Was könnt ihr eurer Mutter nicht verzeihen?
Meine Mutter hat mich, als ich noch ein kleines Mädchen war, in meinem Zimmer eingesperrt und das Licht ausgeschaltet.
33 Antworten
Dass sie mir nach dem Wohnungswechsel, an einen Ort in dem es keine Kinder in der Nachbarschaft gab, an den Kopf geworfen hat, dass ich nun endlich sehe wie es ist, wenn ich keine Freunde habe und einsam bin.
Dass sie mich gezwungen hat, meinen kleinen Bruder, ihr Lieblings-Kind, alleine, vor einer ganzen Schulklasse in Schutz zu nehmen, obwohl dieser kleine Bruder "Mist" gebaut hat (sie es jedoch nicht glauben konnte oder nicht wahrhaben wollte)
Dass sie mich fast dazu anstiften konnte, ein Haustierchen auf brutalste Art zu töten... obwohl sie wusste, wie sehr ich Tiere liebe.
Dass sie sich alle Mühe gegeben hat, mir ein so schlechtes Selbstwertgefühl zu geben, dass es ihr fast gelungen wäre, dass ich keinen ordentlichen Schulabschluss machen konnte.
Dass sie mir bei jedem Schulausflug ein so schlechtes Gewissen eingeredet hat, weil sie als Kind keine Schulausflüge machen konnte, dass ich schlussendlich Ausflüge gehasst habe und mein Geburtstags- und Weihnachtsgeld von meinem Paten zusammen gekratzt habe um das Ganze zu finanzieren... weil ich mich nicht mehr getraute, meine Eltern um Geld zu bitten.
Dass sie mir nie die Möglichkeit gegeben hat, alleine zu entscheiden.
Dass sie mir verbieten wollte, mich mit meinem Freund zu treffen.
Dass sie mir die Schuld gegeben hat, dass ihre Ehe gescheitert ist.
Dass sie mich auch in den letzten Jahren, in denen ich zu Hause war, ihre Haushaltung erledigte, ihr bei der Jobsuche half, sie auf alle erdenkliche Weise in ihrer Scheidungs-Zeit mental und finanziell zu unterstützen versuchte... trotzdem wie ein Stück Dreck behandelte.
Dass sie mich innert 12 Stunden aus der Wohnung geschmissen hat, weil ich ihr eines Tages gesagt habe, dass ich ausziehen werde... und... ohne meinen damaligen Freund und jetzigen Ehemann... ich wohl unter einer Brücke hätte schlafen müssen.
Das ist nur ein ganz kleiner Auszug aus all den Geschehnissen und Erniedrigungen... ich versuche die Taten meiner Mutter zu verstehen... ich versuche sie als längst Vergangenes, nicht änderbares zu verdrängen... ich versuche nicht nachtragend zu sein... und ich versuche ihr zu vergeben...
...doch es fällt mir schwer, wenn ich mir ihr nicht über diese Sachen reden kann. Es fällt mir schwer, wenn sie einfach wütend wird, wenn ich ein solches Thema anschneide... doch auch wenn ich mich noch so sehr bemühe, alles Geschehene zu ignorieren... schafft sie es gelegentlich mit ihrem Verhalten alte Wunden aufzureissen.
Ich habe meiner Mutter, irgendwie tief in meinem Innern vergeben... ich finde es zwar nicht ok, was sie getan hat... und ich finde es auch nicht ok, was sie manchmal heute noch tut. Aber trotzdem ist sie meine Mutter... und es ist wohl einfach ihre Art, so mit mir umzugehen... sie wird sich wahrscheinlich nicht ändern können. Ich selbst versuche ihr einfach keine Angriffsfläche zu bieten... damit wir miteinander umgehen können. Dadurch werden wir halt leider nie ein richtiges Mutter-Tochter-Verhältnis haben, wie man das gelegentlich von anderen zu hören bekommt. Aber ich vermisse dieses Gefühl auch nicht, weil mein Verhältnis zu meiner Mutter wohl immer ein wenig... schwierig und speziell war.
oh, es tut so gut zu hören, dass jemand einem wirklich verstehen kann. Aber wahrscheinlich muss man wirklich ähnliches durchgemacht haben... um so was irgendwie verstehen zu können. Für viele klingt es einfach nur unfassbar und unverständlich... und manchmal fängt man an, an sich selbst zu zweifeln, weil man plötzlich glaubt, der Fehler könne bei einem selbst gelegen haben, dass Mama einem "scheinbar" einfach nicht mochte.
