Was bringt das Fach Geschichte überhaupt?

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Geschichte ist mein absolutes Lieblingsfach ...

Das finde ich sehr gut - und du bist ein Glückspilz!  :-)

ich kann die Geschichte ab Kolonialismus bis zur Fluechtlingskrise quasi auswendig!

Leider verbinden die meisten Menschen "Kolonialismus" erst mit dem 19. Jahrhundert und der Folgezeit. Wenn man auch die Jahrhunderte zuvor miteinbezieht, dann, mit Verlaub, glaube ich nicht, dass du die "Geschichte ... quasi auswendig" aufsagen kannst.

Solltest du auch zu den Menschen gehören, dessen geschichtliche Erinnerung kaum über das 19. Jahrhundert hinaus in die Vergangenheit zurückreicht, dann ist das nicht sehr viel, was du über die Vergangenheit, was du über die "Geschichte" weißt! Versteh' mich nicht falsch: ich stelle das fest, aber ich will dich deswegen nicht negativ kritisieren, denn du bist Schüler und das Opfer einer sehr eingeschränkten Auswahl historischer Unterrichtsinhalte durch die Bildungspolitik.

Ich zitiere mal eine Weisheit des Herrn Goethe:

"Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib' im Dunkeln, unerfahren,
mag' von Tag zu Tage leben.
"

Zudem bin ich begeistert von Lenins und Marx Theorien.

Das ist vollkommen in Ordnung - obwohl ich die "Begeisterung" für Herrn Lenin nicht recht verstehen kann. Marx war ein gutmeinender Idealist, und wenn viele Menschen das, was der sog. "real existierende Sozialismus" an Untaten und Verabscheuungswürdigem in die Weltgeschichte gesetzt hat, mit Marx in Verbindung bringen, so geschieht diesem klugen Denker bitteres Unrecht. In Wahrheit hat das nämlich in erster Linie mit Lenin zu tun - und der war nicht minder ein gewissenloser, grausamer und über Leichen gehender Verbrecher wie sein Nachfolger Stalin, er hatte nur viel weniger Zeit als dieser.

Doch was bringt dieses Fach eigentlich?

Diese Frage kann man selbstverständlich an alle menschlichen Wissensgebiete richten. Ganz entscheidend dabei ist, was denn "bringt" bedeuten soll: Wissen und Erkenntnis, Geld, gesellschaftliches Ansehen, politischen Einfluss, einen Eintrag ins Guinessbuch oder bei Wikipedia zum Beispiel? Nun, das ist eine persönliche Geschmacksfrage, die - leider - von den meisten Menschen mehr bis ausschließlich unter materiellen Aspekten beantwortet wird. Hier wurde - Gott sei Dank! - auf die Eingangsfrage die "Allgemeinbildung" erwähnt, und das geht vornehmlich in die richtige Richtung, weil den Menschen als Persönlichkeit in erster Linie seine Bildung und sein Charakter, aber nicht sein materielles Einkommen ausmachen! Unsere Gesellschaft - und das kann man z. B. aus der Geschichte lernen - wurde das, was sie heute ist, nicht zuletzt deswegen, weil immer mehr Menschen Zugang zur Bildung erhielten, diese Möglichkeiten nutzten und an der positiven Entwicklung der Geschichte in allen Bereichen mitarbeiten konnten und wollten. Leider gerät diese Erkenntnis zugunsten des rein Materiellen zunehmend aus dem Blickfeld. Und damit komme ich zum letzten Punkt:

Was hat man im spaeteren Leben davon wenn man gut in Geschichte war/ist?

Wenn man sich nach der Schule nicht mehr mit Geschichte beschäftigt, dann "hat man im spaeteren Leben" nichts mehr von ihr. Wenn du dich aber wirklich für Geschichte, nicht nur für gute Schulnoten interessierst, dann hast du die Chance, die Beschäftigung mit Geschichte und Politik zu deinem Beruf zu machen. Wenn das nicht gelingt, dann besteht immerhin die Möglichkeit, die Beschäftigung mit der Vergangenheit zu deinem Hobby zu machen, zu lesen, lebenslänglich zu lernen, sogar zu publizieren, wenn du wissenschaftliche Fähigkeiten entwickelst. Zum einen erweiterst du ständig dein Wissen, deine sprachlichen und andere Fähigkeiten wie z. B. deine Urteilsfähigkeit, was sich auch für viele andere Berufe gebrauchen lässt, zum anderen "bringt" dir das - viel Spaß, Freude, innere Befriedigung, Anerkennung von Interessierten ... Ist das nichts?  :-)

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.

