:34

Absolut.

Deinem letzten Satz kann ich nur zustimmen. Ein Nutzer schreibt dazu weiter unten folgendes:

Ich vermute da lernt man das richtige Gendern und dass das Patriachat schlecht ist.

Ich denke, das zeigt sehr gut, wie wenig Ahnung manche Leute haben.

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Im Gender Studies Studium durchleuchtest du die Bedeutung der Geschlechter in allen kulturellen und gesellschaftlichen Bereichen, wobei du lernst, zwischen dem biologischen und dem gesellschaftlichen Geschlecht zu differenzieren.

Woher ich das weiß:Recherche