Ich hab mich, vor allem nach dem es mir gelungen ist, dieses Elternhaus zu verlassen, auch oft gefragt, wie man so was einem eigenen Kind antun kann. Vielleicht ist es einfach Überforderung, zu viele andere Sorgen und die fehlende Möglichkeit, seinen ganzen Frust bei jemandem abladen zu können der zuhört und vielleicht auch helfen kann. Ich kann ein wenig nachvollziehen, dass meine Mutter aus diesem Grund wohl einfach ein Ventil benötigte um all ihren Frust abzulassen... und was bietet sich besser an, als das eigene Kind... denn es kann sich wahrscheinlich nicht wehren und es wird trotz allen Steinen, die man ihm in den Weg legt, sich elendig bemühen, ein wenig Liebe und Lob von seiner Mutter zu erhalten. Eine brutale Vorstellung... aber ich kann es mir bei meiner Mutter einfach nicht anders erklären.
Es kommt wahrscheinlich total auf den einzelnen Menschen an, ob er trotz eigener, schlechter Kindheit seine Kinder dann besser behandelt... oder in ein ähnliches Muster wie der eigenen Eltern fällt.
Bei eigenen Kinder hätte ich auch das Gefühl, dass ich es um jeden Preis besser machen wollte... weil ich einfach weiss, wie sehr man mit solchen Taten einen Menschen "zerstören" kann. Aber irgendwie habe ich wahnsinnig Angst, dass ich selbst in ein so unfaires Verhalten rutschen könnte... vielleicht aus Eifersucht weil ich selber keine schöne Kindheit hatte... oder weil ich unter Stress Mutters Verhalten annehmen könnte, weil ich in jungen Jahren nie was anderes gesehen habe. - Ich werde deshalb wohl wirklich nie Kinder haben... denn ich glaube, ich bin ein zu "kaputter" Mensch um Kindern die Liebe und den Halt geben zu können, den sie wirklich brauchen.
Ich versuche einfach damit glücklich zu sein, was ich mir anschliessend ohne diese "Eltern" aufbauen konnte. Ich bin glücklich, dass ich trotz allem ein positiv denkender Mensch sein kann... der zwar gelegentlich ein paar komische Macken zu Tage legt, die halt von Vergangenem herrühren... aber im grossen und ganzen alles zustande bringen kann, was er sich vornimmt.
Einzige die Situationen mit meiner Mutter bringen mich gelegentlich wieder ins Straucheln. Ich bin dann manchmal total enttäuscht und traurig, weil ich einfach nicht begreifen kann... oder gelegentlich einfach einsehen muss, dass es nie ein richtiges Mutter-Tochter-Verhältnis geben kann.
Fühl dich gedrückt. Du bist ja nicht alleine, dein Partner steht hinter dir. Man kann nicht alles planen und wenn ihr Kinder bekommt, wirst du ihnen all deine liebe Schenken. Du gönnst es deunen Kindern glücklich zu sein, denn das ist, was dir verwert wurde. Du kannst ein besserer Mensch sein als sie.
Ich habe nach dem letzten Versuch eines 3. Neustart den Kontakt ganz abgebrochen, es tut mir einfach zu weh um die liebe einer Frau zu kämpfen, die mich nicht so lieben kann wie ich es brauche...
