Was ist Teilladung und wie wendet man sie an? Was ist Polare Bindung und Dipolmoleküle?
1 Antwort
Die polare Atombindung oder polare Elektronenpaarbindung ist eine Bindungsart zwischen Atomen mit verschiedenen Elektronegativitäten. Elektronegativität bedeutet wie stark ein Element seine Elektronen zum Atomkern anzieht und wenn sich zwei Atome eines verschiedenen Elements mit verschiedenen Elektronegativitäten binden, kann es dann entweder zu einer polaren Atombindung kommen, oder zu einer Ionenbindung. Du kannst dir das so vorstellen, dass sich die beiden nebeneinander befinden und sich jeweils ein Elektron vom anderen teilen, sodass dann beide auf zwei kommen. Das Atom mit der höheren Elektronegativität zieht diese beiden Elektronen nun aber etwas stärker an seinen Kern und da kann der Unterschied dann auch so groß sein, dass es zu einer Ionenbindung kommt und das eine Atom seine ganze Elektronenhülle mit den Elektronen von Atom mit einer „zu schwachen“ Elektronegativität auffüllt. Bei den Bindungen geht es ja nämlich immer darum, eine volle Elektronenhülle zu bekommen um stabil zu sein, im Foto ist das Beispiel mit H=Wasserstoff und Cl=Chlor, Wasserstoff braucht insgesamt zwei Elektronen und Chlor acht.
Hab versucht es einfach und anschaulich zu erklären weil ich dein Hintergrundwissen ja nicht kennen frag gerne nach.
Ich mache für den Rest deiner Frage eine zweite Antwort.
Teilladungen sind dann bei Molekülen mit einer polaren Atombindung die Ladungsunterschiede bei den jeweiligen Atomen. Bei dem Beispiel mit Wasserstoff und Chlor hat das Chlor eine höhere EN und zieht Elektronen somit stärker zu sich als Wasserstoff, das heißt diese beiden Elektronen die sich Wasserstoff und Chlor teilen sind näher, bzw. öfter oder wahrscheinlicher beim Chlor und das Chlor ist somit teilweise negativ geladen und der Wasserstoff teilweise Positiv geladen und das kennzeichnet man dann an dem jeweiligen Ort mit dem Zeichen Delta (minus) für negativ und Delta (plus) für positiv.
Zu den Dipolmolekülen:
Bei Dipolmolekülen geht es hauptsächlich auch um die räumliche Struktur des Moleküls und ob es symmetrisch ist oder nicht. Zum Beispiel CO2 ist symmetrisch und kein Dipolmolekül und H2O ist. Es geht immer darum wie die Ladungsschwerpunkte verteilt sind. Bei einer polaren Atombindung gibt es ja diese Teilladungen und bei Molekülen mit mehr als zwei Atomen schließen sich gleiche Teilladungen zu einem Ladungsschwerpunkt zusammen und dann geht es darum ob diese Ladungsschwerpunkte, also positiv und negativ, getrennt sind oder sich gegenseitig ausgleichen.
Und zu den Unterschieden der Elektronegativitäten ist es so, dass bei einer Differenz von 0 eine unpolierte Atombindung ist (manchmal auch 0-0,4 da ist halt keine klare Grenze sondern ein fließender Übergang), dann bis 1,7 ist eine polare Atombindung und ab 1,7 ist es eine Ionenbindung.