Was ist mit Albinos im Dritten Reich passiert?
Wurden sie akzeptiert und als gleiche "Rasse" angesehen?
5 Antworten
Es ist ein verbreiteter Irrtum anzunehmen, dass alle Abweichungen vom arischen Ideal automatisch zur Verfolgung führten. Die nationalsozialistische Rassenideologie war hier widersprüchlich. Während Juden, Roma und Sinti systematisch verfolgt und ermordet wurden, gab es keine explizite staatliche Verordnung, die Menschen mit Albinismus als "lebensunwertes Leben" brandmarkte.
Die Mendelsche Genetik setzte dieser erlernten und widersprüchlichen Rassendiskriminierung zumindest größtenteils ein Ende, indem sie Albinismus als einen genetischen Defekt definierte, der zu einer Mutation führt, der dauerhaften, vererbbaren und krankhaften Veränderung eines gesunden Organismus. Danach hielten nur noch Rassentheoretiker wie Erwin Baur, Eugen Fischer und Fritz Lenz die traditionelle Ansicht von Albinos als „Halbtier“ und „Untermenschen“ aufrecht. Die Nazi-Ideologie begrüßte die Tatsache, dass Albinos schon zu Miltons Zeiten aufgrund ihrer schwachen Konstitution und ihrer Hautfarbe als „weiblich“ verunglimpft wurden (ähnlich wie Homosexuelle) und dass sogar der Dichter selbst von seinen Kommilitonen in Cambridge als „The Lady of Christ’s College“ verspottet wurde.
Das Albinos letztlich nicht den Euthanasieprogrammen der Nazis zum Opfer fielen, ist wohl einzig und allein dem Sieg der Alliierten über Nazi-Deutschland zu verdanken.
Die Mendelsche Genetik ist ein grundlegendes Gebiet der Biologie, das sich mit der Vererbung von Merkmalen beschäftigt. Sie wurde von dem österreichischen Mönch Gregor Mendel im 19. Jahrhundert begründet und bildet die Grundlage unseres heutigen Verständnisses der Genetik.
Danke, echt cool das du so viel über das Thema weißt.
Es gab keine Albinos im Dritten Reich; Mohren, wie sie damals genannt wurden, hat man als Touristen und in Frankreich sogar als Mitbürger akzeptiert.
Nein, Sie haben nur falsch gelesen; Albinos gab es keine. Mohren (Schwarze) schon, und die hat man als Touristen geduldet, in Frankreich sogar als Mitbürger.
Das galt als "Behinderung"... und was die Nazis mit behinderten gemacht haben, setze ich als bekannt voraus.
Erstmal danke für due Antwort! Hast du vielleicht eine Quelle dazu?
Was die Nazis mit Behinderten machten ist Allgemeinwissen und Bedarf keiner Quelle.
Ich meine woher du die Information hast, das Albinismus damals als Behinderung angesehen wurde.
Eine "verstorbene" Verwandte in der Zeit, die als Albino geboren wurde
Behinderte Menschen, insbesondere solche mit offensichtlichen äußeren Differenzen, haben leider auch den Weg in die Gaskammer gefunden.
Nichts. Sie durften sich vielleicht nicht mehr fortpflanzen, aber sonst ist nichts passiert.
Albinos haben keine wirkliche Behinderung, sie können ganz normal leben.
Danke für die ausführliche Antwort, aber was ist die Mendelsche Genetik?