Vertau auf deine innere Kraft, du bist eine tolle Frau geworden und du hast ein Liebenden Partner, etwas das deine Mutter nicht mehr hatte, was sie dir nicht gönnen wollte. Sie wollte das du einsam bist, zerbrichst, doch du hast stärke bewiesen, du warst sogar für sie da und hast sie nicht im Stich gelassen. Du bist großartig und das darfst du nicht vergessen!
Die Frage nach dem Verzeihen ist keine ja / nein. Sondern sie stellt sich immer wieder. Sie stellt sich, wenn man erwachsen ist, wenn man älter wird, wenn die Mutter älter wird, wenn sie hilflos wird und wenn sie tot ist.
Verzeihen ist auch eine Frage der Haltung desjenigen, der die böse Tat gesetzt hat. Bereut er es und entschuldigt sich? Bereut er es zwar, kann sich aber nicht entschuldigen? Bereut er es nicht und hört wenigstens auf? Bereut er es nicht und macht einfach weiter?
Die Frage stellt sich, wie Deine Mutter ihre Handlung heute sieht. Sie stellt sich, ob sie ihre Enkel auch ins Zimmer einsperrt. Und ob sie sich selbst gut dabei findet. Findet sie die Angst der Kinder gut? usw.
All das steht zwischen Dir und dem Verzeihen - oder nicht.
Solche Mütter sehen das gar nicht so wie wir es fühlen und erlebt haben, sie haben ihre eigene Realität... Das hab ich an der antwort meiner Mutter gesen, wo ich ihr vermitteln wollte das ich sie brauche.. ich ihr verzeihe und ich die einzige in der Familie bin wo sie nicht hasst... da kam nur ein schön das du mich hast und ich dir dein Leben ruiniert habe... 🙄
... warte 10 Jahre, 20 Jahre...
Diese süffisante Reaktion verletzt dann noch mal. Hysterisch formuliert ist es auch. Es macht aus von "dieses Verhalten hat mich verletzt" gleich ein "Leben runiniert".
Wie gesagt, es ist alles von der Liste oben möglich.
Ja schlimm... Aber ich war mir bewusst das wenn ich ihr das sende ich sie nicht mehr Wiedersehen werde. Ich war mir bewusst das sie auf eine Offensive so abweisend reagieren wird... Ich habe es 14 Jahre versucht mit ihr. Ich habe es gelassen. Ich respektiere das sie mich nicht in ihrem Leben möchte. Ich bin dankbar das sie wennschon zur Hochzeit kam...
Geht es nur um das Zimmer oder ist da viel? Ich vermute ja letzteres.
Leider ist es recht selten, dass kaputte Beziehungen heilen. Wenn ma jahrelang nicht miteinander konnte, geht es danach auch nicht. Selbst am Totenbett nicht. Wenn das Trennende trennt... und es sich nicht ändert, - was kann sich da ändern?
Ich liebe sie dennoch, sie ist meine Mutter, sie hat mir das Leben geschenkt. Das sie mich nach der Operation rausgeschmissen hat und ich ohne mein Mann warscheinlich auf der Straße gelandet wäre mit Anfang 17 ... War ihr komplett egal. Mir hat es nicht geschadet. Ich konnte endlich frei sein...
Nichts. Ich habe allerdings auch eine sehr lange Lehrtherapie hinter mich gebracht (300 Stunden), wo ich gelernt habe, dass meine Mutter nichts aus Bösartigkeit getan hatte - oder nicht getan hatte. Sie hat viel genörgelt, nicht mit mir gespielt, mich als sexuelle Frau unterdrückt. Aber sie war nicht bösartig, sondern zum Teil depressiv, traumatisiert und sie hat das Beste getan, was sie halt konnte.
Ich verstehe sie jetzt gut, denke ich, und habe ihr lange schon vergeben. Aber wie gesagt, dazu hat es eine lange Eigentherapie gebraucht.
