Was ist der Unterschied zwischen + und Q bei LGBTQ+?
Sowohl das Q, als auch das + in LGBTQ+ sollen doch alle sexuellen Identitäten und Orientierungen beinhalten. Warum wird dann meist beides geschrieben?
2 Antworten
Manche Leute möchten sich nicht als 'queer' beschreiben - die meisten nennen als Grund entweder, dass sie selbst mit dem Begriff schon beleidigt wurden (Es war schließlich mal eine Beleidigung, erst seit den 80ern ist das mehr und mehr ein Wort, mit dem sich Menschen selbst beschreiben), oder dass sie nicht finden, dass sie allzu sehr vom mainstream abweichen - zb als heteroromantische asexuelle Person. Vom Plus werden diese Menschen trotzdem erfasst.
Außerdem ist das Wort Queer nicht ausschließlich deshalb drin, weil es ein Sammelbegriff ist - sondern auch deshalb, weil es von vielen Leuten als Selbstbezeichnung gewählt wird.
Und: Es gab fast nie ein einheitliches Akronym, es gab immer wieder neue Entwürfe, und die Ideen, ein Q, einen Stern oder ein Plus anzuhängen waren erst isoliert voneinander. Hat man dann kombiniert, weil man nichts weglassen wollte.
Es gibt übrigens immer noch nichts einheitliches. Am verbreitetsten sind LGBTQ und LGBTQIA+. Im Deutschsprachigen Raum sieht man teils noch LSBTTIQ+.
Nein. Das "Q" steht für "queer". "Queer" ist ein Label für Menschen, die sich nicht genauer labeln wollen.
Das "+" beinhaltet alle anderen sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten.
Aber wenn man nicht heterosexuell und / oder nicht Cisgeschlechtlich ist, ist man doch von der Definition her queer?
Ja schon, das stimmt. Nur möchten sich eben manche Menschen nicht so bezeichnen.
Warum auch ? Interessiert doch keinen. Geschlecht ist doch was privates, intimes, damit geht man doch nicht hausieren.
Natürlich gibt es Leute, die das interessiert.
Sei es aus allgemeiner (aufdringlicher) Neugier, sei es aus aufrichtigem (freundschaftlichen) Interesse.
"Queer" ist dann der freundliche Weg, die Frage zu beantworten ohne konkret ins Detail zu gehen (weil man das, warum auch immer, nicht möchte), und wer ins Detail gehen möchte, der kann das ja tun.
Auch ist es ggf. ein Statement zu sagen: "Ich bin xyz und das ist gut so!", aber es ist ebenso okay zu sagen: "Ich bin/unterstütze queer (ohne das näher zu spezifizieren)!"
Es ist für mich genauso wichtig, wie die Feststellung, dass ich Nudeln lieber esse als Kartoffeln. Wen interessiert das schon ?
Die sexuellen Vorlieben von meinen Nachbarn gehen mich nichts an.
Die sexuellen Vorlieben von meinen Nachbarn gehen mich nichts an.
Sehe ich auch so.
Viele andere Menschen sehen das anders.
Und Freunde wird es ggf. bestimmt interessieren, ob Du lieber Nudeln oder Kartoffeln magst.
MEINE Freunde möchten das jedenfalls wissen. Schon damit sie mir bei gemeinsamen Essen eine besondere Freude bereiten möchten.
Reicht es aus, LGBTQ+ zu verwenden, da durch das + dann auf jedenfall jeder eingeschlossen wird?