Was ist der unterschied zwischen kommunismus und sozialismus?

4 Antworten

Es gibt verschiedenste Sichtweisen und Erklärungen. Ich als Laie würde den Sozialismus so definieren:

  • Aufhebung des Privateigentums —> private Unternehmen und Großgrundbesitzer werden enteignet. Ihr Eigentum gelangt in öffentliche Hand und wird quasi vom Staat verwaltet. Er hat die höchste Macht und entscheidet über verschiedene verstaatlichte Eigentümer wie Wohnungen oder das Gesundheitswesen (also Krankenhäuser etc.).
  • Schrittweise Abbau der Klassen: Der Sozialismus will gleiche Chancen für alle und extremen Reichtum, wie auch extreme Armut verhindern. Die besonders reichen Menschen werden also höher besteuert und das endlose Wachstum des Geldbeutels wird beendet. Man versucht die Armut zu beenden, indem man das große Vermögen der Reichen beschneidet und in die Gesellschaft investiert. Es wird quasi verhindert, dass man mit der Arbeit zum Multimillionär/in wird. Damit Geld gerecht und sozial verdient wird und nicht durch ein Arbeitnehmer-Arbeitgeber Abhängigkeitsverhältnis. Es soll verhindert werden, dass der Unternehmenschef für sich arbeiten lässt um am Ende des Monats dann das Doppelte oder mehr zu verdienen wie die eigenen Angestellten.
  • Die Enteignung und der Fokus auf die Gemeinschaft ermöglichen darüber hinaus auch eine bessere Herangehensweise an verschiedene Krisen wie Kriege oder den Klimawandel. Da mit Gütern kein extremer Gewinn mehr erzielt wird, kann an Kriegen und dem Klimawandel kein Geld mehr verdient werden. Somit können alle staatlichen Aufteilungen direkt in den Aufbau von grüner Energie beispielsweise fließen. Denn im Kapitalismus funktioniert Klimaschutz nicht, genauso Weltfrieden. Weil man durch Krisen im Kapitalismus Geld verdient.
  • Der Abbau der Klassen ermöglicht auch eine stärkere Regelung der Marktwirtschaft. Im Kapitalismus geht es um Wachstum. Und das kontinuierlich. Der kapitalistische Markt will Profite erzielen und immer weiter wachsen. Dafür muss immer mehr produziert und verkauft werden. Dadurch entstehen aber auch Überproduktion, Umweltverschmutzung, schlechte Qualität und eine Menge unbrauchbare Produkte. Genauso leiden darunter Ressourcen wie Öl und Gas. Um das zu verhindern, strebt der Sozialismus an, dieses extreme Wachstum zu bremsen. Produziert werden soll in erster Linie nach Bedarf. Viele sagen dazu auch „Planwirtschaft“. Also eine Regulierung der Ressourcen und der Produktionen nach Bedarf und nicht nach Profit.

Was bedeutet Enteignung?

  • Mietwohnungen oder Güter, die gegen Bezahlung verkauft werden, sind zwar Besitz des Käufers, jedoch Eigentum des Inhabers. Das Gebäude, welches bewohnt wird, gehört dem, der es zur Vermietung anbietet. Somit ist man als Mieter kein Eigentümer, sondern nur Besitzer des Wohnraums. Und damit Einzelpersonen oder Unternehmen/Konzerne mit solchen Dingen kein Geld verdienen können, sollen sie enteignet werden. Man nimmt ihnen also die Eigentumsrechte weg und übergibt sie dem Staat. Damit nämlich Bedürfnisse und Rechte wie Wohnraum nicht für kommerzielle Zwecke genutzt werden, sondern ausschließlich für gemeinnützige Zwecke, für die Gesellschaft. Keine Profite mit grundsätzlichen Rechten und Bedürfnissen quasi.

Der Kommunismus denkt da noch ein wenig weiter und will möglichst auch die Machtstrukturen wie den Staat langsam abbauen. Quasi eine Art Selbstverwaltung. Dass die Menschen sich selbst organisieren und keine Institution wie den Staat brauchen. Es gibt dann keine Regulierung mehr „von oben“. Ganz nach dem Prinzip „jeder nach seinen Fähigkeiten“. Ein wenig „anarchistisch“. Nicht selten soll dieser Weg geebnet werden, in dem es eine Revolution „von unten“ gibt. Also dass sich die Arbeitnehmer und Unterschicht zusammentun, die herrschende Klasse (also die großen Konzerne und Privatbesitzer) stürzen und übergreifend eine Diktatur errichten, um im Sinne der arbeitenden Bevölkerung diese Maßnahmen durchzusetzen, damit sie dann stufenweise auch die Diktatur auflösen können. Bis hin zur Freiheit.

