Was bedeutet „Glu“ bei Glutamat, Gluten, Glukose usw?
Haben die alle was damit gemeinsam?
3 Antworten
Gluten ist ein Proteingemisch aus Weizen, das ordentlich klebt (es macht den Teig fest, aus Reis, dder ja kein Gluten hat, kann man deshalb nicht so leicht Brot backen). Es ist auf französischem Umweg von lat. gluten (Gen. glutinis) ‘Leim’ abgeleitet. Verwandt sind außer dem offensichtlichen engl. glue (auch über das Französische) auch griech. γλίνη glínē ‘Schleim’ oder russisch глина glina ‘Lehm’. Im Deutschen haben wir Kleie.
Glutaminsäure ist nach dem Gluten benannt, in dem sie 1866 entdeckt wurde.
Glucose ist davon unabhängig und ist eine fachsprachliche Bildung zu griech. γλεῦκος gleũkos ‘Wein, Traubensaft’. Es ist eng verwandt zwei griechischen Adjektiven, die beide ‘süß’ bedeuten, nämlich γλυκύς glykýs und das etwas obskurere γλυκερός glycerós, die auch hinter chemischen Namen wie Glycol oder Glycerin stehen. In der weiteren indogermanischen Verwandtschaft stehen dann lat. dulcis (mit vielen Abkömmlingen in romanischen Sprachen wie franz. doux oder ital. dolce) und armenisch քաղցր kaġcr ‘süß’ (kein Tippfehler, Armenisch ist einfach komisch). Im Deutschen haben wir dazu glaube ich nichts.
Gluten bedeutet mehr oder weniger Leim.
Glutamat kommt von der Glutaminsäure und diese trägt den Namen weil sie das erste mal aus Gluten hergestellt wurde.
Der Name Glucose wurde von Jean Dumas vorgeschlagen, weshalb er den Namen vorgeschlagen hat kann ich allerdings nicht sagen. Der Name Dextrose für die selbe Substanz geht allerdings auf die Lichtpolarisation der Lösung zurück.
Glumande, Glutexo, Glurak...