Was hältsr Du von selbsternannten Wirtschaftsweisen?
5 Antworten
Ein Ansammlung von Interessensvertretern großer Wirtschaftskonzerne, die irgendwie an einen Professorentitel gekommen sind und diesen nun für ihre Arbeit missbrauchen.
Aufgrund hochspekulativer Arbeit, pseudowissenschaftlicher Methodik und Interessensvertretung liegen sie mit ihren skurrilen Thesen in der Regel immer komplett daneben.
Es wäre ja nicht allzutragisch und bloß amüsant, wenn diese fünf Propheten nicht jedes Jahr zwei Millionen Steuergelder verprassen würden.
Eine gute Sache.
Die fünf Wirtschaftsweisen haben sich natürlich nicht selbst ernannt , sondern werden für fünf Jahre gewählt.
Die Kandidaten werden von der Bundesregierung vorgeschlagen und vom Bundespräsidenten ausgesucht.
Das sind Leute, die auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden versuchen, einen in der Zukunft liegenden wirtschaftlichen Zustand zu prognostizieren.
Aber hellsehen können die nicht. Und genau das wird ihnen vom Pöbel immer vorgeworfen.....
Ein ratender Affe hätte den Verlauf des Bruttoinlandprodukts besser vorhergesagt. Die Wirtschaftsweisen haben es nämlich geschafft, nicht ein einziges Mal in über 20 Jahren richtig zu liegen.
Das hat soviel mit Wissenschaft zu tun wie Lichtnahrung und Tarot-Karten.
Das sind Wirtschaftsfachleute, die schon eine Ahnung von dem haben, was sie sagen, die sich aber nichtsdestotrotz manchmal gewaltig irren können.
Allerdings werden ihre Irrtümer weitaus häufiger thematisiert als ihre erfolgreichen Vorschauen.
Diese Prognosen sind ja auch Kaffeesatzleserei. Wirtschaftswissenschaft befasst sich in erster Linie mit berechenbaren Dingen und da gehören kurzfristige konjunkturelle Schwankungen oder Sachen wie Corona und Ukraine-Kriege nicht dazu.
Wenn du allerdings die Prognosen basierend auf der Wirtschaftsleistung von 1990 linear fortschreibst, dürfte die Abweichung von der Realität gar nicht so riesig sein.
Alleine die soziologischen Prognosen, die Vorhersagen beispielsweise des Verkehrsaufkommens oder die Bevölkerungsentwicklung liegen durchaus in der Rückschau ziemlich genau.
Oder wie Karl Valentin so schön sagte: "Prognosen sind eine heikle Sache, besonders was die Zukunft betrifft"
Ich würde schon zwischen Wirtschaftswissenschaft und den Wirtschaftsweisen differenzieren. Kritik an der Wirtschaftswissenschaft will ich garnicht äußern.
Und wenn die in 20 Jahren jedes mal das Bruttoinlandsprodukt fürs nächste Jahr komplett verschätzen, dann muss die Frage erlaubt sein ob diese Kaffesatzleserei wirklich jährlich über 2 Millionen Euro Steuergeld verdient.
Wer soll das sein? :-) Die Wirtschaftsweisen, die man unter diesem Namen kennt, werden, haben sich nicht "selbst ernannt".
Die korrekten Prophezeiungen zu thematisieren ist auch nicht leicht - es gibt quasi nie welche.
Immerhin haben sie in den letzen 20 Jahren jedes Jahr beim Bruttoinlandprodukt komplett daneben gelegen. Nicht mal ein Zufallstreffer bei dem man hätte Kompetenz vortäuschen können.