Tatsächlich ist das nicht DER Sozialismus oder DER Kommunismus. Es gibt etliche Ideen und Theorien. Es gibt ja auch die Ideen eines Sozialismus ohne eine staatliche Institution. Das hier ist einfach nur meine Interpretation.

Woher ich das weiß:Hobby – Politik geht nur links!

NikosFragen12  06.07.2024, 20:45

die erklärung ist länger als mein aufsatz in deutsch ):

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Die Bedeutungen der beiden Begriffe haben sich in den letzten 200 Jahren gewandelt und deshalb kommt es auch auf den Kontext an, wie man die Frage beantworten kann.

Marx und Engels haben die Begriffe noch weitgehend austauschbar verwendet. Ihnen ging es vor allem um die Abgrenzung ihres wissenschaftlichen Sozialismus (des Marxismus), der sich auf Wirtschaftstheorie, Dialektik und eine materialistische Geschichtsauffassung stützte, gegenüber dem Frühsozialismus, der hauptsächlich religiös oder moralisch motiviert war.

Wenn es um Sozialismus und Kommunismus als Bewegungen geht, wird Sozialismus meistens als Überbegriff verwendet für alle Ideologien, die den Kapitalismus durch eine gerechte und freie Gesellschaftsordnung ersetzen wollen. Grob zerfällt die sozialistische Bewegung im 19. und frühen 20. Jahrhundert in drei Lager: Anarchismus, Sozialdemokratie und Kommunismus. Trennend sind dabei Fragen der Strategie (Reformismus oder Revolution) und nach der Rolle des Staates (Abschaffung sofort oder erst nach einer Übergangsperiode).

Dazu muss man anmerken, dass die alten sozialdemokratischen Parteien wie die SPD heute nicht mehr sozialistisch sind, sondern bürgerlich und prokapitalistisch. Einige von ihnen haben den Bezug zum Sozialismus aber in ihrem Namen behalten, etwa in die PS in Frankreich. Und einige ehemals kommunistische Parteien sind zu einer klassisch sozialdemokratischen, reformistischen Politik übergegangen.

Wenn es um den Sozialismus und Kommunismus als Gesellschaftsformen geht, hat Lenin die Übergangsperiode nach dem Kapitalismus, in der die Kapitalisten bereits enteignet wurden und die Arbeiterklasse die Staatsmacht übernommen hat, als Sozialismus bezeichnet, der sich dann zum Kommunismus entwickelt, in dem Klassenunterschiede und der Staat aufgelöst sind. Bei Marx, Engels und anderen älteren Theoretikern wird Lenins Sozialismus nicht als eigene Gesellschaft gesehen, und eben als Übergangsperiode oder als Diktatur des Proletariats bezeichnet (Diktatur des Proletariats ist hier nicht als Gegensatz zur Demokratie, sondern zur Diktatur des Bürgertums im Kapitalismus zu verstehen).

Nach Ansicht gescheiterter Kommunisten ist Sozialismus die notwendige Vorstufe zum Kommunismus. Der Sozialismus löst gewalttätig den Kapitalismus ab, errichtet eine Diktatur des Proletariats, um die Menschen zu ihrem Glück zu zwingen und dann, später, im Zuge sich immer weiter verbessernder gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bedingungen verwandeln sich die Menschen in die idealen Persönlichkeiten des Kommunismus und gehen freudestrahlend zur Arbeit – nicht weil sie so viel verdienen, sondern weil ihnen die Arbeit solchen Spaß macht und sie erfüllt, befriedigt und stolz macht.

Klappt natürlich nicht.

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 - (Wirtschaft, Philosophie, DDR)

Sozialismus ist Terrorherrschaft. Da herrscht eine kleine Minderheit, nach ihrer Ideologie, über die Mehrheit. Diese linke Ideologie wird über den gesunden Menschenverstand gestellt, Widerspruch wird nicht geduldet. Wer trotzdem widerspricht muss mit Gefängnis oder gar mit dem Tod rechnen.

Kommunismus wäre in der Theorie noch eine Stufe schlimmer. Widerspruch kommt da überhaupt nicht mehr vor. Doch zum Glück ist Kommunismus nur eine Fantasie. Er ist nicht möglich.

Die kommunistische Fantasie wäre vergleichbar mit dem Paradies der Christen. Im Kommunismus würden Milch und Honig fließen, das Leben wäre so ähnlich wie im Schlaraffenland. Es gäbe keine Umweltverschmutzung, keinen Klimawandel, keine Überbevölkerung, keinen Krieg und so weiter. Diese realen Probleme würden wie mit einem Zauberstab einfach verschwinden. Das ganze hat also rein gar nichts mit der Realität zu tun.