Was halten die Philisophen Hans Jonas, Immanuel Kant und Aristoteles von Künstlicher Intelligenz?
Hallo,
ich bin heute auf eine interessant Frage gestoßen. Wie würden Kant, Aristoteles und Hans Jonas die KI bewerten. Würde sie die Nutzung einer solchen Praxis favorisieren? Was halten Sie von autonomes Fahren? Ist es gerechtfertigt, dass ein Auto die Entscheidung zwischen Leben und Tod trifft? Ist das vereinbar mit den Moralphilisophien der jeweiligen Philisophen?
2 Antworten
Grundlegend würde ich festhalten, dass intellektuelle Menschen, wie es Philosophen ja wohl im Höchstmaß sind, gar nicht hereinfallen auf die Propaganda angeblicher "künstlicher Intelligenz", die es der Sache nach gar nicht geben kann und auch niemals geben wird, da Intelligenz ein Bewusstsein voraussetzt, deren Werkzeug sie ist.
Was allgemein so genannt wird, das sind aber nichts weiter als mittlerweile hochkomplexe Programme, die aufgrund statistischer Analysen arbeiten. So gibt es im Internet heute Malprogramme, die auf Befehle wie "male eine Waldlandschaft im Stil der Barockmalerei" tatsächlich eine solche zustande bringen – doch hier arbeiten tatsächlich nur ausgefeilte statistische Analysen eines Computerprogramms. Mit Intelligenz hat das nicht das Geringste zu tun. Diese Programme kommen ja nicht auf die Idee, sich zusammenzuschließen, Staaten zu bilden, andere Programme zu erschaffen und so weiter, sondern sind nur Werkzeuge des Menschen, der sie auf Mausklick nutzen kann.
Mein KI-Fingernagelknipser bringt nach Wunsch den Rand meines Fingernagels auf einen kontinuierlichen Krümmungsradius von 48,3 Millimeter.
Die Frage ist nicht richtig formuliert, da es zu Lebzeiten von Aristoteles und Kant noch keine KI gab. Auch Hans Jonas ist eigentlich kein idealer Gesprächspartner, da zu seiner Zeit die KI noch in den "Kinderschuhen" steckte. Dennoch kann seine Kritik an der fortschreitenden Technologisierung aller Lebensbereiche als wegweisend betrachtet werden, auch für die Problematik der KI. In seinem Hauptwerk "Prinzip Verantwortung" schreibt Jonas: "Der endgültig entfesselte Prometheus, dem die Wissenschaft nie gekannte Kräfte und die Wirtschaft den rastlosen Antrieb gibt, ruft nach einer Ethik, die durch freiwillige Zügel seine Macht zurückhält, um dem Menschen kein Unheil zu bringen." Dies ist heute, besonders in unserer Zeit der zunehmenden Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche, von höchster Dringlichkeit. Es ist erforderlich, eine Ethik für den sinnvollen Einsatz der KI zu etablieren, die den Menschen vor Missbrauch durch totale Kontrolle, gläserne Überwachung, Manipulation usw. schützt.