Was hat die Treuhand bis zum Jahr 1991 gemacht, nach der Wiedervereinigung?

5 Antworten

Steht in der Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Treuhandanstalt#T%C3%A4tigkeit):

"Durch Privatisierungen, Ausgründungen und betriebsbedingte Kündigungen haben Treuhandunternehmen die Zahl ihrer Beschäftigten von 4,1 Millionen Mitte 1990 auf 1,24 Millionen am 1. April 1992 abgebaut. Davon entfiel ein sehr großer Teil auf Ausgründungen und Verkäufe von Teilbetrieben, sodass der Beschäftigtenrückgang in Treuhandunternehmen zwischen 1990 und 1992 nicht in jedem Fall etwas über den tatsächlichen Verlust von Arbeitsplätzen aussagt.[23]

Doch auch in den ausgegründeten Unternehmen wurde Personal abgebaut. So waren am 1. April 1992 in den privatisierten ehemaligen Treuhandunternehmen 553.000 Erwerbstätige beschäftigt, in denen es bei Beendigung der Treuhandverwaltung 773.000 Arbeitsplätze gab, d. h. sie sind in dieser Zeit um mehr als 200.000 und damit um 28 % reduziert worden. Oft haben die neuen Eigentümer Beschäftigungszusagen nur für einen Teil des Arbeitskräftebestandes gegeben, ein Personalabbau war also schon bei der Übernahme vorgesehen. Häufig waren auch Personalverminderungen die Voraussetzung dafür, dass westdeutsche oder ausländische Unternehmen überhaupt bereit waren, Treuhandunternehmen zu übernehmen und zu investieren. In vielen Fällen hat sicher auch die schwierige Auftragslage zu Entlassungen gezwungen. Nicht zuletzt hat der Abbau des technologischen Rückstandes durch Einsatz moderner Technik zu Freisetzungen im Personalbestand geführt.[23]

Somit hat sich zumindest kurzfristig die ursprüngliche Erwartung kaum erfüllt, dass die Privatisierung den Beschäftigungsrückgang aufhalten oder sogar zusätzliche Arbeitsplätze schaffen würde.[23] Insgesamt zeigte sich, dass bei den frühen Privatisierungen der Arbeitsplatzabbau im Wesentlichen durch den neuen Eigentümer geschah, wohingegen bei späteren Privatisierungen der Personalabbau überwiegend unter Regie der Treuhandanstalt vor sich ging.

Der Journalist Tim Rahmann wirft der Behörde vor, dass westdeutsche Betriebe die Abwicklung der ostdeutschen GmbHs (von Rahmann als VEB-Betriebe bezeichnet) nutzten, um potenzielle Konkurrenten auszuschlachten.[24] Bundesweite Bekanntheit in diesem Zusammenhang erlangten die Proteste der Kalikumpel im thüringischen Bischofferode, die sich im Sommer 1993 vergeblich mit Betriebsbesetzung und Hungerstreiks gegen die Schließung ihrer Grube wehrten.

Der Chef der Treuhandanstalt Rohwedder meinte zu dieser Sichtweise:

„Die Treuhand-Anstalt ihrerseits ist hilflos gegenüber diesem Tornado an Kritik und der Vielzahl von Vorwürfen, die überwiegend berechtigt waren. Es wird mit dieser Institution verbunden alles das, was wir hier in der früheren DDR sehen an Not, an Aussichtslosigkeit, an Verbitterung und auch an existentieller Bedrohung der einzelnen Mitarbeiter.“

– Rohwedder auf einem Treffen mit Betriebsräten im März 1991

Dennoch konnten die „Filetstücke“ gut privatisiert werden, wie zum Beispiel Jenoptik in Jena, das größte ostdeutsche Stahlwerk EKO in Eisenhüttenstadt oder auch die meisten der Ostsee-Werften.[25] Sie sind bis heute teilweise erfolgreiche Unternehmen. Trotz des massiven Strukturwandels und der Einstellung ganzer Branchen wuchs die Produktion um durchschnittlich acht Prozent zwischen 1992 und 2001 (zum Vergleich früheres Bundesgebiet seit 1993: 2,4 Prozent)[26] Allerdings wurden durch die ungeplante und rasante Privatisierung auch zahlreiche industrielle Netzwerke zerschlagen, so dass die Industrialisierung auf dem Gebiet der ehemaligen DDR rapide abnahm.[27]

Sie hat "privatisiert". Das heisst besonders passende Geldsäcke aus dem Westen mit den "richtigen" Kontakten durften alles was Wert hatte in der DDR für den Bruchteil des Wertes "privatisieren". Die "Verluste", die daraus entstanden, dass die "Treu"hand eigentich links und rechts veruntreute hat man dem Steuerzahler aufgebrummt.

Sorry, so einfach war es nicht, erstmal waren viele Betriebe marode. Zuwenig Fortschritt in der Technik, maschinelle Produktion. Das heißt mehr Personal, als im Westen. Dann kam die Lohnumstellung 1 zu 1 dadurch höhere Produktionskosten.

Der Ostmarkt zur Sowjetunion und Ostblockländern ist total eingebrochen. Hinzu kam das viele Produkte selbst im Osten/ Ostblock nicht mehr gefragt waren, siehe Trabant und im Westen garkeine Chance hatten.

Auch waren manche Betriebe mit Krediten gestützt. Jeder in der DDR hatte ein Recht auf Arbeit und arbeitete, dadurch wurden Arbeitsplätze geschaffen die nicht immer wettbewerbsfähig waren und nur durch den Sozialismus bestanden haben, also mehr Manpower wie nötig, ein Arbeiter und Bauernstaat. Siehe auch Entlohnung DDR, einfach mal googeln.

Es gab Berufe im Osten, wie Melker in Argargenossenschaften, die gab es im Westen nicht gab.

" Von den 14.000 treuhandverwalteten Ostbetrieben wurden 4000 geschlossen, weil sie als unrentabel, abgewrackt und wettbewerbsunfähig galten"

https://www.rnd.de/wirtschaft/ddr-schildermacher-meine-hande-drucken-nicht-mehr-aus-was-ich-sagen-will-F6Z3VKR7OJHELIJ74CDDCVUUAM.html

Vorteile gab es keine.
Die Treuhand hat die Betriebe abgewickelt und an Plünderer aus dem Westen verkauft.
Als sie damit fertig war hatte sie Verluste von 5 Milliarden DM aufgetürmt.

Die " Treuhand " war eine Schande für die BRD ! Sie hat einfach alles Plattgemacht , auch Betriebe welche wirklich ein gutes plus gemacht haben und profitabel Arbeiteten !!


professor987 
Beitragsersteller
 27.01.2020, 21:36

Doch warum den eigentlich, das würde mich gern Interessieren.

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SaulBaeumer  28.01.2020, 05:06
@professor987

Weil Kapitalismus so funktioniert. Ein Klüngel von Kapitalisten sieht die Möglichkeit ein ganzes Land für ein Paar Groschen aufzukaufen. Es gibt kein Verbrechen zu dem ein Kapitalist nicht bereit wäre bei so einer Gewinn-Marge. Genauso haben die Kapitalisten die Kolonien ausgeraubt und rauben sie heute noch aus. Es ist ein Teil des Systems.

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