Was bringt einen dazu Kampfsport zu machen?
Sport ist ja was tolles. Das Körpergefühl wenn man fit ist. Oder wenn man merkt das man besser wird , so konkurrenzfähig das Wettkämpfe Spaß machen. Dann noch der Umgang mit den Kollegen natürlich.
Aber wieso macht man ausgerechnet Sportarten bei denen es normal ist gezielt auf den Kopf zu schlagen? Bei vielen Sportarten gibt es ein Verletzungsrisiko, ist mir schon klar. Aber muss man es so drauf anlegen? Spektakulär zuzuschauen ist es natürlich.
3 Antworten
Es gibt die unterschiedlichsten Kampfsportarten. Alle sind in irgendeiner Weise der Gesunderhaltung dienlich, oft lernt man dadurch auch Selbstverteidigung.
Aus Erfahrung weiß ich, dass viele auch zum Boxtraining gehen, ohne dass sie jemals in den Ring steigen wollen. Und wenn sie es doch tun, gibt es neben Vollkontakt auch Halbkontakt oder Leichtkontakt. Jeder kann sich aus dem Sport das herausziehen, was er braucht.
Auch Fußballspielen kann man so betreiben, dass es vermehrt zu Verletzungen kommt, man muss es aber nicht. Beim Kampfsport hingegen beansprucht man die verschiedenen Körperteile viel gleichmäßiger.
Was manche brauchen und nur beim Kampfsport (z. B. Boxen) bekommen: Sie brauchen das Gefühl, dass sie vom Kampfpartner verletzt oder zumindest verprügelt werden, wenn sie selbst nicht 100% geben. Würde das Gefühl fehlen, würden sie nicht 100% geben. Mir geht es leider auch so, ob man es gut findet oder nicht.
Ich selbst trainiere Aikido und für mich ist eine eine körperlich-geistige Schulung, bei der neben dem Körper, auch Persönlichkeit und Charakter entwickelt werden.
Mit leistungszentriertem Wettkampfsport kann ich nichts anfangen.
Der Aspekt der Selbstverteidigung ist für mich von nachrangiger Bedeutung, auch wenn ich mich selbst schon dreimal verteidigen musste.
Klar kann man sich verletzen - im Aikido sind Gelenkverletzungen durch die Hebel, oder Sturzverletzungen durch die Würfe möglich. Aber deswegen trainiert man ja - um das Verletzungsrisiko im Ernstfall zu verringern.
Ich sag mal im Tischtennis macht man nicht viel kaputt. Da ist das Training um es gut spielen zu können ja noch gefährlicher.
Ich finde Aikido jetzt körperlich weniger gefährlich, als etwa Geräteturnen - zumal in den meisten Aikido-Stilen überhaupt keine Tritte oder Boxtechniken gelehrt werden, so dass die von dir gefürchteten Risikofaktoren wegfallen.
Aber mal ganz ehrlich: Wenn man Angst hat, sich durch Bewegung zu verletzen, sollte man vielleicht am Besten gleich ganz im Bett liegen bleiben. Nachher stolpert man beim Nordic Walking noch über die Stöcke.
Ich erkläre es mal aus meiner Sicht:
Ich bin ursprünglich mehr oder weniger da rein gewachsen, wurde aber erst richtig gut, als mein frühpubertärer Körper mir eine kleine Siegessträhne einbrachte und mich zu intensiverem Training motivierte.
Kampfsport bringt einem ein unglaubliches Selbstvertrauen. Das bezieht sich nicht nur auf Verteidigungsfähigkeit sondern lässt sich in quasi jeden Lebensbereich übertragen.
Kämpfen liegt in unserer Natur. Kinder machen es von alleine und quasi jedes Wirbeltier betteibt Formen von spielerischem Kampf.
Außerdem ist ein Kampf nach meiner Erfahrung, die höchste Form der Ehrlichkeit. Es spielt keine Rolle wer oder was du behauptest zu sein. Nur was du Leisten kannst zählt. Es gibt keine endlos langen Diskussionen mit Leuten die zu dumm sind zu verstehen, dass sie in der ersten Runde verloren haben (siehe Harris vs Trump) sondern ein klares Ergebnis bei dem sich einer durchgesetzt hat.
Du lernst dich selbst auf eine Weise kennen, wie kaum in einer anderen Situation möglich.
Und ja, die Verletzungsgefahr kann man nicht ganz leugnen, aber Leben ist gefährlich und jeder hat die Möglichkeit den Kampfsport so zu praktizieren, dass das Risiko möglichst minimiiert ist.
Naja mit der Ehrlichkeit, es gibt sicher paar Tricks dreckig zu kämpfen. Im Wettkampf ist es doch immer so das mal ein Besserer kommt und man kassiert. Da legt man sich doch nicht gleich hin wenn man den Luftzug spürt wie früher die Gegner vom jüngeren Klitschko regelmäßig.
Ich meine jetzt wettkampfmäßig wegen Kopfverletzungen. Fußball durfte ich spüren, da ist mir der Spaß vergangen nach meinem Kreuzbandriss.