Was ist eurer Meinung nach wichtiger?Die Naturwissenschaften,oder die Sozial/Geisteswissenschaften?
Was ist eurer Meinung nach wichtiger? Die Naturwissenschaften, oder die Geisteswissenschaften und Sozialwissenschaften?
Die Naturwissenschaften bringen Fortschritt, die Geisteswissenschaften sind gesellschaftlich wichtig, doch was ist eurer Meinung nach wichtiger?
Glaubt ihr, dass auch Geisteswissenschaftler, bzw. Sozialwissenschaftler Vortschritt mit guten Ideen bringen können, wie erst vor kurzem z.B. bei Facebook geschehen (Der Gründer Mark Zuckerberg war Psychologiestudent), und dann die Naturwissenschaft das ebenso wichtige "Mittel zum Zweck" ist, und ebenso andersherum?
Oder meint Ihr beides gleich wichtig, das eine nicht ohne dass andere, Kreativität sowie Innovationskraft beschränkt sich auf keines der Beiden Themenfelder?
Lieber FredDumbledore,
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35 Stimmen
32 Antworten
Beide helfen uns nicht wirklich weiter wenn/weil die große Mehrheit derer, die "Wissenschaft" betreiben einen wichtigen - wenn nicht sogar den wichtigsten - Aspekt des Seins und Lebens ausblenden: Den feinstofflich-energetischen, die universelle (Seins-)Energie / Bewußtseins-Energie.
Die heutige zivilisierte Gesellschaft wird beherrscht vom "naturwissenschaftlichen" Weltbild, welches insofern ein unnatürlich verkürztes, unvollständiges ist und weder die wirkliche Wirklichkeit erfaßt noch beschreiben kann und dementsprechend auch keine an die Ursachen gehenden Lösungen für die anstehenden Probleme entwickeln oder durchführen kann. Nachzulesen bei Heinz von Förster in "Wissen und Gewissen" ebenso wie bei etlichen anderen, von denen du einige finden kannst im Literaturverzeichnis meines TIPPS "Kollektive Zivilisations-Neurose / Krankheit der Gesellschaft".
Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung.
@ Tatzenrufer:
Teil des großen Ganzen; Kind eines bedingungslos liebenden Universums, Rufer in der Wüste...
"Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral!" - Bertold Brecht
Ohne die Verbesserung der äußeren Lebensumstände sind die Geisteswissenschaften witzlos.
Aber gleichzeitig sind Geisteswissenschaften (Sozialwissenschaften mitgezählt) wichtig, damit die naturwissenschaftlichen Fortschritte richtig und gemeinnützig benutzt werden und damit die geistigen Bedürfnisse der Menschen nicht vernachlässigt werden. Das Problem ist dabei, dass die Geisteswissenschaften im Sinne vom Gegengewicht zu Naturwissenschaften immer erst später als Reaktion darauf entwickelt werden. So besteht immer die Gefahr, dass Geisteswissenschaften vernachlässigt werden.
"Wenn die Philosophie ihr Grau in Grau malt, dann ist eine Gestalt des Lebens alt geworden, und mit Grau in Grau lässt sie sich nicht verjüngen, sondern nur erkennen; die Eule der Minerva beginnt erst mit der einbrechenden Dämmerung ihren Flug." - Georg Friedrich Hegel
Einspruch!
Nicht selten in der menschlichen Entwicklungsgeschichte haben die Geisteswissenschaften die Naturwissenschaften erst dazu inspiriert (also grundlegende Ideen geliefert, bzw. Bedürfnisse kreiert, die nach neuen Erkenntnissen verlangten), Neues zu erschaffen, oder Neues zu erforschen.
Bei Leonardo da Vinci oder Isaac Newton grenzten Geistes- und Naturwissenschaften sogar fließend aneinander. Ähnlich war es oft bei den alten Griechen.
Allerdings stimmt Dein gelbes Fazit ebenso wie der Hinweis auf die Abhängigkeiten der Wissenschaftsfelder voneinander. Daher DH!
Ok, das "immer" war sicherlich etwas einseitig von mir.