Wenn du Kenntnisse in Geschichte aufweist, hast du nicht nur eine gute Allgemeinbildung sondern kannst auch komplexe Zusammenhänge deines Alltags besser einordnen. Du hast ein größeres Verständnis dafür, wieso die Dinge so sind, wie sie sind. Außerdem gibt es nicht umsonst das Sprichwort: "Die Geschichte wiederholt sich". Viele Vorgänge, Entwicklungen und Situationen lassen sich auch in der Vergangenheit im Groben wiederfinden. So kann man auch von der Geschichte lernen.

Schön zu hören, dass es auch noch andere interessiert :D. Geschichte ist meiner Meinung nach nicht da um auf das Leben vorbereitet zu werden, es sei denn man will Archäologe oder Historiker werden, aber welches Fach bereitet dich für dein Leben überhaupt vor? Geschichte ist was uns macht, was wir sind, wie wir so geworden sind. Es ist interessant zu sehen, wie die Menschen früher gelebt haben, sich historische Karten anzuschauen aber auch entscheidende Wendepunkte wie die französische Revolution. Es ist einfach ein wenig Allgemeinwissen, aufgeklärt zu werden wie wir zu unserer Zeit gekommen sind. Aber es gibt natürlich auch schlimme Dinge: Kolonialismus, Rassismus, Völkermorde, Weltkriege. Ich denke das Fach soll auch in gewisser Weise aufklären, die Menschen belehren, damit nie wieder Populisten, Kommunisten, Faschisten an die Macht kommen. Ich, 15 Jahre, habe z.B. durch die Geschichte mir das politische Bild gemacht, dass die Mitte immer der beste Weg ist, mit leicht linker Tendenz. Man kann einfach so viel aus ihr lernen, ich denk du hast es jetzt

Woher ich das weiß:Hobby

Du sollst nicht so enden, wie die Leute hier:

https://youtube.com/watch?v=4ewZ86uAnSA

Warum genau wir das Fach Geschichte nun wirklich haben und brauchen, kann ich dir so genau auch nicht begründen. Es ist auf jeden Fall nicht unwichtig, die Geschichte mit Hitler, die Entstehung der Staaten etc. zu kennen. Das ist auf jeden Fall ein Grund und sicherlich der "Hauptgrund", wieso wir das Fach Geschichte haben.

Auch wenn das nicht immer wichtig ist, was vor xxxx Jahren mal passiert ist, kann das mal wichtig werden. Vielleicht kennst du das aus dem Erdkunde / Geographie Unterricht, dass man dabei viele Dinge kombinieren muss.

Warum dies und das genau daher kommt und dort angebaut wird, kann oft mit der Geschichte zu tun haben. Dazu kann man das ganze dementsprechend auch nutzen.

Für mich ist Geschichte ein Fach, welches vorallem existiert, um unser Allgemeinwissen nicht so zu lassen, wie bei einigen Personen im oben verlinkten Video! ;)

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Liebe Grüße

TechnikSpezi


Wippich  25.11.2016, 19:53

Der Reporter hat es aber auch nicht weit gebracht.

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TechnikSpezi  25.11.2016, 19:55
@Wippich

Das will ich jetzt mal nicht kommentieren. Ganz unrecht hast du da nicht unbedingt ;D

Aber definitiv hat er es weiter geschafft als die Befragten. Vor allem im Video um die US-Wahl. Das ist einfach nur... Traurig, Fremdscham... Alles... Einfach schlimm! ;)

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TechnikSpezi  07.07.2020, 00:11
@Sebastian1802

Mittlerweile muss man sagen, hat der Kerl auf jeden Fall eine Karriere hingelegt und ist Millionär.

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In einem Satz gesagt:

Es bringt, dass dazu angehalten wird, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen.