Was denkt ihr, wieviel Zeit braucht man als Psychologe/Psychiater/ Therapeut, um bereits gestellte Diagnosen abzuklären, ob man diese auch so sieht?

3 Antworten

Normalerweise ist es so, dass psychiatrische Diagnosen oft als "Momentaufnahmen" gesehen werden, da man relativ oft einige Zeit später die Kriterien für die Diagnose überhaupt nicht mehr erfüllen könnte. Jeder Therapeut wird von Grund auf versuchen ohne Voreingenommenheiten auf den Patienten zuzugehen und ich kenne viele Therapeuten aus dem klinischen Bereich, die sich auch gar nicht für die Diagnosen aus einem Arztbrief der über 1 Jahr alt ist interessieren. Es gibt ja auch keine "Schubladentherapie", da jeder Mensch auch individuell ist und man den ohnehin erstmal kennenlernen muss und sein Anliegen erfragen muss. Von dem her: mach dir nicht so viel aus Diagnosen

Wenn du natürlich mit dem Anliegen kommst die Diagnose zu evaluieren, wird der Therapeut natürlich die anderen Arztbriefe genau lesen und ggf. mit dir Diagnostik machen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Traumazentrierte Fachberatung nach DeGPT, Akutpsychiatrie

… also man guckt sich ja eher aufs Neue an, was der Patient akut für ein Leiden hat. Wie beim Arzt: Angina, Mandelentzündung, Nasennebenhöhlen in den letzten 3 Jahren können darauf hindeuten, dass bei einem Patienten Atemwege schnell betroffen sind - aber weder heißt es, dass man eine Angina immernoch behandelt oder es schon wieder eine ist

Guten Psy's ist es immer wichtig zu sehen/spüren, wie man sich gibt. Klare Aussagen, Körperhaltung ect. Dann kann es sein, dass eine vorher "negativ" falsch gestellte Diagnose nicht bestätigt werden kann - und zwar richtig schnell!