Allerdings würden mich konkrete Beispiele interessieren. Die "geisteswissenschaftlichen" Leistungen von Newton sind eher sehr bescheiden, und von Leonardo da Vinci bin ich mir auch nicht sicher. Was die alten Griechen betrifft, wenn sie "Naturphilosophie" betrieben und über naturwissenschaftliche Sachen nachgedacht haben, so haben sie für mich Naturwissenschaft betrieben. Sicherlich wurden einiges vermischt, aber dennoch würde ich nicht sagen, dass sie alle Geisteswissenschaftler waren, nur weil man heute denkt, dass alle Griechen Philosophen gewesen wären.
Um Himmels Willen! Das wollte ich damit nun nicht behaupten. Allerdings hatten die ollen Hellenen einige Jahrhunderte Hochkultur, und damit genügend Zeit, eine stattliche Anzahl extrem produktiver Philosophen und "Allround-Wissenschaftler", wie man sie heute vielleicht nennen würde, hervorzubringen.
Das beste Beispiel für eine naturwissenschaftliche Erforschung mit anschließender technologischer Entwicklung, die von der Geisteswissenschaft inspiriert wurde, ist sicherlich die Luftfahrt. Schon in der Antike beschäftigen sich Mythologien und Literatur mit dem Phänomen fliegender Wesen und der Sehnsucht des Menschen, es ihnen gleich zu tun. Leonardo da Vinci (eines der Universaltalente schlechthin) hat zumindest auf dem Papier Konstruktionen entwickelt, die diesem Anspruch genügen sollten. Und er hat als Künstler mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit allein auf der Basis von Inspiration gearbeitet. Einige seiner Zeichnungen geben in etwa das wieder, was in der Sage von Daedalus und Ikarus beschrieben wird. Noch ein paar Jahrhunderte später stand schließlich Otto Lilienthal mit seinem Gleiter auf dem Hügel.
Und so technikbegeistert viele Flugzeugpioniere waren, so sehr waren sie doch oft auch mit der poetischen Betrachtung des Vogelfluges verbunden.
Naturwissenschaft ohne Geist ist herzlos, Geisteswissenschaft ohne Technik ist sinnlos. Wir brauchen beide, denn beide betrachten die Welt aus einer anderen Perspektive. Aber auch diese zwei sind kein Ganzes!
moment. findest du jetzt das was zb. kant, goethe machte sinnlos nur weils ohne technik war? außer du meinst jetzt die schreibtechnik mit tinte und papier. aber so oder so kann man es so nicht sagen find ich. naturwissenschaft ist für mich jetzt teilweise bissl herzlos manchmal.
Stelle Dir Kant ohne Gallileos Erkenntnis "Und sie dreht sich DOCH!" vor.
Stell Dir den Erfolg von Goethe vor ohne die Kunst des Buchdrucks von Gutenberg.
Stell Dir den Luxus einer Philosophie oder der literarischen Kunst im kalten Mittel- und Nordeuropa vor, ohne die Entwicklungen von zumindest halbwegs wärmedämmenden Behausungen. Ganz zu schweigen davon, daß im 18. Jh. naturwissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen mußten, dank derer die arbeitsteilungsbasierte Versorgung anderer Bevölkerungsteile außer den Bauern möglich war.
Stell Dir Lessing, Schiller, Descartes, Macchiavelli und Locke vor, ohne Holz im Kamin, ohne angemessene Kleidung, ohne Fenster und vor allem ohne etwas auf dem Teller.
Stell Dir die Aufklärung ohne Bezug zur Rationalität vor...
Im Grunde genommen greift beides immer ineinander. Nichts von beidem kann ohne das andere existieren! ;o)
Ich würde es so erklären: Für die (meisten) Menschen, die Probleme mit ihren Lebensumständen haben und unter mangelnder Technik leiden, sind Kant und Goethe eher sinnlos. Wenn jemand, der kein Auto hat und auch keinen öffentlichen Verkehrsmittel nehmen kann, Stunden braucht, um zur Arbeit zu gehen und wieder zurück, dann besteht sein Tag aus gehen - arbeiten - gehen - essen, schlafen. Oder noch schlimmer, wenn jemand ständig Sorgen hat, ob er genug Essen, Klamotten und Wohnung hat, für ihn sind Goethe und Kant ziemlich uninteressant.
