Was bedeutet Sprachskepsis?
Hallo.
Ich schreibe morgen meine Deutsch Klausur über die Gedichtinterpretation/Gedichtvergleich. Thema ist Sprachskepsis und wir sollten uns vorher online darüber informieren.
Ich habe zwar einige Definitionen gefunden, aber ich verstehe sie nicht ganz. Kann mir das vielleicht jemand erklären, was damit gemeint ist?
Z.B. habe ich diese hier gefunden: Sprachskepsis ist die Bezeichnung für den Zweifel vieler Autoren des ausgehenden 19. und des 20. Jhds. daran, dass die Wirklichkeit objektiv erkennbar und mit Hilfe von sprachlichen und literarischen Mitteln darstellbar sei. Die traditionelle Aufgabe der Sprache wurde dadurch fragwürdig. Dieses Problem wird bei vielen Autoren und Dichtern des Jungen Wien zum Thema vieler Werke. Stefan George und Rainer Maria Rilke (Gedicht: Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort, 1899) behaupten, dass allein durch eine poetische Sprache eine „höhere Wahrheit“ ausgedrückt werden kann. Hugo von Hofmannsthal lässt in seinem 1902 veröffentlichten Brief des Lord Chandos an Francis Bacon den Briefschreiber sagen: Es ist mir völlig die Fähigkeit abhanden gekommen, über irgend etwas zusammenhängend zu denken oder zu sprechen. Die sprachskeptischen Dichter konstatierten also einen Bruch zwischen der Sprache und der Realität, der in ihren Augen unüberbrückbar war. Einige Dichter zogen sich daher im Sinne des L’art-pour-l’art-Gedankens (Kunst um der Kunst willen) in eine eigene Gegenwelt der Kunst zurück, andere gaben konsequenterweise das Schreiben von Literatur ganz auf.
1 Antwort
Kurz und einfach gesagt (ohne Garantie auf Richtigkeit:
Die Sprache kann die Wirklichkeit nicht objektiv darstellen. Deshalb ist es problematisch, das überhaupt zu versuchen. Also haben einige Schriftsteller darauf verzichtet, sich auszudrücken, andere haben sich bewusst aus der Realität zurückgezogen und sich in eine Welt der Künste versetzt.