Was bringt Zikr/Dhikr im Islam? :)

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Dhikr ist eine Art Gedenken Allahs und des Propheten... Darüber steht im Koran in der Surah Al-Rahman, Verse 28: "Es sind jene, die glauben und deren Herzen Trost finden im Gedenken an Allah. Wahrlich, im Gedenken Allahs werden die Herzen ruhig." der Gesandte Allahs Muhammed s.a.v war ständig in Zikr, es gibt viele Überlieferungen in denen er den häufigen Dhikr empfiehlt. Also egal ob zu Hause unterwegs, oder sonst wo (natürlich nicht auf Klo, oder Sündenbehafteten Orten) einfach immer dhikr machen. Es gibt Uneinigkeit, ob sie laut oder leise gelesen werden, das wird daher auch in den Tariqa verschiedener Weise gehandhabt. Für weiteres würde ich gerne auf @1988Ritter 's Antwort verweisen (aber bitte mein Kommentar beachten :P), der hat noch einiges dazu geschrieben...

Der Sufismus gilt allgemein als die islamische Mystik. Einen Anhänger des Sufismus wird Sufi oder D.e.r.w.i.s.c.h genannt.

Sufis selber betonen, dass sich der Sufismus zu seiner vollen Blüte erst ab dem Auftreten des Propheten Muhammad (s.) entwickelt hat und dass der Islam die besten metaphysischen Instrumente für die geistige und seelische Entwicklung des Menschen bereithält.

Während die Mystik Bestandteil nahezu aller islamischer Richtungen ist und lediglich vom Wahhabismus bekämpft wird, gelten Sufis bei vielen anderen Muslim als dennoch zu einseitig weltabgewandt orientiert. Sufis gelten als jene, die dem Propheten Muhammad (s.) am liebsten auf seine Himmelfahrt [miradsch] folgen aber im Gegensatz zum Propheten Muhammad (s.) nicht zurück kommen wollen. Diese Vorstellung beruht allerdings auf einer eher zurückgezogenen Abgeschiedenheit vieler Sufi-Orden als auf verallgemeinerbaren Gegebenheiten.

Allen Sufis gemeinsam ist ein asketisches Leben. Ein sehr einflussreicher früher Sufi war der Asket Hasan al-Basri (642–728). Ebenfalls in der Stadt Basra lebte und wirkte Rabia al-Adawiyya (714 oder 717/8-801), eine der bedeutendsten weiblichen Sufi-Heiligen. Im 9. Jahrhundert war Dhun-Nun einer der ersten Sufis, der eine Theorie über "Fana" und "Baqa" entwickelte, eine Lehre über das Entwerden [fana] der eigenen Seele [nafs] in Gott. Außerdem formulierte er die Theorie von Erkenntnis. So mancher Sufi musste allerdings seine eigene Erkenntnis, die den Machthabern nicht passte, mit dem eigenen Leben bezahlen, wie Halladsch.

Als wichtiger Vertreter des Sufismus gilt Abu Hamid Ghazzali der seine Ideen zu einem mystischen System ordnete. Noch mehr der Mystik zugewandt war allerdings sein weniger bekannter Bruder Ahmad Ghazzali. Der Lehre al-Ghazalis nach besitzen die Menschen in ihrer Brust ein spirituelles Herz, das in die Welt der Engel schauen kann. Als ebenso bedeutend gilt Ibn Arabi, der etwa ein halbes Jahrhundert später lebte. Ibn Arabi ist ebenfalls Autor etwa 500 wichtiger sufischer Schriften. In seinem Werk "Fusus Al-Hikam" zeichnet Ibn Arabi eine metaphysische Genealogie, in der die im Heiliger Qur'an erwähnten Propheten dazu beitragen, das mystische Bewusstsein der Menschen zu wecken. Dieser Gedanke wurde erst im 19. und 20. Jahrhundert von westlichen Autoren wieder aufgegriffen. Danach sind die bedeutenden Religionsgestalten der Menschen auch Lichtgestalten, die das Bewusstsein der Menschen formen. Die poetischen Werke Faridudin Attars sind in der Westlichen Welt weniger bekannt, hat aber großen Einfluss auf einige Mystiker. Er wirft ein neues Licht auf die Lehre, indem er wie niemand vor ihm den Pfad mit der Kunst eines Geschichtenerzählers beschreibt.

Als eine der ersten Sufi-Ordensgemeinschaften [tariqa] gilt eine von Abd al-Qadir al-Dschilani gegründete Gemeinschaft. Als einer der bekanntesten Orden gelten die Anhänger von Dschalaleddin Rumi.

http://www.eslam.de/begriffe/s/sufismus.htm


ItsJustMe38  24.05.2015, 14:08

@1988Ritter danke, ausnahmsweise mal eine gute Antwort, auch wenn ich den Teil mit der Himmelfahrt etwas fragwürdig finde... Und als abgeschieden würde ich sie nicht mal betrachten, im normalen Leben sind sie wie jeder andere auch, nur die Aktivitäten innerhalb des Ordens und ihr Dhikr kommen villeicht nicht immer soweit in den Vordergrund...

