Was ist unser Sinn? Wieso sind wir so unwichtig?
Schon seit zwei Jahren denke ich darüber nach dass wir Menschen anders sind als der Rest der Welt. Tiere sind so einfach gestrickt. Sie wissen zu wem sie gehören und wer ihre Feinde sind. Sie wissen auch was ihre Aufgaben und Stärken sind, es ist so einfach. Und dann kommen wir Menschen und verraten und belügen uns gegenseitig. Außerdem denken wir über genau sowas nach, wie ich in diesem Beispiel. Unseren Sinn, Emotionen, Ziele und Träume und all das. Und jeder Mensch denkt, er sei etwas Besonderes. Jeder will irgendwas bewirken und irgendwie in Erinnerung bleiben. Aber Fakt ist, dass jeder von uns in diesem Moment sterben könnte, und es so gut wie keine Auswirkungen auf irgendwas hätte. Unsere Familien würden trauern, aber sie würden weiterleben, weil es nun mal so läuft. Jeder von uns ist komplett unwichtig. Und irgendwie macht mich das fertig. Ich kann einfach nicht fassen dass wir geboren werden und dann einfach nur vor uns hinleben, bis wir dann sterben. Egal was wir tun, es hat keinen Sinn. Tieren ist das egal aber nicht uns Menschen. Wir müssen immer was bewirken. Ich möchte einfach wissen wie ihr das seht? Habt ihr schon mal darüber nachgedacht? Und wenn ja, wie kommt ihr damit klar? Ich komme nicht damit klar.
17 Antworten
Es gibt da einen Roman von Nikolai Ostrowski mit dem Titel „ Wie der Stahl gehärtet wurde „ In diesem etwas umstrittenen Werk resümiert der Titelheld Paweł Kortschagin „ Das Wertvollste, was der Mensch besitzt, ist das Leben. Es wird ihm nur einmal gegeben, und er muss es so nützen, daß ihn sinnlos verbrachte Jahre nicht qualvoll gereuen, die Schande einer kleinlichen, inhaltslosen Vergangenheit ihn nicht bedrückt und daß er sterbend sagen kann: Mein ganzes Leben, meine ganze Kraft habe ich dem Herrlichsten in der Welt – dem Kampf für die Befreiung der Menschheit – geweiht. Und er muß sich beeilen, zu leben. Denn eine dumme Krankheit oder irgendein tragischer Zufall kann dem Leben jäh ein Ende setzen.“ Nun ist es natürlich für jeden angebracht für den Abschnitt mit der Befreiung der Menschheit eine ganz eigene Wichtung gemäß den eigenen Prioritäten welche auch immer das sein mögen einzusetzen. Allerdings sollte es auch nicht so sein, das nun das ganze Leben darüber philosofiert wird was wann wie und wo zu tun sei. Lebe und verhalte dich anderen gegenüber so wie auch Du es von anderen erfahren möchtest. Persönlich habe ich mich nie in der Pflicht gesehen etwas bewirken zu müssen, was ich mache, das mache ich weil ich es so und nicht anders für richtig befinde, unnötige Gedanken oder Zweifel plagen mich diesbezüglich nicht.
Ich glaube, die Frage nach dem Sinn ist einfach so etwas wie ein religiöser Irrläufer.
Leben ist ein natürlicher Zustand, man könnte sagen: Leben ist.
Leben hat keinen höheren Sinn.
Wir können allenfalls unserem eigenen Leben einen individuellen Sinn für uns selbst geben, indem wir bestimmte Ziele verfolgen und umsetzen.
Der einzelne Mensch hat einen Wert für sein soziales Umfeld, für seine Familie und seine Freunde und für alle, denen wir etwas bedeuten und die sich an uns erinnern werden. Wir sind nicht "komplett unwichtig" für andere Menschen, aber im großen Lauf der Dinge natürlich schon.
