Was heißt formelle/ informelle Kommunikation?

3 Antworten

Einfach gesagt:

  1. Du kannst z.B. einen Brief an eine Firma schreiben. Dieser Brief muss einer bestimmten Form genügen: links oben deine Adresse, darunter die Adresse der Firma, rechts Ort und Datum, links unter der Firmenadresse der Betreff, darunter ggfs. der Bezug, darunter die Anrede (Sehr geehrte/r Herr/Frau etc.), dann der Text etc.etc. - Der Text darf keine Umgangssprache enthalten. Es gibt bestimmte Ausdrucksweisen/Wendungen, die typisch für Formbriefe sind. In formellen Briefen gilt selbstverständlich das Sie (also auch Ihnen, Ihre etc. )Du beendest das Schreiben Mit freundlichen Grüßen und unterzeichnest mit dem vollen Namen (Vorname, Familienname)
  2. Du kannst einen informellen bzw. einen persönlichen Brief schreiben. Der Brief kann sehr unterschiedlich aussehen, je nachdem, ob du an einen Freund, deine liebe Großmutter, Tante oder sonst wen aus der Verwandtschaft schreibst, vielleicht an einen Bekannten vom Sport, an ein Kind, deine/n Geliebte/n oder, oder. Die Anrede kann z.B. Lieber/Liebe... oder auch einfach Hallo/Hi/Grüß dich u.ä. sein. Auch beim Text ist (fast) alles möglich. Das hängt ganz von deiner Beziehung zu dem Empfänger ab: Was erwartet der Empfänger von dir? Bei dem einen schreibt man, wie einem der Schnabel gewachsen ist, bei dem anderen bemüht man sich um eine (sehr) gepflegte Ausdrucksweise. Im Normalfall ist die allen (also auch der 90-jährigen Oma) verständliche Umgangssprache o.k. Ausgehend von der persönlichen Nähe zum Empfänger ist die Anredeform wahrscheinlich du, ihr, dein, euer (oder Du, Ihr, Dein, Euer). Nach der neuen deutschen Rechtschreibung ist es egal, ob du die Pronomen groß oder klein schreibst. Du solltest dich aber für eine Form entscheiden und diese dann auch konsequent durchhalten. - Auch der informelle Brief sollte aber nicht nachlässig oder gar völlig unleserlich geschrieben sein, man sollte auf Rechtschreibung und Zeichensetzung achten und vulgäres Deutsch vermeiden. Alles andere wäre respektlos.

Zwischen 1. und 2. gibt es aber noch etwas, nämlich den halbformellen Brief. Nehmen wir mal an, du schreibst an eine Nachbarin, die du sehr gut kennst, aber siezt, also z.B.: "Liebe Frau Müller, es freut mich sehr, dass Sie Ihre Operation gut überstanden haben. ...." Man schreibt persönlich, hält aber die höfliche Sie-Form ein. Wörter wie "toll, super" sind umgangssprachlich noch o.k., aber Vokabular wie "geil, erste Sahne" gehört in den Brief nicht rein - zu starker Slang (außerdem Kinder-und Jugendsprache). Zu halbformellen Briefen gehört viel Fingerspitzengefühl, denn die Menschen sind sehr unterschiedlich in der Wahrnehmung. Was über den Gartenzaun noch geht, ist Schwarz auf Weiß im Brief manchmal schon nicht mehr akzeptabel. Es empfiehlt sich meistens, lieber etwas zu förmlich zu sein. Das muss ja nicht bedeuten, dass der Brief nicht herzlich ist.

So wie die Toilette die Visitenkarte des Hauses ist, ist ein Brief die Visitenkarte deiner Person und Persönlichkeit.


liberegal  28.02.2020, 08:22

"Einfach gesagt" ist gut!
Aber für deinen Fleiß ein 'hilfreich' ...

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spanferkel14  28.02.2020, 13:32
@liberegal

"Einfach gesagt" bedeutet ja nicht "kurz gesagt". - Wenn ich sehe, was hier auf GF geschrieben wird, dann reicht es bei 80% der Schreiber nicht einmal für ne informelle Mitteilung. Die würden in Sprachprüfungen auf B1-Niveau allesamt durchrasseln. Als Beispiel dafür reicht die letzte Frage der FS: "Kann sie mir welche erklären?" Unverständlicher Salat! Nur durch die sprachl. Umgebung und weil wir uns hier auf GF befinden, ist uns natürlich klar, was die FS wissen will.

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Formelle Kommunikation ist, die Sprache grammatikalisch richtig zu verwenden, sowie dass man auf seinen Ausdruck achtet. Z.B. sollte man nicht „Digga“ verwenden etc.

Informelle ist in etwa Umgangssprache. So gesehen das Gegenteil der formellen Kommunikation.

"informelle schriftliche Kommunikation" ist zum Beispiel die in Umgangssprache abgefasste E-Mail an jemanden.

"formelle schriftliche Kommunikation" wäre z.B. ein Geschäftsbrief.