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Jogi57L  24.05.2015, 14:35
@ItsJustMe38

@ 1988Ritter und ItsJustme38

mir gefällt im Moment sehr, wie ihr miteinander kommuniziert... also es kam ja jetzt mehr von ItsJustme38, ....aber aus vielen anderen Beiträgen von 1988Ritter weiss ich, dass er ein anständiger, offener und sehr "wissender Mensch" ist, und keine Diffamierungen schreibt... auch ItsJustme38 kommt hier sehr gut zurecht, ohne andere Menschen zu beleidigen....

hgw Euch Beiden ! :-)

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Also ich kann Dir nur meinen subjektiven Eindruck schreiben, und einige Gedanken dazu äußern.

1.) Allgemein:

....wenn !!  es der Islam so vorschreibt, dann ist es für Dich richtig, und Du solltest Dir keine Gedanken darüber machen, denn: "Allah weiß es am Besten"

2.) Persönlich:

Dass das gemeinsame Singen eines sich ständig wiederholenden Wortes oder Textes ( Chanten, wie es die Krishnas nennen )... einen Trance-ähnlichen Zustand herbeiführen kann, ist unstrittig.

falls Du es nicht kennst: Die Krishnas chanten da ständig: " hare krishna, hare krishna, hare rama, hare rama...weil sie meinen das ständige wiederholen des Namens Krishna.. würde eine Art "Erleuchtung" bringen...

...dass nach einem gemeinsamen Trancezustand ein inneres, befreiendes Gefühl und ein starkes Gefühl von "Gemeinsamkeit" hervorgehen kann, sowie ein spirituelles Erlebnis .... ist ebenfalls unstrittig

3.) .. aus einem anderen Zusammenhang heraus... 

...wurde ich davor gewarnt, "den eigenen Geist" völlig aus dem Bewusstsein zu verdrängen... weil dann eine Art Vakuum entsteht, und in dieses Vakuum könnte ein "Dschinn" einfahren... 

...aber sicher ist man davor geschützt, wenn man sowas für Allah und mit Allah tut !.. ?

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Also konkret weiß ich zu Deiner Frage keine Antwort, aber es war mir ein Bedürfnis in der o.a. geschriebenen Weise darauf zu antworten..

Keine Antwort, evtl. neue Fragen aufgeworfen, aber jedenfalls meine Ansicht dazu geäußert. 

" Lass Dich nicht beirren, halte an dem fest, was vortrefflich ist"

lg J.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Muslime, die keinen Bezug zu Sufismus haben, mit sehr gemischten Gefühlen darauf reagieren, wenn man ihnen Aufnahmen von Qawwali, Dhikr, oder Musik der Mevlevi-Tariqa, zeigt bzw. vorspielt.

Ein damaliger pakistanischer Bekannter meinte, es sei "makruh" oder sogar "haram" sich in einen Zustand zu begeben, bei dem man sich eins mit Allah fühlt, oder sogar denkt selbst Teil von Allah zu sein.

Er wollte mir die Cassette erst wegnehmen und bot mir dann sogar Geld dafür wenn ich sie zerstören würde. Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass ich es abgelehnt habe. ;-)

Außerdem gibt es ja auch das stille, lautlose dhikr, wie bei der Naqshbandi-Tariqa.


Mysterygirl7070 
Beitragsersteller
 24.05.2015, 13:46

wie kann das haram sein?

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Enzylexikon  24.05.2015, 13:47
@Mysterygirl7070

Frage mich nicht, ich sehe daran absolut nichts verwerfliches, oder unsittliches. Auch "verbotene" Instrumente kommen dabei ja nicht zum Einsatz, sondern oft ist es ja nur die menschliche Stimme, ohne Trommeln, Flöten, oder andere Begleitung.

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Klingt nicht hrade logisch oder normal icj denke mal wenn jmd da in der bahn sitzt und die ganze zeit allah schreit schnell ins irrenhaus landet


bayildan19  25.05.2015, 14:07

Man kann laut und leide dhikr machen !! Nur wo ist die frage...

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Mysterygirl7070 
Beitragsersteller
 24.05.2015, 13:42

man muss ja auch nicht laut Zikr machen machen, sondern kann auch in Gedanken..

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Mysterygirl7070 
Beitragsersteller
 24.05.2015, 13:39

Nein, so meinte ich das nicht. :D Das passiert normalerweise nicht in der Bahn :))

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