Frage dich doch vielleicht eher, warum du "wichtig sein" möchtest. Warum lebst du nicht einfach dein Leben? Genießt die Gefühle und Empfindungen und erfreust dich an ihnen? Woher kommt deine Suche nach Sinn und Wichtigkeit? Lebe im Hier und Jetzt, bestimme dein Leben so gut es geht selbst, nimm es in die Hand, genieße es. Mehr Sinn als das wird Leben nicht haben.
Hallo, ich muss dir schreiben,weil ich denke,das heute sehr viele Menschen gefrustet und unglücklich sind. Sie haben einfach alles an Materiellem und wünschen sich nichts sehnlicher als geliebt und verstanden zu werden.
Wir leben leider in einer kälteren Gefühlswelt als vor ca 20 oder 30 Jahren ,weil alles nur noch auf Luxus und Bequemlichkeiten aus ist. Jeder denkt nur an sich selber und der Rest kann ihm egal sein. Deswegen kommt es zur Ausgrenzung von sozial schwachen Menschen,die nicht mehr beachtet werden oder sogar darunter leiden müssen,weil sie keiner einfach "leben"lässt wie sie es wollen.
Normalerweise sollte jeder Mensch froh sein,wenn er gesund ist und seine Familie hat,die ihn stützt und immer für ihn da ist.
Alles andere ist eigentlich nebensächlich. Falls du dich so unnötig findest und unbeachtet,dann finde ich das schade. Was tust du damit du Gesellschaft bzw Freunde hast? Grenzt du dich selber aus?
Falls du wirklich etwas Gutes tun möchtest um auch Beachtung zu finden und Anerkennung,dann würde ich mich an deiner Stelle in irgendeiner Stelle freiwillig bewerben um zB. in Kinderheimen etc ehrenamtlich tätig zu werden. Es gibt heutzutage viele Institutionen wie Caritas, ASB, Diakonie usw. die händeringend nach freiwilligen Helfern suchen.
In dem du dich um andere kümmerst und ihnen ein gutes Lebensgefühl zurückgibst, kommt es ebenfalls auf dich zurück und du wirst merken,das du keinesfalls unnötig auf dieser Welt bist.
Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Erfolg dabei und hoffe,die richtige Lösung für deine Schwermütigkeit gefunden zu haben.
Wir sind nicht unwichtig - wie auch kein Tier oder keine Pflanze unwichtig ist! Wir haben uns nur in eine Form entwickelt, wo uns viele natürliche Instinkte abhanden gekommen sind - zugunsten unserer Intelligenz. Dadurch fragen wir einfach oft nach einem Sinn, den es vielleicht nicht gibt - Tiere tun sich da leichter: Sie sind einfach da, und irgendwann nicht mehr!
Leider gibt es viele Menschen, die sich für SO wichtig halten, daß ihnen ihre Umwelt egal ist!
''Wir'' Menschen sind so anders nun auch wieder nicht, auch wir haben unsere Instinkte und auch Tiere müssen vieles in ihrer Kindheit erst lernen. Wie könnte es sonst möglich sein das Tierkinder auf Menschen geprägt werden? So eine kleine Gans wird nicht mit dem Wissen geboren wo sie hingehört, sie lernt es und rennt dem Wesen hinterher das sie im entscheidenden Moment entdeckt. Hier http://www.welt.de/vermischtes/kurioses/article11083075/Wenn-Ferkel-sich-fuer-Kuehe-halten-und-Tiger-fuer-Ferkel.html wäre z.B. ein netter Artikel von dem aus du dich weiter durchs Internet wühlen könntest um dein Bild über die Welt ein wenig zu verfeinern. Der Mensch kann allerdings alles reflektieren und somit auch umlernen ob die These, dass Tiere dazu generell nicht in der Lage seien so korrekt ist lassen wir mal beiseite, das führt zu weit. Bei der Gans ist dies in diesem Zusammenhang nicht vorgesehen, es ist aber auch ein gewisser Luxus den man sich leisten können muss. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Steinzeitmensch, der noch damit rechnen musste jederzeit als Snack für irgendein Wildtier zu enden, sich auch so manche heute völlig normale Grübelei nicht geleistet hat.
