Was ist den bitte blaumütig?
Habt Ihr Beispiele ?
Zitat: "Es mag stark angeschlagen und blaumütig sein, trotzdem beseelt es diesen durchweg formidabel gespielten, wundervoll gestalteten Film...."
https://www.quotenmeter.de/n/92843/die-kino-kritiker-einsamkeit-und-sex-und-mitleid?page=2
11 Antworten
Das Adjektiv "blaumütig" gibt es nicht.
Ich tippe auf:
- Unkenntnis des Verfassers, der vielleicht eigentlich "blaublütig" gemeint hat.
- Tippfehler
- Fantasiewort, das eine bestimmte Wirkung erzielen soll (Fragt sich nur welche.)
Es lohnt sich also nicht, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
Der Verfasser hat das Wort aus einer Kosmetikwerbung. Siehe Link unter meiner Antwort, den ich auf Nachfragen erhalten habe
Obwohl seine Bedeutung in der Gefühlswelt immer noch recht rätselhaft ist, kann man nicht sagen, dass das Wort gar nicht existiert, denn erfunden ist es, sonst könnte man's nicht lesen. .
Sein frühester Fund ist von 1992 beim Schweizer Urs Allemann, bekannt auch als Verfasser der „größten preisgekrönten Schweinerei“ 1991 beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfur. Er verwendet „blaumütig“ in seinem Stück „Der Völlerer“ : öffne beide Ohren! Reiß die Augen blaumütig auf ( Zeitschrift für Literatur, Jg. 39/1992 S. 199). https://books.google.at/books?newbks=1&newbks_redir=0&redir_esc=y&hl=de&id=wDcaAAAAYAAJ&dq=KOTKREIS.&focus=searchwithinvolume&q=blaum%C3%BCtig
Ganz eigenartig ist blaumütig derzeit einmal in der Werbung („Catrice Kohl Kajal Augenstift 260 So blaumütig!“), ansonsten findet man es nur in Filmkritiken von Sidney Schering - „der wunderschöne Schluss von ‚Luca’ lädt zum wohlig-blaumütigen Seufzen ein.“ -wessels-filmkritik. ;sowie weniger (weiß-)blaumütige Freistaatkomik wessels-filmkritik.com/2021/05/19//
und – falls das nicht nur Scherings Nickname ist - von einem Sir Donnerbolt in dessen Blog und da https://www.sdb-film.de/l (und ebenso danach im Zitat-Link der Frage: ein pochendes Herz. Es mag stark angeschlagen und blaumütig sein, trotzdem beseelt es ...
Blaumütig spielt auf das Wesen der Farbe Blau an. Blau hat im Allgemeinen eine beruhigend-angenehme Wirkung auf den Menschen. „Das Blau ist ein äußerst zahmer und kühlender Kontrast gegen alles Beunruhigende, Grelle, Schwüle und Angreifende, ein Bild des Friedlich-Sanften und Erquickend-Frischen; es ist Zartheit selber im sprechendsten Gegensatz gegen alles materiell Massige und Schwere.“ (K. Köstlin, Tübingen 1869)
Wenn ein Mensch aber keine Ruhe empfinden kann, wird er unruhig, ruhelos, schwermütig. Er wird blaumütig. Er ist dann ruhelos auf der Suche nach Ruhe.
Wenn einer gesoffen hat sagt man er ist blau. Und manche werden besoffen sehr mutig, und wenn es die Mehrzahl ist sagt man halt mütig. Oder so ...
Da merkt man gleich, auf welchem Niveau Du agiest. Es wurde nach der Bedeutung des Wortes gefragt.
Blaublütig meinst Du?
Das bedezeichnet hohe Adelige.
Das würde aber überhaupt nicht zum Kontext passen.