Überforderung ist aber keine Rechtfertigung für das was sie einem antun. Diese depresiven Kurzschlussreaktion wie schlagen, einsperren oder anderes vergewaltigen kinder seelisch und lassen oft langfristige Störungen zurück. Ein Kind die Schuld zu geben, das man nicht verhütet hat... Einfach besser als sich zur Verantwortung zu ziehen, zu sagen mist ich bin Mutter und zuzusehen das man versucht allein oder mit Hilfe sein Missgeschick groß zu ziehen. Klar wenn sie vergewaltigt wurde und es nicht lieben kann, ist es aber besser es abzugeben... mansche Sind einfach nicht der Verantwortung gewachsen. ES war ihre Entscheidung für die Geburt! Das Kind ist leider der leittragende des frustes, weil das ganze Leben wie bisher nicht mehr so möglich ist. Ein Kind ist ein fulltime job 24/7, das laugt da kommt bei vielen die sehensucht nach Freiheit und Unbeschwertheit auf und oft die Frage warum ich... Wenn dann noch keine Ahnung dazukommt und man selbst in der Kindheit schlechte Erfahrungen hatte, nimmt man den leichten weg und Klatsch ihm eine oder sperrt es weg... dieses Mobbing dem Kind gegenüber kommt irgendwie unterbewusst. Klar kann das Kind es nicht, aber statt es ständig zu sagen, das es was nicht kann oder es das gar nicht versuchen soll, ist Motivation.... Mach das, komm du schaffst das.... Das ist der Weg zum Selbstbewusstsein und nicht diese Erniedrigung... Ich habe auch viel gelernt und gesehen und verstehe meine Mutter teilweise, aber vieles bleibt ungeklärt weil sie nicht drüber reden möchte... Ich weiß nicht mal ob sie noch lebt...
Das sie nie eine Mutter für mich war, mich ständig angeschrien, geschlagen und vernachlässigt hat, das seitdem ich ca. 7/8 bin kein Essen mehr von ihr aus im Kühlschrank war, es kein warmes Essen mehr von ihr gab, ich ab da all den Haushalt alleine meistern musste, das sie mich ferngehalten hat als meine Oma (die für mich viel eher wie eine Mutter war und sich immer um mich kümmerte) schwerkrank wurde und ich sie weder sehen durfte noch irgendwie von ihr verabschieden konnte als sie starb..
Ich bin froh, dass ich seit einigen Wochen nicht mehr bei ihr leben muss und ich habe auch kaum Kontakt mehr zu ihr..
Es gibt soviel Dinge, die ich ihr nicht verzeihen kann u auch nicht will. Meine Mutter ist von Grund auf ein böser Mensch u das sag nicht nur ich.
Sie hat das Prädikat "Mutter" auch gar nicht verdient.
Mittlerweile ist mir diese Frau sowas von egal geworden. Ihr Tod würde mich nicht erschüttern.
.... nicht will. Schon mal überlegt was du dir selbst damit antust?
Meinst du, es wäre gut wenn etwas seelisch in dir brodelt, es nie zur Ruhe kommen kann?
In mir brodelt nix, keine Sorge. Ich hab mit Hilfe meines Therapeuten geschafft den Kontakt abzubrechen u seid dem gehts mit sehr.gut :) .....
widersprüchlich: auch nicht will. Aber angeblich erledigt.
Das klingt hart und ich weiß wie schlimm es ist... Mein Bruder war auch ihr Liebling. Das wir das was sie nicht konnten, können und sie es uns keine Ahnung warum nicht gönnt... Ist unbegreiflich. Klar hatten unsere Mütter eine schlechte Kindheit, aber warum machen sie es nicht besser? Warum müssen wir darunter leiden? Meine Schwiegermutter hat auch eine harte Kindheit gehabt und uns geliebt, sie hat mich wie ihre Tochter behandelt und mir gezeigt was Mutterliebe bedeutet, wenn ich mal Kinder habe, möchte ich sie lieben, ehren und Wertschätzen und nicht so seelisch und körperlich vergewaltigen... Man ich kann dich so gut verstehen! Ich habe auch dank meines Mannes ein viel besseres Leben und sehe alles anders. Ich habe ihr vergeben, aber werde es nicht verzeihen was sie mir angetan hat...