Was ist ästhetisch?
Worin sieht der Mensch das Schöne?
Sowohl bezogen auf das Äußere als auch aufs Innere eines Menschen so wie unserer Welt. Welchem vom beiden sprecht ihr mehr Bedeutung zu?
Wie würde man es definieren? Ist es immer nur subjektiv oder gibt es die wahre objektive Schönheit? Meint die Wissenschaft nicht sogar Schönheit berechnen zu können? Durch Symmetrie und sonstige Bestimmungen...
Ist das Schöne das vielleicht das wahre Gute? Schließlich versucht es ja ein jeder anzustreben und zugleich vermeiden wir das Hässliche...
Und vor allem: Was denkt ihr, ist in der Welt mehr vorhanden? Das Schöne oder das Hässliche?
Ich freue mich auf eure Antworten...
6 Antworten
Viele dicke Bücher sind dazu geschrieben worden - ich versuche mein Gefühl dazu mal kürzer zu fassen... ;-)
Was "schön" oder "häßlich" sei, ist in weiten Teilen individuell, wobei die individuelle Empfindung massiv von kultureller Prägung und Gewöhnung mitbestimmt wird. Ich hatte mir z.B. neulich traditionelle japanische Musik zugelegt ("Kabuki"), und mein Ohr meinte doch ungeachtet meines Respektes und meiner Achtung für die japanische Tradition, das sei gar fürchterliches Zeug und täte ihm weh.
Insofern tut man gut daran, ebenso wie bei "gut" und "böse" immer ein Schmunzeln zu bewahren, und nicht das vermeintlich "Häßliche" ausrotten zu wollen, weil es anderen vielleicht ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Auch kann Schönheit immer nur von kompatiblen Geistern gesehen werden - eine komplexe mathematische Formel kann ausgesprochen schön sein, nur wird ein Großteil der Menschen das allenfalls wahrnehmen, wenn sich die Formel als hübsches Fraktal visualisieren läßt.
Objektive Schönheit ist dagegen eher Definitionsache. Wenn überhaupt, dann ließe sie sich in Strukturen finden, die sich fraktal durch unsere gesamte (physische) Existenz ziehen, von Galaxien bis in die subatomare Ebene.
Bestimmte Schwingungsverhältnisse und Längenproportionen ("Goldener Schnitt") sowie geometrische Formen ("Göttliche Geometrie", wie sie oft in Mandalas gespiegelt wird), die so stark in unsere innerste Existenz verwoben sind, daß sie von den meisten "automatisch" als "schön" oder zumindest "angenehm" empfunden werden. Auf dieser Ebene betrachtet überwiegt dann auch - im Gegensatz zu elitistischer Kulturschönheit - das Schöne in der Welt, denn das meiste, das wir heute wahrnehmen können, basiert auf diesen harmonischen Grundstrukturen und hat, je nachdem wie herum man Kopf und Herz neigt, Schönheit in sich... :)
Zunächst mal wird es immer im Auge des Betrachters liegen. Ich glaube kaum, dass es sinnvoll ist, allgemeingültige Aussagen zu treffen.
Ich kann dir nur sagen, was ich als „schön“ empfinde.
Ich mag Symmetrie und ich mag Harmonie.
Fließendes spricht mich mehr an, als Hartes, Kantiges (nettes Wortspiel lach).
Ich mag leuchtende Farben lieber, als „vergraute“. Ich mag Klarheit lieber, als „Wischiwaschi“.
Vieles, das als Kunst bezeichnet wird, ist für mich schlicht hässlich. Da bin ich lieber ein Kunstbanause, als mir einreden zu lassen, dass ich es als schön empfinden müsse.
Ich mag ein charismatisches Gesicht lieber, als ein „Allerweltsgesicht“, also lieber faltig und mit Ausstrahlung, als glattgezogen und hohl und leer.
Vielleicht könnte ich es so zusammenfassen:
Ich empfinde das als schön, was eine fließende, harmonische Lebendigkeit aufweist.
Schönheit kann man spätestens seit Kant nicht mehr definieren. Das ist aus und vorbei. Gerade was die Kunst betrifft. Das liegt eben in einem selbst, was man als schön empfindet.
Inwiefern hat Kant daran mitgewirkt? Ich weiß, dass er darüber geschrieben hat, aber was hat er denn grob dazu geäußert?
Grob gesagt hat er die Kritik der Urteilskraft geschrieben. Aber das wird doch schon aus der Kritik der reinen Vernunft deutlich: Es mag ja sein, das wir alle einen gleichen Vernunftapparat haben. Wie wir den jedoch benutzen liegt beim einzelnen. Es ist nichts, was den Dingen anhaften würde und wir "schön" nennen können. Das Ding an sich ist nicht erkennbar. Wir ordnen "schön" eben nur zu.
Ja so in etwa hatte ich es bei ihm erwartet ^^
Oder du machst es so wie in den 80ern: Du erklärst, was Kunst ist und die Kunst demonstriert dir dann, das dein Begriff falsch ist. Ein Sport^^
Das schöne vom aussehen ist mehr vorhanden in dieser Welt. Das gleiche gilt aber auch für das Hässliche undzwar nicht das äußere sondern das innere.
Du denkst also, dass die Welt und die Menschen die sie bevölkern zum Großteil schlecht sind?
Schön, in meinen Augen ist, was natürlich ist. Nichts künstlich Geschaffenes, findet meine Bewunderung, sondern Dinge, die die Natur genauso geschaffen hat, wie es ist.
Das heißt du sprichst der Kunst die Möglichkeit der Ästhetik gänzlich ab? Einem jedem Kunstwerk?
Stimmt diese leeren straffen Gesichter von Frauen die einem Schönheitsideal nacheifern sind im Endeffekt eine Barbie von vielen... es wirkt fast so, als wollten sie ihre Einzigartigkeit los werden => ??