Dürfen Psychologen eine Diagnose stellen oder dürfen das nur Psychiater?

5 Antworten

Psychologen dürfen dir eine Verdachtsdiagnose stellen. Eine vollständige Diagnose kann dir ein Psychologe aber - unabhängig davon, ob er es darf - überhaupt nicht stellen, da hierfür eine körperliche Untersuchung und der Ausschluss von somatischen Ursachen notwendig ist. Das übernimmt häufig der Psychiater, aber auch ein Allgemeinmediziner, Neurologie oder Psychosomatiker ist dazu fähig.

In Deutschland dürfen das sowohl Psychotherapeuten, als auch Psychiater. Psychologen dürfen im Grunde genommen nichts. In Österreich/der Schweiz ist ein Psychologe in etwa das selbe, wie hierzulande ein Psychotherapeut.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Emotionale-soziale Förderschule wegen adhs/SSV bis 9.Klasse

Meines Wissens dürfen das auch Psychiater, wobei sie allerdings zuförderst die so genannten F - Diagnosen nach ICD10 stellen, also Diagnosen über eine psychische Erkrankung!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Tamtamy  02.05.2021, 22:09

Du meinst wohl statt 'Psychiater' die Berufsgruppe der 'Psychologen'. Diese sind NUR mit einer Approbation als 'Psychologischer Psychotherapeut' dazu berechtigt.

stepbaer  02.05.2021, 22:12
@Tamtamy

Nein, ich meine schon einen richtigen Nervenarzt, also einen Psychiater!

Tamtamy  02.05.2021, 22:15
@stepbaer

Ach so - der ist doch sowieso als Facharzt SPEZIALIST auf dem Gebiet psychischer Erkrankungen!
Im Prinzip ist JEDER einfache Arzt berechtigt, solche Diagnosen zu stellen (ob's sinnvoll ist, ist eine andere Frage).

Psychologen dürfen eine Diagnose stellen, sie dürfen aber im Gegensatz zu einem Psychiater oder Neurologen keine Medikamente verschreiben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Tamtamy  02.05.2021, 22:01

Das ist so nur bedingt richtig.
Für medizinische Diagnosen bei psychischen Erkrankungen (die sogenannten F-Diagnosen des ICD-10) gibt es einen Approbationsvorbehalt!!
Eine Approbation haben nur Ärzte und Psychologische Psychotherapeuten!
Es genügt nicht, Psychologe zu sein! Vielmehr bedarf es einer zusätzlichen mehrjährigen Psychotherapeutischen Ausbildung mit anschließender Approbation.

Rosenmary  02.05.2021, 22:07
@Tamtamy

Aber generell dürfen sie Diagnosen stellen. In der Frage ging es um Ja oder Nein.

Tamtamy  02.05.2021, 22:08
@Rosenmary

Sie sind allein als 'Psychologen' NICHT berechtigt, medizinische Diagnosen über psychische Erkrankungen zu stellen! (s. meinen Beitrag).

Die Deutsche Rentenversicherung schreibt (im Zusammenhang mit Rehabilitationsleistungen) dazu Folgendes in der Broschüre "Psychische Funktions- und Fähigkeitsbeeinträchtigungen in der somatischen Rehabilitation" (2018, 1. Aufl.):

"Wer darf F-Diagnosen stellen?
Die Diagnose einer psychischen Erkrankung zu stellen, obliegt grundsätzlich einem Arzt oder Psychologischen Psychotherapeuten (Approbationsvorbehalt). Dem Facharztstandard folgend sollte der Arzt über eine entsprechende psychiatrische, psychosomatische oder psychotherapeutische (Zusatz­)Weiterbildung verfügen. Grundsätzlich ist der Unterzeichner des ärztlichen Ent­lassungsberichts für die gestellte Diagnose und die dies­bezüglich durchgeführte Behandlung verantwortlich."

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