Verbale Kommunikation zwischen Mensch und Tier?
Mir ist absolut bewusst, dass die Sprache als Mittel der Interaktion nicht bei allen Tieren den gleichen Stellenwert einnimmt, wie zwischen uns Menschen. Manche Rassen nutzen ganz andere Sinne ...
Dennoch mal die (philosophische, spekulative) Frage in die Runde, wie lange es wohl dauern wird, bis eine KI die Rolle der übersetzerin zwischen Tier und Mensch einnehmen wird? und was werden wohl die ersten (Haus-) Tiere sein, mit denen wir intensiver über eine KI kommunizieren, in beide Richtungen?
und völlig losgelöst davon, wie gross wird wohl das Interesse seitens der Tiere sein, sich klarer mit Menschen auszutauschen?
2 Antworten
wie lange es wohl dauern wird, bis eine KI die Rolle der übersetzerin zwischen Tier und Mensch einnehmen wird?
Das wird nie passieren.
So funktioniert ein KI nicht. Eine KI (besser: machine learning system) ist ein System, das aus Erfahrung lernt. Alles was eine KI "weiß" wurde ihr vorher beigebracht. Wie soll aber eine KI erkennen, was der Hund konkret meint, wenn er "Wau waaaau, waauuu waua wauuu wau" sagt, wenn der Programmierer der KI ihr das nicht beigebracht hat?
Alex
erinnere ich mich an genau solche Aussagen, dass es nie eine natürlich-sprachige Übersetzung und Aussprache geben wird,
Aber solche Aussagen wurden nie von Fachleuten getroffen. Ich durfte mal einen Vortrag von Marvin Minsky beiwohnen, der hat wesentlich früher schon wesentlich Eindrucksvolleres prognostiziert, was KIs in naher Zukunft angeblich alles könnten.
anhand Regeln die man nämlich zuvor festgelegt hat
Ja, das ist das was man der KI beigebracht hat. Und das widerspricht nicht der Aussage, dass sie aus Erfahrung lernt. Spielstarke Backgammon-Programme sind nach diesem Prinzip programmiert.
Und wer sollte dann den kommunikativen Part der Tiere in die KI programmieren? Ein Hund, eine Kuh oder ein Pferd? Und wenn ein Mensch den tierischen Teil programmieren soll, könnte er sie ja schon verstehen. Dann brauchen wir keine KI mehr.
sag niemals "nie" ... ist eine Redewendung. Und wenn ich an die Mitte 90er denke, als ich die erste Welle von KI-Bestrebungen an der Hochschule mitbekommen habe (genauer: nicht DIE erste, aber meine erste Berührung damit), erinnere ich mich an genau solche Aussagen, dass es nie eine natürlich-sprachige Übersetzung und Aussprache geben wird, was am damaligen Google Translator glaubhaft war. Und nun?
Gut nachgeredet, doch diese 2 Sätze widersprechen sich. Ein Decission Tree leitet aus Bedingungen die Folgerung ab, anhand Regeln die man nämlich zuvor festgelegt hat oder die durch ein statistisches Modell anhand von Training, Testing und Validation Data ermittelt hat. Dabei bleint's. Bei KNN werden selbständig komplexere Zusammenhänge ermittelt, und das permanent anhand frischer Daten validiert & verbessert, nämlich anhand der Reaktionen und Konsequenzen.
Alt: ein Programmierer gibt "Wenn A, dann B" vor. Neu: der Programmierer schafft die Infrastruktur (wie und wo beschafft man die Daten, bereitet sie auf etc.), schafft die Methoden (wie bewertet man sie, erkennt Muster und bewertet auch diese, leitet Konsequenzen ab und bewertet auch diese) und definiert Ziele sowie Grenzen.
Konkret: Während früher der Programmierer der "Spracherkennung" explizit sagte "wenn Wort Beschwerde vorkommt, dann Bewertung=negativ", so baut sich eine KI diese Entscheidungen selbständig auf, aufgrund früherer Kommunikationen, ähnlicher Fälle, Schreib/Sprachstil, Tonlage usw. Der Programmierer gibt die Rahmenbedingungen vor.
Auf das fiktive, "spassig" gemeinte Beispiel bezogen vergleicht eine KI zig tausend Situationen, Bedingungen und Konsequenzen, zB. Lautfolge von Hunden mit Umfeld-Bedingungen und Reaktionen, um nach und nach zB. eine x-prozentige Annahme abzuleiten, dass diese Tonfolge auf Gassi-Bedürfnis hinweist, eben weil das in der Vergangenheit beobachtet und proaktiv getestet wurde. Das ist das Prinzip hinter KI Methoden, nichts "magisches" oder "unnatürliches".