Was in eurem Leben war mit Abstand die beste Klassenfahrt?
Und was genau hat sie so schöön gemacht?
7 Antworten
Die in der Berufsschule, weil alle dort waren schon über 18 Jahre. Das war ein Segelkurs im Sauerland und die Lehrer haben gesagt: macht was ihr wollt, Hauptsache ihr seid morgens um 8 Uhr da, wir haben uns auch dran gehalten und haben uns zum ausnüchtern aufm bug gelegt, ging eh kein Wind. Und das war das erste mal das fast alle Seegang hatten, also da du an Land gefühl hattest, du wärst auf dem Wasser aber egal wir haben trotzdem gesoffen 😅😇 und in Italien, wo ich mir meinem besten Kumpel bald im See erhoffen bin, weil wir zuweit rausgeschwommen sind und vergessen hatten, das wir auch wieder zurück schwimmen müssen. Danach war das übliche Abendprogramm, also gut gesoffen und dann habe ich mich verabschiedet, weil ich konnte nicht mehr, mein Kumpel ist noch geblieben, der war noch voller als ich, und ich habe aufm Rückweg im Dunkeln mit Rasiergel Pfeile auf den Boden gemalt, weil ich dachte der findet den weg zurück sonst nicht mehr...
Besonders schön und bis heute denkwürdig waren meine Klassenausflüge in der ersten und zweiten Klasse (Tierpark und Kinderstadtführung mit Nachtwächter), weil es einfach schön war, die Gemeinschaft harmonisch gewesen ist und der Lehrer sich enorm viel Mühe gab - es war so herzlich, da passte einfach alles zusammen und es waren fröhliche, sonnige Sommertage. In der ersten Klasse war zudem die Fahrt mit dem Ziehharmonika-Bus etwas ganz Besonderes und Neues, das kannten wir bis dahin nicht.
Ansonsten gefiel mir der Wandertag in der vierten Klasse besonders gut. Da kam auch alles zusammen, es war so wie bei den Fahrten in der ersten und zweiten Klasse: Tolles Wetter, tolle Stimmung, ein schönes Ziel (ein Spielplatz am Waldrand), gute Laune und Freude ... ich weiß noch, auch wenn es fast 25 Jahre her ist, dass ich nach dem Tag schon etwas wehmütig war, als ich mich von meiner Klasse trennte und nach diesem schönen Wandertag allein den Restweg nach Hause lief. In einem Freilandmuseum waren wir als Ausflugsziel auch, das war ebenfalls richtig schön und ein Erlebnis - wobei es damals eine tolle Klassengemeinschaft gab und gute Lehrer, die es immer ehrlich mit uns meinten.
Genau davon hängt es ab: Je nach Klassengemeinschaft kann es sehr gut laufen oder miserabel - und ich war froh wie noch was, als wir in der sechsten Klasse nicht in die Jugendherberge gingen; offiziell wurde die Lehrerin krank, aber ich denke, die wollte nicht mit uns fahren und das war auch gut so für alle - für sie und für uns. In der siebten Klasse hatten wir eine Übernachtung in einem Jugendheim, die spaßig war und sympathisch - denn die ärgsten Stänkerer der Klasse hatten zum Ende der Sechsten die Schule gewechselt und unser neuer Klassenlehrer war einsame Spitze. Wir spielten Faustball, hatten einen Video-Abend, es war einfach cool! Das Landschulheim in der Achten war dank dieses Lehrers auch gut - zumal die Klasse mit den Jahren erträglicher wurde, sicher auch weil man resigniert hatte und wusste, besser wird's nicht und man würde sich nach der Decke strecken. Von daher, es war besser als erwartet, es war wie mit einem Wein, der mit der Zeit immer besser wird.
XXX
Ich kann mir aber vorstellen, dass Klassenfahrten zum Horrortrip werden, wenn es irgendwie nicht läuft, egal ob man Außenseiter ist oder der Lehrer merkwürdig ist oder die Klasse doof ist oder ob die Atmosphäre zwanghaft wirkt. Da fühlt man sich miserabel, will heim und zählt nur noch die Stunden oder auch Tage, bis es vorüber ist. Ich weiß von Leuten, die deswegen abgeholt werden mussten von ihren Eltern.
Ein Negativbeispiel für so ein "Event" wäre aus meiner Sicht der Wandertag der fünften Klasse. Er war so trostlos, so demotivierend und trotz Sonnenschein so fürchterlich, dass ich in der sechsten Klasse an dem Tag "krank" war - da ging es mit einer lustlosen älteren Lehrerin, die ziellos ohne zu wissen wo man überhaupt war mit uns unterwegs war durch die Stadt und aufs Land, es war ein stupides Füßevertreten rund um die Gelände der damaligen Amerikanischen Streitkräfte und einen dortigen Wald, wobei man sich mehrfach übel verfranzte, bis sie uns um 12.05 Uhr ENDLICH gehen lassen durfte. Auch menschlich war das alles einfach komisch, die fünfte Klasse war ein Trauerspiel. Es war so furchtbar, dass ich in der sechsten Klasse wie gesagt "krank" war.
Harz fahr vor nem Jahr (es war ein wundervolles Erlebnis)
Wohl die in der Grundschule, weil ich die Zeit da einfach genossen habe. Leider ist mein bester Kumpel noch in der ersten Nacht nach Anreise wegen Heimweh gegangen. Aber dennoch. Mittlerweile ziehe ich Klassenfahrten zwar durch, verzichte aber sehr gerne und bin froh um jeden Tag, der vorbei geht.
Meine Abschlussfahrt nach Budapest. Mit Abstand. Das war auch meine einzige Klassenfahrt im Ausland. Unser Lehrer hat uns einfach in eine Jugendherberge eingebucht, die im Erdgeschoss und Keller eine fette öffentliche Disco mit so 5 verschiedenen Dancefloors mit unterschiedlichen Musikrichtungen hatte. Die Aktivitäten waren auch cool, die wir dort gemacht haben. Aber die Disco war das Highlight und die hatte auch irgendwie jeden Abend offen.