Woher weiß ich, ob ich zum Psychologen, Therapeuten oder Psychiater mit meinen Problemen muss?
Und wo ist der Unterschied?
8 Antworten
Der Psychiater ist Facharzt für psychische Störungen, kann eine Diagnose stellen und dir Medikamente verschreiben, wenn es sinnvoll ist. In der Regel bietet er aber KEINE Gesprächstherapie an.
Wenn du eine Gesprächstherapie machen willst, musst du zu einem Psychotherapeuten (oder kurz Therapeut) gehen. Das sind meistens Psychologen, die eine entsprechende psychotherapeutische Ausbildung gemacht haben. Psychologen sind KEINE Ärzte und können deshalb auch KEINE Medikamente verschreiben. Die Psychotherapie wird von der Krankenkasse bezahlt, wenn der Therapeut eine Krankenkassenzulassung hat.
Es gibt auch Ärzte, die Gesprächstherapie anbieten und gleichzeitig Medikamente verschreiben.
Wenn du ein seelisches oder psychisches Problem hast. Meistens wirst du von deinen Mitmenschen darauf aufmerksam gemacht. Wenn nicht, wirst du vielleicht feststellen, dass du ein Problem im Umgang mit anderen Menschen hast, das du allein vielleicht nicht lösen kannst. Spätestens dann solltest du zum Psychotherapeuten gehen.
Therapeuten sind beide. Der Psychiater ist Arzt und eher für Geisteskrankheiten und schwere Depressionen zuständig, die mit Medikamenten behandelt werden (müssen), der Psychologe für seelische Probleme, die durch nicht medikamentöse Therapien behandelt werden können. Letzterer ist kein Arzt und darf deshalb auch keine Medikamente verschreiben.
Soviel ich weiß, (bin ich mir aber nicht zu 100 prozentig sicher) muss ein richtiger Psycotherapeut ein Studium in Medizin, Fach Richtung Psychiatrie abgeschlossen haben. Psychologe haben eine andere (einfachere) Ausbildung und können zwar schon psychologische Betreuung /Unterstützung leisten, eignen sich aber nicht als Therapeuten für psychischen Erkrankungen.
Therapeut ist eine nicht geschütze Bezeichnung.
Psychologe ist jemand, der Psychologie studiert hat.
Ein Psychiater hat Medizin studiert.
Psychotherapeut ist eine Berufsbezeichnung für psychotherapeutisch tätige Ärzte, Psychologen und Pädagogen mit einer auf dem Studium aufbauenden fachkundlichen Weiterbildung in Psychotherapie. Die Berufsbezeichnung ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz gesetzlich geschützt. Wikipedia
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil:
In Deutschland ist die Bezeichnung Therapeut allein oder ergänzt mit bestimmten Begriffen gesetzlich nicht geschützt und daher kein Hinweis auf ein erfolgreich abgeschlossenes Studium oder auch nur fachliche Kompetenz. Im Gegensatz dazu stehen etwa die gesetzlich geschützten Berufsbezeichnungen der HeilberufeArzt, Heilpraktiker und Psychotherapeut sowie die GesundheitsfachberufeLogopäde, Motopäde, Ergotherapeut und Physiotherapeut, die erst nach bestandener staatlicher Prüfung geführt werden dürfen.[1]
(Quelle: Wikipedia)
Ich finde es wichtig zu ergänzen dass diese Therapie sich nicht ausschließen, sondern meistens sogar Hand in Hand einhergehen - also medikamentöse Therapie plus Gespräche mit dem Psychotherapeuten.