Ich finde es unnötig ein derartiges Ranking aufzustellen. Aber ich merke mal an, dass Naturwissenschaft, damit sie funktioniert, geisteswissenschaftliche Vorarbeit braucht.
Die Erkenntnis besteht in ihrer Gesamtheit. Sie hat stets jeweils eine geisteswissenschaftliche und eine naturwissenschaftliche Facette.
Näheres habe ich mit meinem Kommentar nach einem Einwurf von omnia auf die Antwort von willi55 am 21.10.2010 um 23:12 Uhr bereits ausgeführt.
Damit sollte eigentlich verdeutlicht werden, daß naturwissenschaftliche und geisteswissenschaftliche Erkenntnis sich stets gegenseitig voraussetzen, bzw. stets miteinander einhergehen.
Gestalte etwas ohne zu wissen, wie Gestaltung funktioniert. Das ist unmöglich. Erforsche irgendeinen Sachverhalt ohne vorher einen Grund oder eine Motivation gehabt zu haben, Dir die Frage danach zu stellen. Das ist ebenfalls unmöglich. ;o)
Ah, da geben ich dir Recht. Nur meinte ich nicht, dass man Naturwissenschaften mit Geisteswissenscdhaft ergänzen müsse, sondern sie darauf basieren müsse.
Um naturwissenschaftlich arbeiten zu können, brauchen wir mal einen Plan, was wir eigentlich tun sollen. Und das meinte ich mit geisteswissenschaftlichen Vorarbeit: Wissenschaftstheorie.
Ich finde die gesamte Technologie und die Fortschritte der letzten hundert Jahre extrem wichtig, nur möchte ich anmerken, dass unser Leben ohne Kunst, Literatur und Philosophie ziemlich öd und leer ist...
„Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: 'Das ist technisch unmöglich!'“
(Peter Ustinov)
"Kunst, Literatur und Philosophie" Welche von den dreien gehört denn zu den Geisteswissenschaften? - Höchstens eine, die Philosophie, wenn man sie wissenschaftlich betreibt. Du vermischest die Disziplin mit der Verwissenschaftlichung. Kunst, Erzählungen, Dichtung gab es schon zur Steinzeit, vor der Erfindung des Mediums der Geisteswissenschaften, der Schrift.
Und nur weil es Kunst, Erzählungen und Dichtung schon in der Steinzeit gab, soll das nicht zu den Geisteswissenschaften gehören? Das ist aber eine mehr als abenteuerliche These.
Das Wissen, daß das Rad sich dreht oder vergleichbare frühe naturwissenschaftliche Erkenntnisse des Menschen existierten doch auch schon VOR der Erfindung der Schrift.
Die Schrift ist nur eins von vielen Medien. Und sie entscheidet ganz bestimmt nicht, was Wissenschaft ist und was nicht. ;o)
In der Frage sind schon grobe Schnitzer enthalten. Es ist nicht klar, was mit Geisteswissenschaft gemeint ist: Kultur? Ueberlieferung? Uni-Betrieb? Literatursalon?
Ausserdem wird nicht unterschieden zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Meine These wäre, dass früher die Haupttätigkeit eine geisteswissenschaftliche war, z.B. im Mittelalter, da bestand sie im Abschreiben, Kommentieren, Uebersetzen, Interpretieren der Bibel. Naturwissenschaft ist aber weit mehr auf den stufenweisen Aufbau neuen Wissens angewiesen, weshalb sie erst letzthin erfolgreich und wichtiger wurde.
Literatur- und Sprachwissenschaften gehören ganz sicher zu Geisteswissenschaften.
Kunstgeschichte ebenfalls.
Die theoretischen Aspekte würde ich der Ästhetik subsumieren, damit sind sie auch Teil der Philosophie. Und Philosophie würde ich zwischen Geistes- und Strukturwissenschaft ordnen, genaueres kann man diskutieren. Aber wenn man nur die Trennung zwischen Natur- und Geisteswissenschaft nimmt, dann gehört Philosophie dann schon eher zu Geisteswissenschaften.
"Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung."
Hier, ich. Was bist du eigentlich für einer? * g *