Ich frage mich aber schon woher du dein umfassendes Wissen nicht nur über die gesamte Menschheit, sondern auch über jeden einzelnen Menschen hast. Du schreibst ''wir'' Menschen belügen und verraten und gegenseitig. Nett, wirklich nett, über die Menschen die vielleicht ausnahmsweise mal ehrlich sind, siehst du direkt mal großzügig hinweg. Du blickst so nur auf eine Seite der Medaille, dein Glas ist halb leer und die gefüllte Hälfte des Glases nicht weiter von belang. Das ist eine Entscheidung die man treffen kann, man muss dann aber mit den negativen Folgen leben. Selbst wenn die Menschheit an sich überwiegend verlogen wäre (was ich als noch nicht bewiesen ansehe), heißt das noch lange nicht, dass dies auf jeden Einzelnen zuträfe.
Du schreibst der Einzelne ist unwichtig, in gewisser Sicht stimmt das auch, wenn ein einzelner stirbt, so geht davon die Welt nicht unter. Vielleicht für einzelne seiner Hinterbliebenen aber die sind ihrerseits ja auch wieder nur ''einzelne''. Das ist wie mit der Arbeiterin und dem Ameisenvolk, die einzelne Arbeiterin ist ersetzbar, es gibt genug davon, es muss genug davon geben, wenn man so klein ist wird man viel zu leicht zertreten, davon darf das Volk nicht untergehen. Und dennoch ist auch das nur eine Seite der Medaille. Es ist wie mit dem Wald, den der Reisende der mittendrin steht mitunter vor lauter Bäumen nicht sieht. Wenn ein Baum fällt, fällt nur ein Baum, fallen jedoch eine Menge Bäume, so verändert das den Wald und falls im reinen Fichtenwald plötzlich 10% Eichen wachsen würden, so wäre es kein reiner Fichtenwald mehr.
Ob du einfach vor dich hin lebst oder aus dir eine der Eichen wird, die einen Fichtenwald zum Mischwald machen, das ist deine Entscheidung. Du darfst diese Entscheidung treffen, du hast die Möglichkeit weil du ein Bewusstsein hast, das ist der einzige Unterschied. Du musst aber nicht, dann wird für dich entschieden und zwar das du eben einfach vor dich hin ''lebst'', eigentlich ja eher ''gelebt wirst'' oder noch deutlicher ''vegetierst''.
Ach und noch was zu dem Thema, dass jeder denken würde er wäre etwas besonderes, schön wäre das ja aber ich fürchte da ist keineswegs jeder von überzeugt, auch das ist eine Frage der Sichtweise. Ich habe mal gelesen, dass keine Schneeflocke der anderen gleichen soll. Es soll jede wenn man nur genug ins Detail geht sich ein klein wenig von allen anderen unterscheiden und so ist es auch bei uns Menschen. Die Gesamtheit die dich ausmacht, also nicht nur ''Kopf, zwei Arme, zwei Beine, Rumpf'' sondern bis ins Detail und inkl. all dem was sich in deinem Kopf tummelt, das gibt es genau einmal. Ob du nun sagst, ach was, Schnee ist Schnee, ist weiß, kalt und schmilzt wenn es warm wird oder dich für die Details interessierst ist wieder deine freie Wahl.
Kurz, ''wir'' sind nicht unwichtig, vielleicht ich und du und möglicherweise auch er oder sie aber nicht ''wir''. Dazwischen muss man unterscheiden und dabei auch berücksichtigen, dass es ein ''wir'' eben auch nur geben kann, wenn es einige er's und sie's gibt und genau diese das ''wir'' bestimmen!