Gedichte über Natur und Zerstörung des Menschen?
Hi,
für den Deutschunterricht muss ich mit einem Kollegen ein Gedicht aus der Naturlyrik verfilmen. Wir dürfen unseren Ideen freien Lauf lassen und haben auch schon etliche Vorstellungen. Allerdings brauchen wir ein Gedicht welches unserer Vorstellung entspricht.
Wir dachten da an ein Gedicht, in welches die Natur als ein Ort der Verwüstung, die durch den Menschen zustande kam oder sich in der Phase zur völligen Vernichtung befindet, dargestellt wird.
Das kann z.B. durch das Eingreifen in die Natur durch Beanspruchung von Land und das was drauf gebaut wird (Fabriken oder generell Produktionsstätte) sein oder die allgemeine Umweltzerstörung, verursacht durch den Menschen. Wenn Tiere mit involviert wären, wäre das super, z.B. wenn über das Aussterben oder der Vertreibung der Tiere aus ihren natürlichen Lebensräumen geredet wird.
Kennt ihr solche Gedichte?
Was, wo und wie kann ich nach solchen Gedichten suchen?
(Nach etwas 40 min Recherche habe ich nichts anständiges gefunden). Dabei haben die Gedichte die wir im Unterricht zum schreiben einer Interpretation bekamen die oben genannten Kriterien erfüllt. Wo stöbern die Lehrer grundsätzlich nach solchen Gedichten? Weiß das jemand?
Ich danke für jede Hilfe:)
2 Antworten
Zukunftsvision
Das Meer, die Umwelt, Wälder sterben!
Was sollen unsere Kinder erben?
Der Fisch fast weg, das Meer halb tot,
die Erde hat so ihre Not!
Der Regenwald, fast abgeholzt,
da Reichtum macht, den Menschen stolz!
Geld, viel Geld und noch mehr Geld!
Was kostet schon so eine Welt!
Verantwortung, ein seltsam Wort,
doch irgendwann, dann ist sie fort,
die Luft zum Atmen, dass Wasser rein!
Wird nichts mehr so, wie früher sein!
Die Pole sind bald ganz verschwunden,
zeigen uns dann unumwunden,
den Reichtum, der verborgen lag!
Und wieder kommt dann solch ein Tag,
wo Macht und Gier den Menschen lenkt,
und dieser dann, ganz ungehemmt,
dass Meer verschmutzt, die Erde quält!
Da immer Geld nur ist, was zählt!
Vergesst es nicht, wir sind nur Gast!
Für diese Erde eine Last!
Reift die ERKENNTNIS bald heran,
dass man GELD nicht essen kann!
Heinz Bernhard Ruprecht
https://www.gedichte-oase.de/thema/umwelt
„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluß vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.“ (Weisheit der Cree)
Perfekt, danke! Von der Länge passt es genau und die Botschaft des Autors ist leicht zu verstehen, sodass meine Mitschüler nicht wie Schweine ins Uhrwerk schauen. Tausend Dank!
Wo die Lehrer stöbern weiss ich auch nicht, aber gehen auch Lieder? Musste gleich an die Interpretation von Karlhans Frank von "Der Mond ist aufgegangen" denken, habe es auch gefunden, mit noch einer anderen dazu. Vielleicht nützt es was.
KARLHANS FRANK
Abendlied - 1973
Der mond ist aufgegangen,
die goldnen sternlein prangen,
mein freund, du siehst es nicht,
weil aus profitfabriken
die menschen nebel schicken,
gefährlich, giftig, stinkend, dicht.
Wie wär die welt so stille
und in der dämmrung hülle
gäbs zeit zu tanz und lust,
preßten nicht tagessorgen,
gedanken an das morgen
noch auf das abgas in der brust.
Jammer nur halb zu sehen,
dem denken zu entgehen,
vergessen den verdruß,
schaust du den fernsehflimmer:
sandmännchen bringt ins zimmer
das abendlied von claudius.
So werden menschenkinder
täglich ein wenig blinder
und wissen gar nicht viel;
weil die paar, die besitzen,
und den verstand stibitzen:
das bringt sie näher an ihr ziel.
So legt euch denn, ihr brüder,
in dieser nacht nicht nieder:
besprecht das schlechte stück!
Habt ihr herausbekommen,
wer abendruh genommen,
dann holt sie euch von ihm zurück.
(1974 veröffentlicht)
DIETER HÖSS
Lied des Astronauten
Melodie: Der Mond ist aufgegangen
Der Mond ist eingefangen,
von Sonden schon begangen,
von Fotos wohlvertraut.
Das All steht schwarz und schweiget,
doch aus Raketen steiget
schon hie und da ein Astronaut.
Noch ist der Kosmos stille
und in der Kapsel Hülle
so traulich und so hold
als wie ein leeres Zimmer,
das nur der Sterne Schimmer
erreichen und erhellen sollt.
Wenn wir darein nun treten,
was nützet unser Beten,
daß es so traulich blieb?
Da wir doch weiterfahren,
herrscht hier in ein paar Jahren
bestimmt der schlimmste Hochbetrieb.
Wir tollen Menschenkinder
sind mächtige Erfinder
und machen nirgends halt.
Wir holen uns die Sterne,
selbst Venus, die noch ferne,
und wenn es sein muß, mit Gewalt.
Wie bist du, Welt, von weitem
so still. Von deinem Streiten
spürt man hier keinen Hauch.
Herr, schütze mein Reisen
und laß mich ruhig kreisen –
und meinen toten Nachbarn auch.
(1967 veröffentlicht)
Mist, das Formular nimmt keine Absätze. Habe es von hier, mit Absätzen:
https://www.seniorenportal.de/seniorentreff/de/diskussion/archiv4/a985.html